Arbeitsmarkt in Meerbusch 146 mehr Arbeitslose als im Vorjahr

Meerbusch · Die Langzeitarbeitslosigkeit in der Region geht zurück. In Meerbusch sind allerdings aktuell mehr Menschen als im Vorjahr ohne Anstellung – trotzdem steht die Stadt im Vergleich gut da.

Im Dezember 2022 waren mehr Menschen als im Vorjahresmonat arbeitslos gemeldet.

Im Dezember 2022 waren mehr Menschen als im Vorjahresmonat arbeitslos gemeldet.

Foto: dpa/Carsten Rehder

(dsch) In Meerbusch sind aktuell 1367 Personen arbeitslos. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Agentur für Arbeit Mönchengladbach, welche auch für die Kommunen im Rhein-Kreis Neuss zuständig ist, veröffentlicht hat. Demnach ist die Zahl im Dezember 2022 Vergleich zum Vorjahresmonat um 146 Personen gestiegen, damals waren 1221 Menschen arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote in Meerbusch stieg damit innerhalb eines Jahres von 4,3 auf 4,8 Prozent. Allerdings gab es im Dezember elf Arbeitslose weniger als im November, viele Kommunen im Kreis mussten im Vergleich zum Vormonat mehr Fälle verzeichnen. Damit gehört die Stadt Meerbusch zu den Kommunen mit den niedrigeren Quoten im Rhein-Kreis Neuss – Kaarst hat beispielsweise bei 1027 arbeitslosen Menschen eine Quote von 4,7 Prozent, Korschenbroich bei 617 Personen lediglich 3,4 Prozent. Höhere Werte weisen hingegen etwa Grevenbroich mit 5 Prozent, Dormagen mit 5,2 Prozent und die Stadt Neuss mit 7 Prozent Arbeitslosenquote auf. Im Rhein-Kreis Neuss liegt die durchschnittliche Arbeitslosenquote der zugehörigen Städte bei 5,5 Prozent, gestiegen um 0,4 Prozent im Vergleich zum Dezember 2021. Kreisweit sind demnach aktuell 13.290 Menschen ohne Anstellung. Bemerkenswert ist, dass der Anteil der deutschen Staatsbürger ohne Arbeit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,9 Prozent gesunken ist, während 16,4 Prozent mehr Menschen mit anderer Staatsbürgerschaft ohne Anstellung sind.

In Meerbusch, wie auch in den anderen kreisangehörigen Städten, stieg die Arbeitslosigkeit vor allem in den Herbst- und frühen Wintermonaten. Dies ist eine häufig zu beobachtende Entwicklung und liegt vor allem daran, dass viele Außenberufe, während der kalten Monate nicht tätig sein können und etwa im Baugewerbe zahlreiche befristete Arbeitsverhältnisse in dieser Zeit nicht fortgesetzt werden. Normalerweise erreicht die Arbeitslosenzahl im Januar ihren Höchststand und sinkt ab Februar, wenn wieder mehr Projekte geplant und angegangen werden.

Grundsätzlich sieht die Agentur für Arbeit die langfristige Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Region positiv. „Erfreulich ist vor allem, dass auch die Langzeitarbeitslosigkeit zurückgegangen ist“, erklärt Rainer Imkamp, Leiter der Agentur für Arbeit Mönchengladbach. Die Zahl der Menschen, die seit einem Jahr oder länger ohne Anstellung sind, war zuletzt im Oktober 2020 so niedrig wie aktuell – die Lage wurde vor allem durch die Folgen der Corona-Pandemie verschärft. Die Zahlen, die vor der Pandemie erfasst worden waren, sind allerdings noch nicht erreicht, so Imkamp.

Auffällig an den vorgelegten Zahlen ist auch, dass es wieder weniger Kurzarbeit gibt – diese war etwa in der Gastronomie während der Pandemie genutzt worden, um bei nur eingeschränkt möglichem Betrieb Kosten zu sparen und trotzdem die Mitarbeiter zu behalten. Im Juli 2022 rechneten im Agenturbezirk 57 Betriebe Kurzarbeit für 355 Angestellte ab, im Dezember nur noch 39 Betriebe für 456 Mitarbeiter.

Die Agentur für Arbeit will möglichst vielen betroffenen Menschen helfen und neue Anstellungen vermitteln. Wer arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht ist, kann über die kostenfreie Hotline 0800 4555500 einen Beratungstermin mit der Arbeitsagentur an einem der Standorte in Mönchengladbach, Dormagen, Grevenbroich oder Neuss vereinbaren. Arbeitgeber, die auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sind, können über 0800 4555520 Kontakt aufnehmen und ihre Stellenanzeigen mitteilen. Zudem ist Mailkontakt unter moenchengladbach@arbeitsagentur.de möglich.

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