Meerbusch Meerbuschs Kaufkraft steigt

Düsseldorf · Das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik hat die aktuellen Zahlen für 396 Städte und Gemeinden vorgelegt: Jeder Meerbuscher verfügt im Mittel über ein Nettoeinkommen von 31050 Euro.

Die Meerbuscher zählen zu den wohlhabendsten Bürgern in Nordrhein-Westfalen: Ganz egal, wer die Einkommenszahlen auswertet, das Ergebnis ist immer das gleiche — Meerbuscher verfügen unter den Einwohnern in den 396 Städten und Gemeinden über das meiste Geld zum Ausgeben.

Gerade hat das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (LDS) seine Analyse der Einkommen der Steuerpflichtigen publik gemacht. Demnach bleibt Meerbusch auf Rang sieben mit durchschnittlich 31.050 Euro verfügbarem Einkommen pro Kopf — vom Säugling bis zum Pensionär. Das ist eine weitere Steigerung um 2,1 Prozent, sprich 714 Euro.

Das besondere an den Zahlen des LDS: Die Ergebnisse beziehen auch die Einkommen der zahlreichen Millionäre in der Stadt in voller Höhe ein. Während die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) die Einkommen nur bis zu einer Höhe von 250.000 Euro in die Statistik einfließen lässt, berücksichtigt das LDS das komplette steuerpflichtige Einkommen. Deshalb stehen die Resultate immer erst mit erheblicher Verzögerung zur Verfügung.

Aktuell präsentiert das LDS die Ergebnisse für das Jahr 2007: Die ersten drei Plätze in NRW belegen dabei Attendorn (47914 Euro), Schalksmühle (40834) und Bad Honnef (32495). Der Landesdurchschnitt beträgt 19.920 Euro, Meerbusch liegt gut 60 Prozent darüber. Unter dem Durchschnitt liegen unter anderem die Krefelder und die Viersener.

Umgerechnet auf die Zahl der Steuerpflichtigen statt auf die Einwohnerzahl sieht das Durchschnittseinkommen für die Meerbuscher noch besser aus. In 2004 entfielen auf jeden Steuerpflichtigen 49.548 Euro. Das war der höchste Betrag aller Kommunen im Land. In einer Vergleichsrechnung für 2007 käme Meerbusch auf nahezu 65.000 Euro.

Das Auf und Ab im Ranking lässt sich laut Leo Krüll, Sprecher des LDS in Düsseldorf, leicht erklären: "Es müssen nur ein oder zwei Mehrfachmillionäre wegziehen oder lediglich ihren Hauptwohnsitz wechseln, und schon schlägt sich das in der Statistik erheblich nieder."

Schalksmühle ist ein Dorf im Sauerland aus dem Märkischen Kreis, das Meerbusch auch den Rang als Stadt der Millionäre streitig gemacht hat. Meerbusch belegt beim prozentualen Millionärsanteil den zweiten Platz und hat seine langjährige Spitzenposition verloren.

Zum Vergleich mit den Resultaten des LDS: Aktuelle Zahlen der GfK weisen für 2008 ein Nettoeinkommen von 27326 Euro pro Kopf und eine Gesamtkaufkraft von 1,48 Milliarden Euro aus. Laut LDS lag die gesamte Kaufkraft der Meerbuscher Privathaushalte (ohne Deckelung der Millionäre) im Jahr zuvor schon bei 1,681 Milliarden Euro. Daraus lässt sich ohne Weiteres ableiten, dass jeder der 51 Meerbuscher Einkommensmillionäre im Mittel über rund 4,25 Millionen Euro Jahreseinnahmen verfügt.

(RP)
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