Meerbusch Mit Gelassenheit zum Sieg

Meerbusch · Bernd Hahne (67) scheint nicht der Typ zu sein, der sich verbiegt. Er strahlt die Gelassenheit eines Menschen aus, der im Leben etwas erreicht hat. Jetzt hat er wieder einen Sieg errungen: den ersten Platz in der Gesamtwertung des vierten Rennens beim 39. Oldtimer Grand Prix am Nürburgring – mit einem Mercedes 300 SL Flügeltürer, Baujahr 1955.

 Ganz schön eng der Einstieg in den Silberpfeil: Bernd Hahne hat im Team von Hk-Engineering das vierte Rennen des 39. Oldtimer Grand Prix am Nürburgring gewonnen. In der Loh legte der erfolgreiche Oldtimer nur einen kurzen Stopp ein.

Ganz schön eng der Einstieg in den Silberpfeil: Bernd Hahne hat im Team von Hk-Engineering das vierte Rennen des 39. Oldtimer Grand Prix am Nürburgring gewonnen. In der Loh legte der erfolgreiche Oldtimer nur einen kurzen Stopp ein.

Foto: boris schmidt

Bernd Hahne (67) scheint nicht der Typ zu sein, der sich verbiegt. Er strahlt die Gelassenheit eines Menschen aus, der im Leben etwas erreicht hat. Jetzt hat er wieder einen Sieg errungen: den ersten Platz in der Gesamtwertung des vierten Rennens beim 39. Oldtimer Grand Prix am Nürburgring — mit einem Mercedes 300 SL Flügeltürer, Baujahr 1955.

Dabei hat er die Maserati-Konkurrenz hinter sich gelassen. Und das nicht zuletzt, weil er für den Silberpfeil eine Ausnahme gemacht hat. Um hinters Steuer zu gelangen, muss auch Hahne sich mächtig verbiegen.

Stolz ist der rennfahrende Senior, wieder einen Pokal ergattert zu haben. In seinem Büro im Lanker Gewerbegebiet In der Loh hat er die Trophäen aufgestellt. Gezählt hat er sie nie. Zehn bis zwölf Rennen im Jahr fährt Hahne, der aus einer Rennsport-Dynastie stammt, noch heute. Mit Ruhe und Gelassenheit setzt er sich hinters Steuer. "Bei den ersten Rennen war ich nervös. Mein Puls ist auf 180 angestiegen", erinnert er sich. Heute weiß er, was er kann und steigt mit einem leichten Gefühl der Überlegenheit hinter das Steuer eines Oldtimers.

Insgesamt drei Durchgänge hat er am Nürburgring gemeistert. Beim vierstündigen Marathon-Rennen am Freitag hat er einen Alfa GTA (1600 Kubikzentimeter) gesteuert und ist nach einer kurzen Pause in einen Austin Healey umgestiegen (6. Platz Gesamtplacement). Mit dem Alfa Romeo GTA erreichte er den Tourenwagen-Gesamtsieg. Zum Samstagabend-Rennen (eine Stunde) hat er sich in den Silberpfeil gestemmt und seine Position auf Platz 6 verbessert. "Ich fahre gern bei Regen", sagt er. "Ich habe ein gutes Gefühl für die rutschige Fahrbahn", weiß er.

Ein Plus, das ihm den Vorsprung gesichert hat. Im Sonntags-Rennen (eine halbe Stunde) war er wieder vorn und hat dort in der Gesamtplatzierung den vierten, und in der Klasse den zweiten Platz belegt. Dass er in der allerletzten Gesamtwertung den ersten Platz erreicht hat, haben er und seine Teamkollegen erst später erfahren. "Die Rechner benötigen so lange, um alle Ergebnisse zu zählen", sagt Team-Chef Diethelm Horbach, der auch die Classic Days auf Schloss Dyck gewonnen hat. Horbach ist zufrieden mit dem Ergebnis seines Fahrers, der abwinkt. "Die Autos stehen bei diesen Rennen im Vordergrund", sagt er.

In Hahnes Privatleben genießen die historischen Luxuskarossen ebenfalls einen hohen Stellenwert. Er liebt Autos, auch wenn er meist im kleinen Fiat 500 auftaucht. Seine beiden Ferrari hat er in der Farbe "blu pozzi" gewählt. "Damit erregt man nicht so viel Aufmerksamkeit wie mit einem roten Wagen", sagt der ehemalige Repräsentant von Maserati, der sich gern mit schönen Dingen umgibt — aber dezent.

Im Ruhestand ist er nicht nur auf Rennstrecken, sondern auch professionell unterwegs. Heute ist er Repräsentant für McLaren in Düsseldorf.

(RP)
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