Meerbusch Nikolaus im Schneeregen
Düsseldorf · Die Nikolausmärkte in Osterath und Lank-Latum und der verkaufsoffene Sonntag in Büderich litten gestern unter Kälte, Schneeregen und – als Folge – unter Besucherschwund. Viele Pendelbusse blieben weitgehend leer.
Regentropfen statt Schneeflocken, gräulicher Matsch statt weißer Pracht – Petrus hatte knapp drei Wochen vor dem Weihnachtsfest kein Einsehen mit dem adventlichen Treiben in Meerbusch. So litten die Nikolausmärkte in Lank-Latum und Osterath gestern ganz erheblich unter der miserablen Witterung. Es brauchte schon ein sonniges Gemüt, um sich Glühwein, Reibekuchen und gebrannte Mandeln auch im Nieselregen schmecken zu lassen.
In Lank-Latum sind es eher vereinzelte Grüppchen anstelle der gewohnten Schlangen zwischen den Ständen am Alten Marktplatz und dem Alten Schulhof. Beate und Stefan Amerkamp versuchen mit Mütze, Schal und Regenschirm den äußeren Bedingungen zu trotzen. "Wir sind eine Runde gegangen und wärmen uns nun ein bisschen auf", sagt das junge Ehepaar aus Lank-Latum und klammert sich an seine Glühweintassen. "Danach geht es aber wieder ab aufs Sofa." Auch bei den übrigen Besuchern war die Verweildauer eher kurz. "Ich mache mich jetzt auch wieder auf den Heimweg. Schade, denn die Helfer haben sich mit den Ständen viel Mühe gegeben", sagte Manuela Otto aus Uerdingen, die ihre Schwester in Lank-Latum besuchte.
Viel los bei Treudeutsch
Richtig viel los war am Stand von Treudeutsch Lank. Das hatte aber weniger mit den goldbraunen und – nach allseitiger Meinung – sehr schmackhaften Reibekuchen zu tun, denn mit dem großen weißen Zelt, das bei dem ungemütlichen Wetter Schutz bot. Auch der Nikolaus besuchte Lank gleich zwei Mal, jeweils mit Knecht Ruprecht im Schlepptau. Dabei dürfte es nur die etwas größeren Kinder gewundert haben, dass der heilige Mann nicht nur einen etwas kürzeren Bart, sondern auch eine dunkel umrandete Hornbrille trug. Den musikalischen Rahmen bildeten Maria Hoop, Jam Voices, "Wolf's Hot Cats Jazzband" sowie ein Drehorgelspieler.
Auch in Osterath war es längst nicht so voll wie in den Vorjahren. Rund um den Kirchplatz wärmten sich die Unentwegten nach der Eröffnung durch Bürgermeister Dieter Spindler ebenfalls bevorzugt mit Glühwein auf. "Das hilft immer noch am besten", meint Gerhard Seeger, während sich die beiden Söhne Felix und Frederik ein paar Süßigkeiten schmecken lassen.
Besuchermagnet Kita-Stand
Was in Lank der Stand von Treudeutsch war, war in Osterath das Zelt der Kita Knirpsmühle. Auch dort suchten die Besucher Zuflucht. Kaufen konnten sie selbstgebastelte Weihnachtskarten sowie Kekse und Marzipankartoffeln. "Eine nette Idee, ich werde mir eine Weihnachtskarte kaufen", sagte Ingrid Meier. Zudem gestaltete die Kita das Musikprogramm mit, das der Osterather Musikverein um 13 Uhr eröffnet hatte. Der Nikolaus betätigte sich als auch als St. Martin und beglückte die Kinder im Regen mit duftenden Weckmännern. Auch die Kirche öffnete ihre Pforten: Interessierte konnten bei einer Führung erfahren, wie eine Orgel wirklich funktioniert.