Meerbusch Neuer Anlauf für Rheinbrücke

Meerbusch · Das Düsseldorfer Rathaus hat den Plan für eine neue Brücke südlich von Mönchenwerth wieder hervorgeholt. Auch ein Tunnel wäre denkbar. Nun soll eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. Protest dürfte programmiert sein.

Eine neue Rheinbrücke für Straßenbahnen zwischen der Düsseldorfer Messe und der Büdericher/Löricker Rheinseite ist seit vielen Jahren ein Lieblingsprojekt der Planer der Landeshauptstadt. Und regelmäßig erhebt sich gegen die geplante neue Linie U 81 Anwohner-Protest.

Nun startet Düsseldorf einen neuen Vorstoß für das (nach Stand von 2001) 94,5 Millionen Euro teure Projekt. Düsseldorfs OB Dirk Elbers bestätigte, dass er eine Machbarkeitsstudie plant. Damit soll ermittelt werden, mit welcher Fahrgastzahl zu rechnen ist. Die Rheinbahn schätzte 2001, dass eine solche Brücke täglich von 12 000 Menschen genutzt werden würde.

Je größer das potenzielle Fahrgastaufkommen ist, desto höher wird das Projekt auf der Prioritätenliste für Zuschüsse von Bund und Land eingestuft. Die Studie will OB Elbers zusammen mit Düsseldorfs linksrheinischen Nachbarn in Auftrag geben.

Brücke oder Tunnel?

Auch ohne eine öffentliche Stellungnahme aus Meerbusch diskutierte der Düsseldorfer Fachausschuss bereits über die Frage, ob die U81 über eine Brücke oder durch einen Tunnel den Rhein queren sollte. "Fährt nur eine Straßenbahn, kann ein Tunnel sogar preiswerter werden", merkte der Düsseldorfer FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus an.

Die Flächen für die neue Stadtbahn-Verbindung auf Düsseldorfer Seite werden seit Jahren freigehalten. Brücke oder Tunnel würden einige hundert Meter südlich von Mönchenwerth den Rhein queren. In dem Gebiet verläuft die Stadtgrenze Meerbusch-Düsseldorf.

Teile des von der Bahnlinie benötigten Gebiets gehören zu Büderich, daher hätte Meerbusch bei der Planung ein gewichtiges Wort mitzureden. Allerdings sind auch einige zum Meerbuscher Stadtgebiet zählende Flächen im Bereich der Nato-Rampe im Besitz von Düsseldorf.

Ebenso alt wie der Brückenplan ist der Widerstand dagegen. Im Zuge der erfolglosen Düsseldorfer Olympia-Bewerbung hatte sich in Niederkassel und Lörick eine Bürgerinitiative "Hände weg von den Rheinauen" gegründet und die "drohende Umweltzerstörung" durch Brücke und das damals geplante Olympische Dorf lautstark angeprangert.

Auch in Krefeld liebäugelt man mit einer neuen Rheinbrücke. Dahinter steckt der Wunsch der Seidenstädter nach einer Bahnanbindung an Messe und Flughafen. Am liebsten hätten die Krefelder eine Trassenführung von der Haltestelle Haus Meer, südlich um das Ilvericher Naturschutzgebiet herum und dann direkt neben der Flughafenbrücke über den Rhein. Das sah ein Krefelder Vorstoß aus dem Jahr 2009 vor.

Diese Idee dürfte jedoch wegen der einzuhaltenden Abstandsflächen zum Naturschutzgebiet und des zu erwartenden massiven Widerstands aus Meerbusch kaum zu realisieren sein.

(RP)
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