Meerbusch wässert weiter „Nicht alle Bäume haben die Trockenheit überstanden“

Michael Betsch, Fachbereichsleiter Grünflächen bei der Stadt, ist weiterhin besorgt um den Zustand der städtischen Bäume.

 Michael Betsch

Michael Betsch

Foto: Stadt/Stadt Meerbusch

Die Hitze hat den Bäumen im Stadtgebiet stark zugesetzt, jetzt hat es ein paar Mal geregnet. Bedeutet das Erholung für die Bäume?

Michael Betsch Nein, das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Es müsste schon länger durchregnen, damit etwas an den Wurzeln ankommt. Wir bewässern weiter.

Wie geht es den Bäumen denn?

Betsch Es haben definitiv nicht alle die Trockenheit überlebt, einige sind abgestorben. Wie es insgesamt um den Baumbestand steht, werden wir aber erst im Frühjahr nächsten Jahres beurteilen können, wenn die Bäume wieder ausschlagen.

Sind sie unterschiedlich robust?

Betsch Vieles hängt von Baumart und Standort ab. Bei Birken kann man beispielsweise sagen: Wenn die einmal die Blätter verloren haben, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass sie noch mal zurückkommen. Besonders sensibel sind auch verpflanzte Bäume in den ersten Standjahren, da ihr Wurzelwerk noch nicht so stark ausgebildet ist. Die Bäume im Straßenbereich haben es dabei deutlich schwerer als die auf Feldern oder in Wäldern.

Warum ist das so?

Betsch Das liegt zum Beispiel an der Versiegelung. Die Umgebung der Straßenbäume ist asphaltiert, da kommt wenig Wasser an die Wurzeln, es herrscht Sauerstoffmangel. Starke Probleme hatten wir auch mit der Rückstrahlung der Sonne von der Straße. Die Hitze kommt dadurch vom Boden aus. Das ist in der Natur so nicht vorgesehen: Die Blätter sind nur von oben vor Hitze geschützt. Dadurch haben die Bäume bis spät in die Nacht Stress.

Mit wie vielen Mitarbeitern sind Sie bei der Bewässerung im Einsatz?

Betsch Neun städtische Mitarbeiter wässern mit tatkräftiger Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr. Dies ist eine absolute Ausnahmesituation.

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