Nachruf Trauer um Ratsherr Marc Becker

Meerbusch · Der markante und engagierte Politiker ist im Alter von 48 Jahren gestorben. Becker hat sich politisch und privat vor allem für benachteiligte Menschen eingesetzt.

 Marc Becker hat sich über Jahre in der Meerbuscher Politik engagiert und sich für Menschen am Rande der Gesellschaft stark gemacht. Nun ist der markante Politiker im Alter von 48 Jahren verstorben.

Marc Becker hat sich über Jahre in der Meerbuscher Politik engagiert und sich für Menschen am Rande der Gesellschaft stark gemacht. Nun ist der markante Politiker im Alter von 48 Jahren verstorben.

Foto: RP/Meerbusch

„Ein Datenschützer, Kämpfer gegen Rechts und immer im Einsatz für die Schwächsten in der Gesellschaft“ – mit diesen Worten nimmt die Fraktion Die Fraktion Abschied von ihrem Vorsitzenden und Ratsherrn. Marc Becker ist am vergangenen Samstag, 12. November, im Alter von 48 Jahren verstorben. Gefunden wurde er von Freunden im Fraktionsbüro in Büderich. Die Todesursache ist noch unklar.

Viele Jahre lang war Marc Becker in der Politik aktiv, zunächst als Mitglied der Piratenpartei, dann für die Partei Die Partei, welche sich im Meerbuscher Stadtrat mit den Linken zur Fraktion Die Fraktion zusammengeschlossen hat. Seit 2014 war Becker im Stadtrat aktiv, engagierte sich aber auch auf Kreis- und Landesebene.

„Wir haben einen engagierten Mitstreiter, einen aktiven Politiker und einen Freund verloren“, sagt Andreas Wagner, Parteifreund Beckers. Als Selbstständiger – Becker hatte ein Unternehmen für Datenschutz-Dienstleistung – habe er sich stets für Politik und die Themen, die ihm wichtig waren, eingesetzt. Als kreativer Mensch setzte Becker Ideen auch selbst um. „Er hat sich immer stark gemacht für Themen, die aus der Mehrheitsgesellschaft herausfallen und für Menschen, die keine Lobby haben“, so Wagner. Und er habe gelebt, was er gesagt hat. Sehr früh habe sich der Verstorbene mit Themen wie Podcasts – die beiden Politiker haben gemeinsam das Format „Talk und Meer“ entwickelt – oder Shared Economy beschäftigt. Er war in Recherchegruppen gegen Rechts aktiv. Mit seinem Engagement machte er sich Feinde: 2015 erhielter eine Morddrohung.

Gemeinsam mit SPD-Politiker Hans Günter Focken hat Marc Becker auch das Bündnis „Meerbusch gegen Rechts“ ins Leben gerufen, gemeinsam zahlreiche Events auf die Beine gestellt. „Auch für das kommende Jahr hatten wir einiges vor, Marc sprühte vor Ideen“, so Focken. „Sein Engagement für die soziale Sache war sein Leben.“ Ein weiteres Herzensprojekt war der Verein Schul- und Lehrgarten, der aktuell in der Politik diskutiert wird. Beckers Freunde kündigen an, das Thema weiter verfolgen zu wollen.

Mit Marc Becker verliert die Meerbuscher Politik auch eine ihrer schillerndsten Figuren. Mit seinem gefärbten Bart, seinen teils bissigen Kommentaren während der Ausschussitzungen und seinen beiden markanten Fahrzeugen, einem Twizy und einem Elektrofrosch, war Becker eine auffällige Persönlichkeit. „Damit ist er auch manchmal angeeckt“, erinnert sich Focken. „Aber er war auch ein sehr intelligenter und konsequenter Mensch.“ Andreas Wagner kündigt derweil an: „Wir werden seinen Nachlass in Würde halten und fortführen, was Marc Becker begonnen hat – auch wenn er große Fußstapfen hinterlässt.“

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