Bürger gestalten Spielplatz in Lank Neue Ideen für alten Spielplatz in Lank

Der Spielplatz an der Eichendorffstraße wird saniert. Die Anwohner haben sich nun dort getroffen, um Ideen für den Umbau zu sammeln. Die Stadt hat den Mitmachtag organisiert mit dem Ziel, den schönsten Spielplatz in Lank zu bauen.

 Anna Hardenberg (r.), bei der Stadt Meerbusch zuständig für den Neubau von Spielplätzen, hat selbst mit angepackt beim Mitmachtag auf dem Spielplatz an der Eichendorffstraße.

Anna Hardenberg (r.), bei der Stadt Meerbusch zuständig für den Neubau von Spielplätzen, hat selbst mit angepackt beim Mitmachtag auf dem Spielplatz an der Eichendorffstraße.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Planen, bauen und ihre ganz persönlichen Ideen und Wünsche einbringen. Das möchten die rund 30 Anwohner – Erwachsene und Kinder – die sich an diesem Vormittag auf dem Spielplatz an der Eichendorffstraße in Lank versammelt haben. Denn dieser wurde für ein ganz besonderes Projekt ausgewählt: In den vier großen Stadtteilen von Meerbusch soll jeweils ein Spielplatz komplett neu gestaltet werden.

 Der Spielplatz an der Eichendorffstraße mit seinem Klettergerüst ist ordentlich in die Jahre gekommen.

Der Spielplatz an der Eichendorffstraße mit seinem Klettergerüst ist ordentlich in die Jahre gekommen.

Foto: Verna Bretz/Verena Bretz

Das Jugendamt hatte dieses Leuchtturmprojekt initiiert und wählte den Platz an der Eichendorffstraße aus. Denn der ist besonders beliebt und stark besucht, jedoch schon ordentlich in die Jahre gekommen. Für den Umbau stehen 130.000 Euro zur Verfügung. „Es soll es der schönste Spielplatz in Lank werden“, sagt Landschaftsarchitektin Anna Hardenberg, die bei der Stadt Meerbusch für Neubau und Planung der Spielplätze zuständig ist.

 Ein Foto aus alten Zeiten: Gisela Schicker lebt seit mehr als 60 Jahren in Lank und hat zum Mitmachtag dieses alte Bild von sich mitgebracht.

Ein Foto aus alten Zeiten: Gisela Schicker lebt seit mehr als 60 Jahren in Lank und hat zum Mitmachtag dieses alte Bild von sich mitgebracht.

Foto: Schicker

Das Planungsbüro „Kukuk Freiflug“ aus Stuttgart sammelt an diesem Mitmachtag, den die Stadt organisiert hat, die Ideen der Anwohner und wird diese in die Realität umsetzen. „Es geht heute darum, andere Wege zu gehen. Es ist wichtig, offen zu sein und sich auf alle Ideen einzulassen“, sagt Hardenberg. Deshalb sammeln sich zunächst die Kinder, Eltern und Großeltern in einem Kreis und schreiben auf, was ihnen am Herzen liegt.

Irmgard Jach wohnt seit 34 Jahren in der Nähe des Spielplatzes. „Für mich ist am wichtigsten, dass der Platz eine grüne Oase bleibt“, sagt sie. „Der Spielplatz sollte sicher sein, so dass die Kinder hier auch alleine spielen können. Es sollte ein Ort für Groß und Klein sein.“ Hardenberg beschreibt den Spielplatz in erster Linie als einen Begegnungsort. Auch an diesem Tag merkt man, dass sich viele Anwohner untereinander kennen und die Gelegenheit nutzen, sich auszutauschen. So sitzen zum Beispiel Gisela Schicker und Rosemarie Hanel zusammen, sehen sich Fotos an und erinnern sich an alte Geschichten. Sie sind vor mehr als 60 Jahren nach Lank gezogen. „Damals gab es noch keinen Spielplatz und kaum Häuser“, erzählen sie. Für Schicker ist das Projekt etwas ganz Besonderes, da sie selbst schon als Kind hier gespielt hat. „Der Spielplatz soll ein Ort sein, an dem sich jeder wohlfühlen kann, egal welchen Alters“.

Bianca Schepmuck findet das Mitmachprojekt als Mutter eines sechsjährigen Sohnes toll. „Es ist eine super Erfahrung für die Kinder, ihre eigenen Ideen einbringen zu dürfen.“ Auch die zwölfjährige Emilia sagt: „Es ist cool, dass wir Kinder entscheiden dürfen.“ Emilia und ihre Schwester Dilara wünschen sich eine Reckstange. Andere Kinder träumen von einer Drehscheibe, einer Rennstrecke für Bobbycars oder einem Klettergerüst.

Mit roten Stickern dürfen alle da­rüber abstimmen, welche Geräte ihnen am wichtigsten sind. Anschließend teilen sich die Anwohner in Gruppen auf. Eine Gruppe entwickelt Ideen für einen spannenden und kreativen Kleinkindbereich. Es wird ganz deutlich, dass die Kinder hier die Experten sind. Der vierjährige Jan freut sich am meisten auf einen Tunnel: „Ich hab schon eine tolle Idee, wie der angemalt werden soll – nämlich ganz bunt.“

Es geht an diesem Vormittag hauptsächlich darum, ein Gefühl für den Raum zu entwickeln. Deshalb steht viel Material bereit, um die Geräte zu simulieren. Mithilfe von Holz und Seilen überlegen die Kinder, wie hoch ihr Tunnel werden soll und wo er am besten hinpasst. Eine weitere Gruppe verwendet Kartons, um die gemütlichsten Plätze für neue Sitzgelegenheiten zu entdecken und eine dritte Gruppe entwirft eine Kletterspinne. Dabei packen alle mit an.

„Wir haben hier eine gute und herzliche Gemeinschaft“, findet Bianca Schepmuck. Der Jugendamtsleiter Peter Annacker freut sich über die positiven Reaktionen der Anwohner. „Die Anwohnerschaft hier ist sehr aktiv und engagiert. Es liegt den Menschen viel daran, mitzumachen, und sie haben viele kreative Ideen.“ Auch Bianca Elgas von der Firma „Kukuk“ hält es für „sehr wertvoll, dass die Anwohner ein so großes Interesse zeigen und ihr Mitspracherecht nutzen“.

Alle Beteiligten freuen sich sehr, dass der neu gestaltete Spielplatz an der Eichendorffstraße schon im nächsten Jahr fertig sein soll. Peter Annacker vermutet, dass dann sogar Familien aus anderen Stadtteilen kommen werden, um Zeit auf dem ersten Leuchtturmspielplatz in Meerbusch zu verbringen.

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