Diskussion im Jugendhilfeausschuss Meerbusch investiert in neue Kitas

Bis 2025 soll die Betreuungsquote erhöht werden, gleichzeitig drohen durch ein Landesgesetz Mehrkosten von 2,5 Mio. Euro.

 Auch in Meerbusch  werden immer mehr Kita-Plätze gebraucht.

Auch in Meerbusch  werden immer mehr Kita-Plätze gebraucht.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Immer mehr Menschen, vor allem Familien, ziehen nach Meerbusch. Was für die Stadt im Allgemeinen eine gute Nachricht bedeutet, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich: allen voran die Schaffung notwendiger Betreuungsplätze.

Interne Zielvorgabe ist eine Betreuungsquote von 98 Prozent für Ü3-Kinder und 52 Prozent für U3-Kinder. Der niedrige Wert für die Versorgung von Kleinkindern liege an dem niedrigen Bedarf in dieser Altersklasse, wie Frank Maatz, Erster Beigeordneter der Stadt Meerbusch, am Mittwochabend gegenüber dem Jugendhilfeausschuss erklärte. Denn insbesondere in den ersten beiden Lebensjahren sei die Nachfrage gering.

Die aktuelle Ü3-Quote liegt mit 95 Prozent zwar bereits nah an der Zielvorgabe, das resultiert jedoch aus  provisorischen Zusatzgruppen und Überbelegungen. Ohne diese Maßnahmen läge die Quote bei 81,8 Prozent. „Wir wollen die Überbelegungen und Provisorien abbauen“, sagte Maatz. Die Versorgung mit U3-Plätzen liegt mit rund 41 Prozent derzeit deutlicher unter der eigenen Wunsch-Quote.

Um die Zielvorgaben zu erreichen, sind diverse Neubauten geplant. So soll in Büderich neben den geplanten Einrichtungen an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße sowie am Laacher Weg noch eine dritte Kita entstehen, für die die Stadt aktuell noch nach einem geeigneten Ort sucht. In Osterath soll neben dem Neubau an der Krefelder Straße ebenfalls eine weitere Einrichtung entstehen. In Lank-Latum ist geplant, die bestehende Kita Tabaluga von derzeit zwei Gruppen auf sechs zu erweitern.

Der aktuelle Zeitpunkt sei für Kita-Neubauten äußerst günstig, da es bis 2022 erhebliche Förderungen vom Land gebe, berichtete Frank Maatz dem Ausschuss. Deshalb wolle man die Planungen schnell vorantreiben. Doch während es bei der Schaffung neuer Betreuungsplätze Unterstützung vom Land gibt, drohen an anderer Stelle Mehrkosten: Konkret geht es um die Reform des Kinderbildungsgesetzes, das in diesem Jahr verabschiedet und im kommenden Jahr in Kraft treten soll. Die wichtigste der geplanten Änderungen ist die Einführung eines zweiten kostenlosen Kindergartenjahres, wodurch der Stadt Einnahmen aus den Beitragszahlungen verloren gingen. Diese würden zwar durch teilweise durch Landesmittel kompensiert, doch bliebe nach Schätzung der Verwaltung eine Lücke von 1,06 Millionen Euro. Darüber hinaus soll der Anteil der kommunalen Finanzierung steigen, für Meerbusch würden das Mehrausgaben von rund 1,4 Millionen Euro bedeuten. Dadurch ergäbe sich eine Mehrbelastung des städtischen Haushalts um 2,5 Millionen Euro.

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