Bildung in Meerbusch Volkshochschule präsentiert neuen Programm für das Frühjahr 2023
Meerbusch · Im neuen Semester vermittelt die VHS zwischen neuen Methoden und Althergebrachtem, zwischen Zugezogenen und Stammhörern. Das Programm gibt es jetzt gedruckt oder als Download.
Es geht aufwärts nach Jahren, in denen der Alltag von Krisen geprägt war. Mit dieser Gewissheit haben Beatrice Delassalle-Wischert, Leiterin der Meerbuscher Volkshochschule, und der Wissenschaftliche Mitarbeiter Oliver Kuller das neue Semesterprogramm der Bildungseinrichtung präsentiert.
Das neue, 160 Seiten starke Heft trägt den Titel des Landesverbands der Volkshochschulen: „Zukunftsfähig. Vernetzt. Für alle.“ Dazu hat Delassalle-Wischert einen prägnanten Untertitel ergänzt: „Weil Wissen sich durchsetzt“. Geplant sind 223 Kurse, das sind 60 mehr als noch im Frühjahrssemester des Vorjahres, mit insgesamt über 4500 Unterrichtsstunden und 86 Dozenten. In den Zahlen des Vorjahres enthalten sind aber auch über 1500 Unterrichtsstunden, die von der Stadt als Deutsch- und Erstorientierungskurse für die Geflüchteten aus der Ukraine angelegt wurden, insofern fällt die Steigerung des regulären Kursprogramms noch stärker aus, als die Zahlen zeigen. „Das Interesse der Menschen ist wieder da, aber bis wir die Zahlen aus dem Rekordjahr 2019 erreichen, wird es noch dauern“, so VHS-Leiterin Delassalle-Wischert. Und die Menschen wollen wieder vor Ort sein, sich persönlich austauschen, so Ute Piegeler, Leiterin des Fachbereichs Schule, Sport, Kultur. „Deswegen haben wir wieder möglichst viele Formate in unsere Räume geholt. Da ist die Kommunikation eine andere als auf kleinen Kacheln in einer Video-Konferenz. Es bleiben aber auch digitale Angebote erhalten“, so Piegeler. Gemeinsam mit Delassalle-Wischert, Kuller und Peter Annacker, Dezernent für Jugend, Soziale Hilfen und Schule, Sport, Kultur, hat sie nun das Semesterprogramm inklusive der gedruckten Ausgabe, die bequem in die Handtasche passt, vorgestellt.
Seit dem Herbst 2022 gibt es den Programmbereich „Nachhaltig leben“ im Angebot der Meerbuscher Volkshochschule. In der Druckausgabe des Programms sind entsprechende Kurse – über die übergeordneten Themenfelder wie Sprachen, Gesundheit, Gesellschaft oder Kultur hinweg – mit einem grünen Baum markiert. Ziel ist es, die Nachhaltigkeitsziele der vereinten Nationen in das Meerbuscher Bildungsangebot zu integrieren.
Neu ist auch die Zusammenarbeit mit der Plattform vhs.wissen live, dem digitalen Wissenschaftsprogramm der Volkshochschulen. Hier gibt es zwölf Online-Vorträge mit hochkarätigen Dozenten, zu Themen wie „Inflation und Globalisierung“, „Ernährungssicherung“ oder „Humanoide Roboter in der Pflege“. „Ein solches Angebot könnten wir uns als mittelgroße VHS ohne die Kooperation nicht leisten“, so Delassalle-Wischert.
Da auch das Interesse der Menschen am Reisen nach dem Fall der meisten Corona-Bestimmungen wieder merklich wächst, wird dieser Bereich wieder verstärkt in den Fokus gerückt. Teil davon sind etwa Reisevorträge über Galicien, die Provence oder Yorkshire, aber auch Kombi-Kurse aus Sprache und Kulinarik. Im Bereich Sprachen wird das Angebot auf 59 Kurse mit neun Sprachen erweitert. Neu dazu gekommen ist Arabisch, der Kurs ist unter anderem für Ehrenamtler gedacht, die die Kontaktaufnahme mit Geflüchteten erleichtern wollen. Zu den Höhepunkten des anstehenden VHS-Semesters gehören auch ein Kurs zum Schreiben der eigenen Biografie, ein Fotografie-Kurs mit Kai Schlender, der Kulturrucksack für Kinder und Jugendliche sowie die beliebte Sommerakademie. Im Bereich Gesundheit sind nach wie vor die Yoga-Kurse stark nachgefragt, vom traditionellen Yoga über das Sitz-Yoga bis zu dynamischeren Formen. „Wichtig ist, dass man auch im höheren Alter nicht nur seinen Geist, sondern auch seinen Körper bilden kann“, sagt Oliver Kuller mit Blick auf das schonende Sport-Angebot. Außerdem wird es in den Ferien wieder das Aufhol-Programm Extrazeit für Schüler geben, die Zusage dazu vom Land kam kurzfristig zur Stadt Meerbusch, die jetzt schnell die Fördergelder beantragen und ein Konzept entwickeln muss. Und auch das kommunalpolitische Praktikum, bei dem Schüler die Arbeitsweise der lokalen Politik kennen lernen, wird es erneut geben – diesmal aufgrund des regen Interesses der Teilnehmer sogar um einen Tag verlängert.
Im vergangenen Jahr stand die Meerbuscher Volkshochschule vor der besonderen Herausforderung, neben dem nach Ende der Hochphase der Pandemie wieder auflebendem Kursangebot auch die Integration und Bildung der Geflüchteten zu organisieren. „Die Umstände haben dem Team der VHS einiges abverlangt“, so Dezernent Peter Annacker. „Aber mit dem großen Netzwerk, welches über die Jahre aufgebaut wurde, konnten die Bedarfe schnell gedeckt werden.“ Die Integrationsarbeit wird auch in diesem Semester fortgesetzt, inklusive eines neuen Kurses, der Anfang März beginnt, wird es dann acht Integrationskurse mit rund 180 Teilnehmern geben. „Es war schwer, ausreichend qualifizierte und motivierte Dozenten zu finden, aber es ist uns gelungen“, so Delassalle-Wischert zufrieden. „Trotz dieser schwierigen Situation und der angespannten Personallage“, so Annacker, „ist es der VHS geglückt, ein rundum gelungenes Programm auf die Beine zu stellen, welches bewährte, gewachsene Strukturen mit neuen Anregungen verbindet.“
Die gedruckte Auflage des Programms, die es unter anderem in der VHS kostenlos gibt, wurde derweil leicht auf 3900 Stück reduziert. „Früher sind immer einige Exemplare übrig geblieben. Bedenkt man den Umweltaspekt und auch die gestiegenen Druckkosten, ist dieser Schritt sinnvoll“, so Delassalle-Wischert. Sie weist zudem darauf hin, dass es das Programmheft auch zum digitalen Download gibt – gemeinsam mit allen Informationen rund um das Angebot der Meerbuscher Volkshochschule im Internet unter www.vhs-meerbusch.de.