Meerbusch Minister will weniger Fluglärm

Meerbusch · Von der Belastung des Flugverkehrs für Meerbusch machte sich NRW-Umweltminister Remmel ein eigenes Bild. Mit dem Verein "Bürger gegen Fluglärm" diskutierte er über die Kapazitätsausweitung.

 Eine gute halbe Stunde nahm sich NRW-Umweltminister Johannes Remmel für das Gespräch Zeit. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage und Christoph Lange zeigten Zahlen und Werte, die in Meerbusch gemessen wurden.

Eine gute halbe Stunde nahm sich NRW-Umweltminister Johannes Remmel für das Gespräch Zeit. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage und Christoph Lange zeigten Zahlen und Werte, die in Meerbusch gemessen wurden.

Foto: laha

Im Minutentakt fliegen die Airbusse über die Köpfe von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage und NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne). Gemeinsam mit Mitgliedern des Vereins "Bürger gegen Fluglärm" diskutierten sie am Dr. Franz-Schütz-Platz über die geplante Ausweitung der Kapazität des Flughafen Düsseldorf.

Remmel hält den Antrag des Flughafens nicht für genehmigungsfähig und teilte das NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) in einem persönlichen Schreiben vergangene Woche mit. Dabei kritisierte Remmel besonders die vom Flughafen eingereichte Umweltverträglichkeitsstudie (UVS): Der zu erwartende Zuwachs an Fluglärm werde viel zu kleingerechnet. In einer Stellungnahme machte Groschek klar, dass Remmels Einwände auch nicht mehr als die der anderen 41.000 Bürger zählten, die gegen den Flughafen-Ausbau sind.

"Ich begrüße die Kritik vom Umweltminister ausdrücklich. Wir sind hier gleicher Auffassung", sagte Mielke-Westerlage. Die Bürgermeisterin machte neben dem pausenlosen Fluglärm besonders auf die gesundheitliche Belastung durch die Luftschadstoffe aufmerksam: "Die Kapazitätserweiterung führt zu einem weiteren Anstieg der feinen, giftigen Luftpartikel, die bereits heute deutlich zu hoch sind."

Christoph Lange, Vorsitzender des Vereins "Bürger gegen Fluglärm" zeigte dem Umweltminister Zahlen und Statistiken, die die hohe Fluglärm- und Abgasbelastungen im Umfeld des Flughafens belegen. "Mit 62,5 Dezibel ist es in Büderich weit lauter als an der lautesten Stelle des viel größeren Flughafens Frankfurt", sagt Lange.

Für Remmel steht die Gesundheit über wirtschaftlichem Profit. "Lärm macht krank", so der Grünen-Politiker, "Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass die Kapazitätsausweitungen sorgfältig mit dem Recht der Anwohnerinnen und Anwohner auf körperliche Unversehrtheit abgewogen wird." Mit der unzureichenden und lückenhaften UVS des Düsseldorfer Flughafens gäbe es für solch' eine Abwägung keine Basis.

Der Bürgerverein ist dankbar für die kritischen Aussagen des Politikers. "Wir sind froh, dass es noch Personen gibt, die Umwelt und Gesundheit über die wirtschaftlichen Ziele des Privatunternehmens Flughafen stellt", so Lange.

"Ich verstehe nicht, wieso deutschlandweit die Probleme am Düsseldorfer Flughafen am größten sind", sagte Remmel, "ich halte diese Idee, Düsseldorf zu einem internationalen Flughafen hochzuziehen, wie wir ihn in Amsterdam oder Frankfurt haben, für reine Fiktion." Düsseldorf werde diese Qualität nicht erreichen können.

(laha)
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