Meerbusch Meerbuschs modernster Supermarkt

Meerbusch · Heute eröffnet in Osterath der Rewe-Markt nach millionenschwerem Umbau. Es gibt eine eigene Kundentoilette, das Frische-Angebot wurde deutlich ausgeweitet — und bald können Käufer die Ware mit ihrem Mobiltelefon bezahlen

 Wo noch vor wenigen Wochen die Kassen standen, drapiert Marktleiter Peter Kotlarski jetzt Ananasse. "Wir haben unser Frischesortiment um 40 Prozent erweitert", sagt der 48-Jährige.

Wo noch vor wenigen Wochen die Kassen standen, drapiert Marktleiter Peter Kotlarski jetzt Ananasse. "Wir haben unser Frischesortiment um 40 Prozent erweitert", sagt der 48-Jährige.

Foto: Ulli Dackweiler

Die Obstabteilung ist schon fertig. Die Ananas sind zu einem ansehnlichen Berg aufgeschichtet, feiner Wasserdampf befeuchtet Obst und Gemüse. Aber nicht mal 24 Stunden vor der Wiedereröffnung des Rewe-Marktes am Bommershöfer Weg in Osterath haben die Handwerker in vielen anderen Gängen noch viel zu tun. Einer bringt oberhalb der Fleischtheke frische rote Farbe an, ein anderer ist an der neuen Eingangstür zu Gange, ein dritter setzt eine Steckdose ein. Auf dem Kundenparkplatz ist kein Plätzchen mehr frei: überall stehen Fahrzeuge von Handwerkern.

Strippen werden gezogen, Kabel verlegt, Fragen gestellt. Mittendrin in diesem Wirbelsturm des Aktionismus steht Peter Kotlarski. Der 48-Jährige hat gute Laune, leuchtende Augen und für jeden ein nettes Wort übrig. "Sollen wir die Eier wirklich auf ein schräges Regalbrett stellen?", fragt ihn seine Mitarbeiterin. Kotlarski nickt: "Ja, dann hat der Kunde einen besseren Überblick. Allerdings müssen wir noch Gitter besorgen, damit die Eierkartons nicht verrutschen."

Draußen vor dem Geschäft stehen zwei ältere Damen, lugen vorsichtig in den Supermarkt. "Wir sind hier Stammkundinnen und schon sehr gespannt", erklärt eine. An ihnen vorbei schiebt sich ein Paketbote. Drinnen sagt er: "Das sieht ja ganz anders aus als noch vor ein paar Tagen." Im Paket ist ein silbernes Gestell. "Ist das für die Brottheke?", fragt der Mitarbeiter, der das Paket geöffnet hat. "Nein, das ist für die Wursttheke. Ich nehme das schnell mit", sagt Kotlarski und macht sich auf den Weg.

Seit 13 Jahren ist er mit seinem Rewe-Markt am Standort Osterath. "Wir haben immer nur geflickt. Jetzt wollten wir mal richtig klotzen." 15, 16 Stunden lang haben sein Team und er in den vergangenen Tagen geschuftet. Nichts ist mehr wie vorher. Der Boden: neu. Die Decken: neu. Wo die Kassen standen, bereiten jetzt Obst und Gemüse den Kunden einen freundlichen Empfang. "Wir haben unser Frische-Sortiment um rund 40 Prozent ausgebaut", sagt Kotlarski. Türen zu den Kühltheken helfen Energie zu sparen. "Und wir haben endlich auch eine Klimaanlage eingebaut", sagt der Marktleiter. Nächstes Jahr wird er Konkurrenz bekommen: Edeka will auf dem Ostara-Gelände eröffnen. "Das hat natürlich auch eine kleine Rolle gespielt", sagt Kotlarski.

Über vieles hat er sich Gedanken gemacht. Zum Beispiel darüber, dass in vielen Supermärkten am Flaschenautomaten oft Flaschen mit Getränkeresten stehen, deren Annahme der Automat verweigert. In seinem Supermarkt wurde deshalb ein Waschbecken neben dem Automaten installiert.

Auch gegenüber dem Supermarkt machen sich die Menschen Gedanken. "Der Rewe-Markt ist unser Frequenzbringer", sagt Liliane Ewert, die in den Osterath-Arkaden das Geschäft "Wohnkost" betreibt. "Dass der geschlossen hat, haben wir stark gemerkt. Zum Glück ist diese Phase jetzt vorbei."

Peter Kotlarski ist derweil an die Fleischtheke vorgedrungen, deutet auf die Wand dahinter, strahlt wie ein kleiner Junge: "Da kommen noch drei große Flachbildschirme hin." Wozu sollen die dienen? "Ach so, ja, wir bieten jetzt auch eine heiße Theke, mal mit selbst gemachten Frikadellen, mal mit Hähnchen, mal mit Grillhaxe. Und auf den Bildschirmen erscheint unsere Wochenkarte."

Bildschirme finden sich auch an jedem Regal. Eigentlich sehen sie aus wie Preisschilder. In Wahrheit sind es kleine Monitore, die per Funk die Information erhalten, welchen Preis sie anzeigen müssen. Bezahlt wird an den neuen Kassen. Der Marktleiter deutet auf ein absonderlich anmutendes Stahlgestell, auf dem eine Art Zielscheibe angebracht ist. Kotlarski: "Da können unsere Kunden künftig ihr Handy vorhalten und direkt mit dem Mobiltelefon bezahlen."

(RP)
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