Meerbusch Musikszene zieht sich aus Halle 9 zurück

Meerbusch · Nach einem Jahr ist Schluss. Die "Musikszene Meerbusch" wird 2015 keine Veranstaltungen mehr an der Insterburger Straße organisieren. Das übernimmt der OBV, der das Juca betreibt. Zukünftig sollen mehr Schülerbands auftreten

 Ralf Zenker und seine Mitstreiter wollen es noch einmal krachen lassen. Danach ist für sie Schluss in der Halle 9. Fazit nach einem Jahr: Es lohnt sich nicht.

Ralf Zenker und seine Mitstreiter wollen es noch einmal krachen lassen. Danach ist für sie Schluss in der Halle 9. Fazit nach einem Jahr: Es lohnt sich nicht.

Foto: U.D.

Es hat sich nicht rentiert. Das mussten sich nun die Mitglieder des Vereins "Musikszene Meerbusch" um Ralf Zenker eingestehen. Nach einem Jahr Halle 9 ist Schluss. Zumindest für sie. Am 13. Dezember, dem ersten Geburtstag der Halle an der Insterburger Straße, werden sich die Hobbymusiker mit einem großen Konzert verabschieden.

"Es war ein Versuch für uns. Leider ist das Projekt nicht gut angenommen worden, obwohl wir zahlreiche namhafte Künstler zu Gast hatten", sagt Zenker, der auch den Namen Juca/Halle 9 als nicht förderlich empfunden hat. "Welcher Mittvierziger kommt in eine Location, die Jugendcafé heißt", fragt der Hobbymusiker. Eigentlich sollten das Jugendcafé und die Halle 9 zwei ganz unterschiedliche Dinge sein - zumindest hatte sich die Musikszene Meerbusch das gewünscht -, doch die meisten haben diese beiden Namen direkt miteinander verknüpft. Somit organisierten Zenker und seine Mitstreiter zwar ein Programm, dass nicht nur für Jugendliche sein sollte, erreichten damit aber nicht genügend Erwachsene.

Darüber hinaus sei laut Zenker die Lage eine denkbar schlechte. "Die meisten Gäste kamen aus Osterath sowie manche aus Kaarst oder Willich. Aus den übrigen Meerbuscher Stadtteilen ließ sich hier kaum einer blicken", sagt der Schlagzeuger der Meerbuscher Band "So what?". "Die Halle liegt zu sehr außerhalb. Dabei ist sie eine tolle Location. Ich hätte mir in meiner Jugend so etwas gewünscht. Schade, dass sie nicht gut angenommen worden ist." Nun verabschieden sich die Betreiber mit einem Konzert von "So what?" und "Mammaplatzda" am 13. Dezember. "Wir wollen noch einmal richtig feiern", sagt Zenker und hofft, dass mindestens 300 Besucher kommen werden.

Mit dem Juca/Halle 9 ist anschließend aber nicht Schluss. Der Osterather Betreuungsverein (OBV), der bereits tagsüber die Jugend an der Insterburger Straße betreut, übernimmt künftig die kompletten Abendveranstaltungen. "Wir wollen unseren Schwerpunkt demnächst noch mehr auf die Jugend setzen", erläutert Jürgen Eimer, Vorsitzender des OBV, das etwas veränderte Konzept. "Wir werden verstärkt Konzerte von Schülerbands ins Programm aufnehmen." Auch Oberstufenpartys sollen organisiert werden. "So kommen sicher auch noch mehr Gäste", hofft er.

Im Gegensatz zur "Musikszene Meerbusch" ist Eimer zufrieden mit dem Juca und der Halle 9, die für ihn eins sind. "In elf Monaten haben wir 5800 Gäste bei den Veranstaltungen gezählt. Das ist ein guter Anfang", sagt er und ergänzt: "Es braucht aber auch seine Zeit, bis sich solch eine Location herumgesprochen hat und angenommen wird." Das erste Jahr sei ein Ausprobieren gewesen, jetzt wisse man, was ankommt und was nicht. Zudem wolle der OBV noch mehr in die Schulen gehen und dort die Werbetrommel rühren.

Offen ist der Betreuungsverein für andere Interessenten, die sich einbringen wollen. "Wenn andere Vereine im Juca/Halle 9 etwas veranstalten wollen, ist uns das recht", sagt Eimer. Möglicherweise wird auch die "Musikszene Meerbusch" noch ein Konzert organisieren. "Wir wissen noch nicht, ob wir ein anderes Projekt aufziehen werden. Wenn ja, dann aber sicher nicht in dem Umfang", sagt Zenker.

(RP)
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