Meerbusch Notfallplan für Fußballer

Düsseldorf · Das Dach der Sporthalle Forstenberg in Lank-Latum ist undicht. Handwerker können wegen der Witterung nicht mit den Reparaturarbeiten beginnen. Der FC Adler Nierst denkt über eine Verlegung nach Strümp nach.

Vor gut 30 Jahren stürzte der 104-fache Handball-Nationalspieler Joachim Deckarm während eines Spiels schwer. Der Athlet erwachte 132 Tage später mit erheblichen Hirnschäden wieder aus dem Koma. Dieser Unfall ist heute bei Meerbuscher Sportlern und Mitarbeitern der Stadtverwaltung nicht vergessen.

"Wir haben schon einige Spiele in der Forstenberghalle abgesagt, weil es von der Decke auf die Spielfläche tropft", sagt Sören Daft vom TuS Treudeutsch 07 Lank. Der Belag werde durch die Feuchtigkeit spiegelglatt und berge ein unübersehbares Verletzungsrisiko, sagt der 24-Jährige.

Die Problematik sei im Prinzip so lange bekannt wie die Halle mit ihrer speziellen Dachform existiere, sagt er. Falls Wind aus einer bestimmten Richtung und starker Regen oder Schnee und Tauwetter zusammen kämen, dann sei die Sporthalle nicht mehr zu nutzen.

Für das Wochenende, 8. und 9. Januar, ist die Austragung der Meerbuscher Hallenfußball-Stadtmeisterschaften durch den FC Adler Nierst dort vorgesehen. Ob die Kicker überhaupt zum Kräftemessen antreten können, ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar.

Auch Claus Klein vom Service Immobilien der Stadtverwaltung will sich nicht festlegen. Für den Fall der Fälle habe Adler Nierst einen Notfallplan in der Schublade, erklärte Vorsitzender Harald Bahmann. Eventuell müssten die Fußballer in die Sporthalle des Meerbusch-Gymnasiums nach Strümp ausweichen.

Bei der Stadt sind die Schwierigkeiten mit der Lank-Latumer Halle bekannt. "Es sind immer wieder Dachdecker beschäftigt. Den Giebel haben wir schon nachgebessert", berichtet Klein. Der Sanierungsauftrag sei schon ein paar Wochen alt. Um aber tätig werden zu können, benötigen die Handwerker mehrere Tage lang eine Temperatur von mindestens fünf Grad Celsius. Das Dach sei an mehreren Stellen undicht.

Es sei allerdings auch nicht einfach, die Lücken zu finden. "Wir haben schließlich eine lichte Höhe in der Halle von sieben Metern", sagt Klein. Da müsse ein fahrbares Gerüst aufgebaut werden, um die Decke von innen genau zu inspizieren. Sicher sei hingegen, dass die Statik stimme. Vor zwei Jahren, nachdem in Rosenheim eine Halle unter der Schneelast eingestürzt war, habe ein Gutachter alle Meerbuscher Sportstätten kontrolliert und Entwarnung gegeben.

Beim Handball entscheide der Schiedsrichter darüber, ob die Begegnung angepfiffen werde, berichtet Daft. Es sei aber stets ärgerlich, wenn die Gastmannschaften anreisten, um dann über die Spielabsage informiert zu werden und unverrichteter Dinge wieder die Heimfahrt antreten zu müssen. "Das ist sogar in der Aufstiegsrunde der Damen zur Oberliga passiert", sagt Daft.

Eine Verlegung der Hallenfußball-Stadtmeisterschaften nach Strümp wäre mit großem Aufwand für den Verein verbunden, sagt Bahmann. Der Stadt macht der Vereinsvorsitzende jedoch keine Vorwürfe, während die Geduld beim TuS schon arg strapaziert scheint.

(RP)
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