Meerbusch "Mulle" macht der Jugend Mut

Düsseldorf · Sie ist ausgebildete Erzieherin und Bürokauffrau sowie Selbstbehauptungstrainerin. Jetzt bietet Carmen Poller aus Büderich auch Persönlichkeitstrainings für Jugendliche an.

Büderich Carmen Poller (47) setzt auf Positive Psychologie. Die ausgebildete Erzieherin und Bürokauffrau will nach diesem, in Amerika erprobten Konzept, die soziale Kompetenz und Persönlichkeit besonders von Jugendlichen stärken. Unter dem Titel "Jugend mit Mulle. Mach das Beste aus Deinem Leben", bietet sie ab sofort Kurse an.

"Mulle" steht dabei für Glück. Ein Fernsehbericht über den "Nacktmull", ein Hamster großes, fast haarloses Tier, das in der afrikanischen Erde lebt, hat sie zu diesem Begriff inspiriert. "Wenn sich ein Mull aus seinem Bau heraustraut und zu sehen ist, glauben die Afrikaner, dass sie Glück haben werden", begründet Poller ihre Idee.

Mit "Mulle" sollen junge Menschen nicht nur mehr Glück erfahren, sondern auch Mut zeigen, wie der "Mull" der sich aus dem Bau heraustraut. An einem Tag können junge Menschen in den neuen Kursen ihre Stärken entdecken. "Wake-ups" nennt Poller diese Seminare, die in sieben Abschnitte gegliedert sind. Themen, die behandelt werden, sind zum Beispiel Stärken und Talente erkennen, Ziele festlegen und neue Visionen finden. Anschließend können Strategien entwickelt werden, wie diese Ziele zu erreichen sind. Die Kosten für den Kursus betragen 95 Euro. Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt.

Erfahrung hat die Jugendtrainerin unter anderem in der Meerbuscher Initiative "Jugend braucht Zukunft" bereits gesammelt. Der Verein, der 2007 von einem ehemaligen Manager der Jagenberg AG, Dr. Peter Schulze, in Meerbusch ins Leben gerufen worden ist, kümmert sich vor allem um Ausbildungs- oder Studienabbrecher. "Dabei stehen Motivation und Stärkung der jungen Menschen an erster Stelle", sagt Poller, die dort auch weiter unterrichten will. "Viele dieser Kurse werden auch in der Volkshochschule Meerbusch angeboten", sagt sie. Sie dienen der passenden Berufs- und Studienwahl. Der Verein ist inzwischen Nordrhein-Westfalen weit an mehr als 20 Standorten aktiv. Die Schirmherrschaft hat Professorin Dr.Rita Süßmuth übernommen.

"Besonders Berufsabbrecher benötigen Unterstützung, um eine Perspektive zu entwickeln. Wenn sie keinen Neustart wagen, geht die Spirale oft nach unten", weiß Poller aus Erfahrung. Deshalb findet sie Kurse wie sie vom Verein "Jugend braucht Zukunft" angeboten werden wichtig. "Besser ist es jedoch, sich im Vorfeld von Berufs- und Studienfachwahl Zeit zu nehmen, und die eigenen Wünsche zu erkunden." "Wake-ups" können aber auch schlicht dazu dienen, den Alltag fröhlicher zu gestalten. "Damit es gar nicht erst zu einer Krise kommt", sagt Poller.

(RP)
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