Meerbusch Mobiles Beratungsbüro startet nach elf Monaten Vorbereitungen

Meerbusch · Nach fast einem Jahr Vorbereitung nimmt in der kommenden Woche erstmals in der Geschichte der Stadt Meerbusch ein mobiles Beratungsbüro für Senioren in drei Stadtteilen seine Arbeit auf. Im April vergangenen Jahres hatte die Stadt eine Bedarfsabfrage unter den Bürgervereinen der kleinen Stadtteile gestartet und positive Signale erhalten.

 "Eine Leistung, die den Menschen entgegen kommt", sagt Angelika Mielke-Westerlage.

"Eine Leistung, die den Menschen entgegen kommt", sagt Angelika Mielke-Westerlage.

Foto: Dackweiler

Dann begann die Raumsuche - in Strümp, Bösinghoven und Langst-Kierst wurde der Fachbereich Soziales fündig.

Das Beratungsangebot vor Ort ist breitgefächert. "Wir möchten zunächst erfahren, wie es den Menschen in ihrem Umfeld zu Hause geht, woran es möglicherweise fehlen könnte", erklärt Petra Birgels-Peters vom Sozialdezernat. Aus diesen Gesprächen ergäben sich dann ganz von selbst Hinweise auf Dienstleistungen, finanzielle Hilfen und Kontaktadressen, die die Senioren nutzen können.

Wird der fahrbare Mittagstisch der Caritas gewünscht? Braucht ein älterer Mensch den Behindertenfahrdienst? Möchte er einen Schwerbehinderungsausweis, eine Pflegestufe oder Grundsicherung im Alter beantragen? In der mobilen Beratung werden die unterschiedlichsten Anliegen grob geprüft und Hilfen vermittelt. Sollte es sich als nötig erweisen, können auch Hausbesuche vereinbart werden.

"Wir wollen den älteren Menschen, in deren Stadtteil es keine Verwaltungsstelle gibt, Wege ersparen. Aber vor allem möchten wir die Scheu vor dem Gang zur Behörde nehmen und den Erstkontakt erleichtern", sagt Bettina Scholten, zuständige Abteilungsleiterin im Fachbereich Soziales.

Dies funktioniere im eigenen Stadtteil zumeist am unkompliziertesten und meist auch ohne fremde Hilfe - denn gerade die wollten Senioren nur ungern in Anspruch nehmen. "Das ist eine Leistung, die den Menschen in Meerbusch im wahren Wortsinne entgegenkommt", so die zuständige Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage.

Die klassischen Melde- und Passangelegenheiten gehören nicht zum Angebot der mobilen Sozialberatung. Hier bietet das Bürgerbüro seit Februar Sprechstunden in den Altenheimen an. Premieren gab es bereits im Lanker Malteser-Stift und im "Haus Hildegundis". Dort können Heimbewohner Schwerbehindertenausweise, Melde- oder Lebensbescheinigungen beantragen, sich von der Ausweispflicht befreien lassen oder allgemeine Beratung bekommen. Für aufwendigere Passangelegenheiten, unter anderem mit Einsatz des Fingerabdruckscanners für den Ausweis, bleibt der persönliche Besuch im Bürgerbüro bislang noch unerlässlich.

Wie unsere Zeitung in der Samstagsausgabe berichtete, regte die gemeinsame Bürgermeisterkandidatin von SPD, FDP und UWG, Sonja Bertini, Mitte Januar mobile Bürgerbüros an, in denen auch Passangelegenheiten in den Stadtteilen erledigt werden können. Zu dem Zeitpunkt liefen die Vorbereitungen des Sozialdezernats für das mobile Beratungsbüro für Senioren bereits seit einem Dreivierteljahr. Die Schlussfolgerung, Meerbuschs Sozialdezernentin und CDU-Bürgermeisterkandidatin Angelika Mielke-Westerlage habe die Idee ihrer Mitwettbewerberin umgesetzt, ist nicht zutreffend. Die Redaktion bedauert, dass dieser Eindruck entstehen konnte.

Ab Mittwoch, 2. April, 9.30 bis 11.30 Uhr, berät Petra Birgels-Peters die Kundschaft jeden ersten Mittwoch im Monat im Pfarrzentrum St. Franziskus in Strümp. Ab Mittwoch, 9. April, um die gleiche Uhrzeit öffnet das mobile Beratungsbüro jeden zweiten Mittwoch im Monat im Pfarrzentrum St. Pankratius in Bösinghoven. Die Pfarre Hildegundis von Meer stellt ihre Räume dazu gratis zur Verfügung. Jeden dritten Mittwoch im Monat kommt Petra Birgels-Peters nach Langst-Kierst. Das Beratungsangebot gibt es dort ab Mittwoch, 16. April, in den Bürgerräumen im Feuerwehrgerätehaus an der Langster Straße. Uhrzeit: 9.30 bis 11.30 Uhr.

(mrö)
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