Meerbusch Neue Kleiderausgabe für Flüchtlinge gesucht

Meerbusch · Christuskirche braucht die Räume wieder selbst. Viele Spenden werden in Hauptschule gelagert

 Im "Pappkarton" in Strümp wurden die Kleiderspenden angenommen, von dort immer wieder zur Christuskirche gefahren.

Im "Pappkarton" in Strümp wurden die Kleiderspenden angenommen, von dort immer wieder zur Christuskirche gefahren.

Foto: Dackweiler

Heute von 14 bis 16 Uhr können sich zum letzten Mal die Flüchtlinge, die seit mehr als einer Woche in der Turnhalle des Mataré-Gymnasiums untergebracht sind, nötige Kleidung in der nahegelegenen Christuskirche abholen. "Leider brauchen wir diese Räume jetzt wieder selbst für unsere eigenen Veranstaltungen", so Pfarrer Wilfried Pahlke auf Anfrage der Rheinischen Post. Er suchte gestern bereits nach einer Alternative. Auch die Katholische Kirchengemeinde Sankt Mauritius und Heilig Geist, die ebenfalls fußläufig für die Flüchtlinge erreichbar wäre, kann keine Ausgabe-Stelle einrichten. "Es wird weiter gesucht", so Pahlke.

Eine Woche lang hatten Ehrenamtler in der früheren Jugendfreizeitstätte, dem "Pappkarton" in Strümp, Spenden tausender Meerbuscher Bürger angenommen. Diese Spenden wurden nach und nach in die Christuskirche gebracht, damit sich die Flüchtlinge, die oft nur mit einer Plastiktüte geflohen waren, für die ersten Tage einkleiden konnten. Die Berge von Bekleidung werden seit dieser Woche auch mit Hilfe städtischer Transporter von Strümp in die Osterather Hauptschule gefahren. Dort können sie mindestens ein Jahr lagern. Ein Raum für den Deutsch-Unterricht für die Flüchtlinge, die in der Unterkunft am Neusser Feldweg in Osterath untergebracht sind, wurde in der Erwin-Heerich-Schule gefunden. Dort sollen jetzt die 40 Männer unterrichtet werden - ebenfalls von Ehrenamtlern.

Heute kommen übrigens auch Mitarbeiter eines Frisier-Salons an die Turnhalle nach Büderich. Sie bieten den Flüchtlingen einen kostenlosen Haarschnitt an. Sie sind nur ein Teil von zahlreicher ehrenamtlicher Hilfe, die in den letzten Wochen den Flüchtlingen aus Syrien, Albanien oder Eritrea zuteil geworden ist.

Die aktuelle Situation der Flüchtlingspolitik war gestern auch Thema bei einer Runde, zu der NRW-Innenminister Ralf Jäger kurzfristig die Chefs von 90 betroffenen Kommunen ins Ministerium eingeladen hatte. Auch Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage war Gast in dieser Runde.

Ansonsten hat sich die Situation in der Mataré-Turnhalle nicht groß verändert: Von den Flüchtlingen, die letzten Montag angereist sind, ist noch keiner wieder in eine andere Stadt geschickt worden. Es mussten nach Angaben des Ersten Beigeordneten Frank Maatz aber auch keine weiteren neuen Flüchtlinge in der Halle aufgenommen werden. Die Turnhalle bleibt nach Bescheid des Regierungspräsidiums Arnsberg mindestens noch drei Monate Ersatz für die Erstaufnahme.

(ak)
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