Lieblingsorte Margot Klütsch Mit dem Rad zum Alten Bahnhof

Meerbusch · Die promovierte Kunsthistorikerin, Kuratorin und Autorin kommt immer wieder gerne an den Rhein und nach Osterath zurück, wo sie seit den 1970er Jahren lebt. Die Heimat erkundet sie am liebsten auf zwei Rädern.

 Der holzverkleidete Alte Bahnhof in Osterath ist für Margot Klütsch ein besonderer Ort. "Hier kann man wunderbar sitzen und beim Essen die Züge beobachten - und muss so nicht vor der Schranke warten", sagt sie.

Der holzverkleidete Alte Bahnhof in Osterath ist für Margot Klütsch ein besonderer Ort. "Hier kann man wunderbar sitzen und beim Essen die Züge beobachten - und muss so nicht vor der Schranke warten", sagt sie.

Foto: mgö

Margot Klütsch, promovierte Kunsthistorikerin, Kuratorin und Verfasserin wissenschaftlicher Publikationen über Malerei und Skulptur, hat sich zwecks Vorbereitung ihrer Doktorarbeit in Paris aufgehalten und auch andere Kulturstädte bereist. Aber sie kommt immer wieder gerne an den Rhein und nach Osterath zurück, wo sie seit den 1970er Jahren lebt und auch die Großstadtnähe schätzt. Seit sie die Vorteile des Radfahrens entdeckt hat, ist der Sattel ihr "absoluter Lieblingsplatz - in Meerbusch und auch anderswo".

Und das Fahrrad bringt sie auch an besonders geschätzte Orte. Absoluter Favorit ist deshalb der Rheindeich. Sie liebt es, am Rhein entlang zu radeln, mit Blick auf den Fluss und die Schiffe, auf die umliegenden Felder, die Jahreszeiten mit Sonnen- und Wildblumen oder Strohballen zu genießen, Flugzeuge zu beobachten und immer mal wieder Anatols Beuys-Kopf am Ufer zu begrüßen. Als besonders schön empfindet sie es, die Flughafenbrücke anzusteuern oder den Rheinturm in Düsseldorf, "das lüftet aus und ist Entspannung pur.

Alter Bahnhof in Osterath

Der holzverkleidete Bahnhof in Osterath ist für Margot Klütsch ein besonderer Ort. Er ist mehr als 150 Jahre alt, steht unter Denkmalschutz und würde auch in den "Wilden Westen" passen. Im ehemaligen Empfangsgebäude gibt es eine Gaststätte, stilecht mit einer Eisenbahn unter der Decke: "Hier kann man wunderbar sitzen und beim Essen die Züge beobachten - und muss so nicht vor der Schranke warten. "Auch auswärtige Freunde seien immer wieder begeistert von dieser speziellen Atmosphäre des alten Bahnhofs", sagt Klütsch.

Lieblingsorte Margot Klütsch: Mit dem Rad zum Alten Bahnhof
Foto: Christoph Reichwein

Kapelle in Ossum

Dort, in Meerbuschs kleinstem Stadtteil, schätzt Margot Klütsch den Platz vor der kleinen Kapelle: "Er erzählt Geschichte und Geschichten." Schließlich ist der mittlere Teil von St. Pankratius Meerbuschs ältester Sakralbau. Der kleine Matronenstein rechts vor der Kapelle ist zwar nur eine Kopie, erinnert aber daran, dass hier in der Gegend schon zur Römerzeit Heiligtümer waren.

In das 20. Jahrhundert führt das mächtige Kriegerdenkmal von Heinrich Pauly. Dieser Platz mit dem ansprechenden Ensemble wurde vor einigen Jahren neu gestaltet. "Hier mache ich gern Station. Leider sind die schönen Glasmalereien in der Kapelle nur vom Vorraum aus zu sehen", bedauert die Kunsthistorikerin.

Rund um die Kapelle Niederdonk

"Ich bin immer wieder überrascht, dass es wenige hundert Meter neben dem schicken Büderich diese ländliche Idylle gibt", sagt Margot Klütsch und freut sich. Zur Kapelle selbst hat sie eine ganz persönliche Beziehung: "Hier habe ich geheiratet. Besonders gern lasse ich das Glasfenster von Ewald Mataré auf mich wirken. Es befindet sich seit zwei Jahren im rechten Seitenschiff der Kapelle."

Areal Böhler

Auf dem Weg nach Oberkassel muss auch immer ein Halt auf dem Areal Böhler in Büderich sein. Dabei interessieren weniger die Messen und Veranstaltungen: "Ich finde es faszinierend, wie hier der Übergang vom Stahlwerk ins postindustrielle Zeitalter gelungen ist." Besonders gefällt ihr der Minipark vor dem Kreisverkehr als "kleine grüne Oase mit künstlichem Wasserlauf". Von hier hat der Besucher einen tollen Blick auf die restaurierten denkmalgeschützten Industriebauten. Aber Margot Klütsch, die Kunstgeschichte, Archäologie, Romanistik und Philosophie studierte, hat auf dem Areal auch "idyllische Ecken, beispielsweise mit einer Buddha-Skulptur" entdeckt.

(RP)
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