Meerbusch NPD-Kundgebung am Donnerstagabend in Büderich

Meerbusch · Die NPD hat für Donnerstagabend, 30. April, eine zweistündige Kundgebung auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz in Büderich angemeldet. Eine Gegendemo plant das Meerbuscher "Bündnis gegen Rechts" für 17.30 Uhr.

 Vor der Plakatwand der "Künstler gegen Fremdenfeindlichkeit" wollen sich ab 18 Uhr bis zu 15 Mitglieder des NPD-Landesverbandes versammeln.

Vor der Plakatwand der "Künstler gegen Fremdenfeindlichkeit" wollen sich ab 18 Uhr bis zu 15 Mitglieder des NPD-Landesverbandes versammeln.

Foto: dapd, Nigel Treblin

Vor der Plakatwand der "Künstler gegen Fremdenfeindlichkeit" wollen sich am Donnerstag ab 18 Uhr bis zu 15 Mitglieder des NPD-Landesverbandes versammeln, erklärte Versammlungsleiter Kevin Bredereck aus Lank-Latum bei der Anmeldung. "Wir verurteilen dieses Bestreben der NPD", sagte Felix Olbertz vom Meerbuscher Bündnis gegen Rechts. Das Bündnis ruft zu einer friedlichen Gegenkundgebung ab 17.30 Uhr aufrufen.

Die NPD-Mitglieder werden mit einem 7,5-Tonner als rollende Lautsprecheranlage anreisen und wollen während der Kundgebung nicht nur sprechen, sondern auch Musik abspielen.

Im vergangenen November hatten neun NPD-Mitglieder vor dem ehemaligen Kindergarten in Bösinghoven gegen Asylbetrug demonstriert. In dem Gebäude sind zurzeit 20 Flüchtlinge aus Syrien untergebracht. In Syrien herrscht Bürgerkrieg. Die Vereinten Nationen geben an, dass vom März 2011 bis März 2015 220.000 Menschen getötet wurden. Rund neun Millionen Syrer sind auf der Flucht: Mindestens 2,4 Millionen Syrer flohen aus ihrem Land und 6,5 Millionen sind innerhalb Syriens auf der Flucht. Die UNO bezeichnete die Flüchtlingskrise als die schlimmste seit dem Völkermord in Ruanda in den 1990er Jahren.

Gut 200 Meerbuscher stellten sich während der NPD-Kundgebung im November vor das ehemalige Kita-Gebäude. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) erklärte an dem Abend: "Es ist ein Gebot der Nächstenliebe, dass wir Menschen, die in ihrem eigenen Land Gewalt ausgesetzt werden, die um ihr eigenes Leben und das Leben ihrer Familie fürchten müssen, in unserem Land Zuflucht gewähren."

"Zum wiederholten Male versucht nun eine kleine politische Gruppe der rechten Szene, in Meerbusch Stimmung gegen Asylbewerber zu machen. Den Ort der angekündigten Demo vor der Plakatwand 'Künstler gegen Ausländerfeindlichkeit' halte ich für geschmacklos", erklärte Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage. "Gleichwohl gilt, dass die Versammlungsfreiheit ist in Deutschland grundgesetzlich geschützt ist."

(mrö)
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