Meerbusch Müll am Rheinufer: Stadt sieht keinen Handlungsbedarf

Meerbusch · In Büderich installierten Mitglieder des BUND am Montag eine lange Leine voller Müll. Sie fordern größere Müllcontainer im Landschaftsschutzgebiet

 Nehmen den Müll an die Leine: Wolf Macher, Andrea Blaum, Anne Mühlberg-Breer und Astrid Hansen vom BUND Meerbusch.

Nehmen den Müll an die Leine: Wolf Macher, Andrea Blaum, Anne Mühlberg-Breer und Astrid Hansen vom BUND Meerbusch.

Foto: Boris Schmidt

Mit einer aufsehenerregenden Aktion hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Meerbusch am Montag gegen die Verschmutzung des Landschaftsschutzgebietes am Rheinufer protestiert. Mitglieder des Vereins hängten den Müll, den Besucher am Wochenende am Rheinufer in Büderich hinterlassen haben, auf eine Wäscheleine. Andrea Blaum, Vorsitzende der Meerbuscher BUND-Ortsgruppe, sagt: "Das Müllproblem ist schon enorm. Manchmal sammeln wir montags innerhalb von 20 Minuten zwei große Säcke Müll auf."

Als Lösungsvorschlag für das Problem hat der BUND bereits vor einem Jahr ein integriertes Müllkonzept entwickelt. "Das beinhaltet Infokampagnen, eine 400 Euro-Kraft, die nach dem Wochenende die Buchten vom Müll befreien soll, die Überwachung durch das Ordnungsamt und vor allem das Aufstellen von Mülltonnen in direkter Ufernähe."

Die Stadt sieht hingegen keinen Handlungsbedarf, mehr als bisher zu tun. "Schon jetzt werden bereits Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Rahmen der personellen Möglichkeiten an besonders warmen Tagen zur Kontrolle rausgeschickt", berichtet Arnd Römmler. "Insgesamt stellen wir eine fallende Tendenz bei der Verschmutzung des Rheinufers fest", erklärt der stellvertretende Umweltamtsleiter, der sich Montagmorgen vor Ort am Büdericher Rheinufer ein Bild von der Situation machte. "Ausreißer, die alles stehen und liegen lassen, gibt's natürlich immer."

Auch der Fraktionsvorsitzende der Meerbuscher Grünen, Jürgen Peters, sieht vor allem die Verursacher in der Verantwortung: "Im Bewusstsein der Bürger muss sich etwas ändern. Es gibt nun mal haufenweise Verrückte, die ihren Müll in die Landschaft werfen. Das muss sich erstmal ändern."

Bis vor kurzem hatte die Stadt Meerbusch in der Bucht in Büderich einen größeren Müllcontainer installiert. Der wurde zwischenzeitlich abgebaut. Römmler erklärt: "Seit der Parkplatz am Modellflugplatz fertiggestellt ist, sind dort Abfallbehälter vorhanden. Das reicht aus."

Das sieht Andrea Blaum ganz anders: "Wir verlangen doch nichts Unmögliches. Wir möchten nur, dass nach einem Gutwetter-Wochenende nicht alles in der freien Natur liegen bleibt".

(RP)
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