Meerbusch Neue Adresse für Feinschmecker
Meerbusch · Von hausgemachter Kürbissuppe bis Mango-Maracuja-Marmelade: In einem 160-Quadratmeter-Ladenlokal mit offener Küche bieten Daniela und Heinz Hörschgens in Büderich zahlreiche Delikatessen.
Heinz Hörschgens balanciert ein Tablett auf der rechten Hand, füllt mit links die Ware im Massivholzregal auf: Schwarzkirschgelee mit Tonka-Bohne, Mango-Maracuja-Marmelade, Gelee, basierend auf dem Cocktail Hugo. Daniela Hörschgens ist einen Schrank weiter damit beschäftigt, den Vorrat an hausgemachten Suppen aufzustocken. Möhrensuppe mit Orange, karibische Kürbissuppe, Kartoffelsuppe mit Lauch. Vor einigen Wochen hat das Ehepaar in der Dorfresidenz Am Pfarrgarten in Büderich sein Delikatessengeschäft eröffnet. "Hörschgens feinste Kost" heißt es - und für Heinz Hörschgens schließt sich damit ein Kreis.
Denn in Büderich, rund um den Dyckhof, führten seine Eltern einst einen landwirtschaftlichen Betrieb. Hörschgens streunte über die Felder, half bei Aussaat und Ernte von Feldsalat, Kartoffeln und Kohlrabi. "Schon mit fünf, sechs Jahren war ich dabei, wenn wir unsere Blumen auf einem Großmarkt in Westfalen verkauft haben", erinnert sich der 43-Jährige. Nach dem Besuch des Mataré-Gymnasiums machte Hörschgens eine Ausbildung zum Blumen- und Zierpflanzengärtner, arbeitete im elterlichen Betrieb mit. Im Urlaub in Griechenland kam ihm dann eine Idee: "Wie wäre es, wenn wir unsere Produkte zusätzlich in einem kleinen Bauernladen verkaufen?" Gedacht, getan. Wenige Wochen später, im Dezember 2005, eröffneten Daniela und Heinz Hörschgens in Lank am Alten Schulhof in einem rund 80 Quadratmeter großen Ladenlokal ihr Geschäft "Kappes und Bananen". Und neben Obst und Gemüse bot das Paar in einer Ecke auch Feinkost und Delikatessen an. "Das wurde immer stärker nachgefragt", berichtet Daniela Hörschgens. So sehr, dass der Feinkost-Anteil immer stärker stieg - und das Geschäft an seine Grenzen stieß. "Als wir vom Neubau in Büderich hörten und die Pläne für das 160-Quadratmeter-Ladenlokal gesehen haben, haben wir uns sofort beworben", sagt Heinz Hörschgens. In dem Geschäft sind nun zwei Drittel der Verkaufsfläche für die Feinkost reserviert, es gibt eine Regalwand mit Weinen, aber auch erntefrisches Obst und Gemüse. Und vor der Tür stehen stets frische Blumensträuße. Die selbst gemachten Salate und Suppen, Quiches, Eintöpfe, Fruchtaufstriche und Chutneys produzieren Heinz Hörschgens und sein Team in einer offenen Küche. "So ein Geschäft gibt es im Umkreis nicht", sagt einer, der bereits in Lank Fan geworden ist: "Feinkostpapst" Ralf Bos von Bos-Food. Oft huscht er kurz vor Feierabend herein, holt sich ein frisches Brot der Bio-Bäckerei Hercules. "Bei der Eröffnung haben uns zahlreiche Stammkunden aus Lank besucht", berichtet Hörschgens.
Anders als in Lank können die Salate, Suppen und Obstbecher nun auch - beispielsweise während der Mittagspause - im Laden verzehrt werden. Das Geschäft akzeptiert die Gutscheine von Ticket-Restaurants Deutschland. Geblieben sind die freundliche Bedienung (auf Wunsch mit Lieferservice) - und die Möglichkeit, fast alles probieren zu können. Heinz Hörschgens erklärt: "Mir ist wichtig, dass unsere Kunden gute Laune haben, wenn sie das Geschäft verlassen."
Ein Standbein von "Hörschgens Feinste Kost" ist für die Besucher des Geschäfts übrigens nicht zu sehen: Auf Wunsch fertigt Heinz Hörschgens für Firmenkunden Präsentkörbe, übernimmt auch Verpackung und Versand. Hörschgens: "Neulich sind unsere Produkte so bis nach Irland gereist."
