Meerbusch Närrisches Legoland

Düsseldorf · Das Nierster Festzelt verwandelte sich beim Preiskostümball der Karnevalsgesellschaft Kött on Kleen in einen Laufsteg für farbenfrohe und ideenreiche Verkleidungen. Die Jury um Prinz Willi IV. hatte es schwer.

Nierst Ein Wunderland komprimiert in einem Festzelt. Wenn die Nierster KG Kött on Kleen zu ihrem Preiskostümball lädt, dann folgen traditionell Hunderte dem Ruf und erschaffen damit eine traumhafte Phantasiewelt. Bis zu 800 Narren und Närrinnen fanden sich auch in diesem Jahr zusammen, tanzten, lachten und genossen die fünfte Jahreszeit. Ob Stormtroopers (Star Wars), Meerjungfrauen und Eier mit Stöcken – die Kreativität schien in Nierst unbegrenzt.

"Wir haben drei Monate daran gearbeitet", sagte Lego-Frau Steffi Weiers (25) von einer der auffälligsten Gruppen des Abends. Die attraktive Lego-Truppe bestehend aus neun Niersterinnen nahm bereits im achten Jahr an dem Event teil. Dabei war alles selber gemacht, nichts wurde gekauft. Vollkörperkostüme stellten die jecken Niersterinnen her, die die Bewegungsfreiheit schon ein wenig einschränkten – Tanzen wurde zum Zwangsschunkeln. Schuhklötze, Beinummantelungen, Bruststeine, sogar Handschuhe gehörten mit zu der Kostümierung. "Eigentlich wollten wir in diesem Jahr nur was Einfaches machen", sagte Katharina Besen von der Lego-Gruppe. "Das haben wir aber nicht geschafft."

Richtig ins Zeug hatten sich auch die Meerjungfrauen gelegt. Seit Oktober hatten die Damen an ihrem Outfit gearbeitet. Die neun Frauen aus Nierst, Lank-Latum und Langst-Kierst fielen besonders durch den breiten Felsen auf, den sie um die Hüften trugen.. "Die Einzelteile herzustellen ist am schwierigsten", so Sonja Rennemann und Miriam Kirches im Chor. Dabei wurde auch ein wesentlicher Unterschied zwischen den weiblichen und den männlichen Jecken deutlich. Während die holden Schönheiten auf Eigenarbeit setzten, schienen die Kostüme der meisten Männer gekauft.

"Wir Jungs bauen schließlich auch die ganze Zeit an unseren Wagen", sagte Martin Althaus (26) von der Shaolin-Krieger-Gruppe, die auch ein Motto hatten. "Sieben Klare in Tibet", lautet der Slogan des Menzen II-Wagenbauteams, die für den Rosenmontagszug einen Budda hergestellt haben. Mit ihrer Kostümwahl ließen die Nierster Männer den Damen damit bewusst einen Vorteil. Denn bei der Kostümbewertung geht die eigene Schaffenskraft vor der Macht des Geldbeutels. Und die Preisrichter in Nierst waren hart. "Wir schauen uns alles genau an", sagte Prinz Willi IV Raven, der gemeinsam mit seinen sechs Ministern die Wahl für die Gewinner traf. Diese fiel wie folgt aus:

Gruppen: 1. Lego-Gruppe, 2. Meerjungfrauen-Gruppe, 3. Disco-Kugel-Gruppe.

Kleingruppen: 1. Siamesische Zwillinge, 2. Freche Früchtchen, 3. Aliens mit grünem Kopf.

(RP)
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