Hunde in Meerbusch Meerbuschs Kampf gegen Hundekot

Eine Bürgeranregung ist Thema im kommenden Umweltausschuss: Um die Stadt haufenfrei zu machen, soll die Initiative „Ighid“ beauftragt werden. Die Verwaltung ist dagegen, hat aber eigene Vorschläge.

 Vorbildlich: Hundebesitzer, die die Haufen sofort wegräumen.

Vorbildlich: Hundebesitzer, die die Haufen sofort wegräumen.

Foto: dpa

Haufen in öffentlichen Grünanlagen, auf Kinderspielplätzen, bewirtschafteten Feldern oder in Vorgärten – wenn Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Tiere nicht ordnungsgemäß wegräumen, sorgt das für Ärger in der Stadt. Einen Vorschlag, wie Meerbusch im Idealfall zu einer nahezu hundekotfreien Stadt werden könnte, hat bereits im August eine Bürgerin gemacht: Sie schlug vor, einen Einsatz der Initiative gegen Hundekot in Deutschland „ighid“ zu prüfen, diese habe auch in Tönisvorst bereits gute Ergebnisse erzielt.

Das Technische Dezernat der Stadtverwaltung hat sich die Arbeit der Initiative angeschaut, schlägt dem Bau- und Umweltausschuss, der sich am 7. November mit dem Thema beschäftigt, aber vor, der Bürgeranregung nicht zu folgen. Stattdessen sollen andere von der Stadt vorgeschlagene Aktionen  gegen Hundekot umgesetzt werden.

Initiative In Tönisvorst sollte die Kampagne „ighid“ uneinsichtige Hundehalter zum Umdenken anregen, die Zahl der herumliegenden Hundehaufen nachhaltig reduzieren und bis zu 50 Prozent der Reinigungskosten einsparen. Dafür wurden die Bürger gebeten, Angaben zu machen, wo weitere Dog-Stationen platziert werden sollen. An einigen Standorten wurde das auch umgesetzt. Auf einer interaktiven Karte im Internet wurden alle Dog-Stationen eingezeichnet, in Bürgerbüros konnten sich Hundebesitzer kostenlos Kotbeutel abholen. Es gab eine Marktingkampagne mit Plakaten und Veranstaltungen in Schulen und Kitas.

Ergebnis Nach sechs Monaten habe sich die Situation in Tönisvorst wohl verbessert, hundkotfrei sei sie aber nicht geworden, schreibt der Technische Beigeordnete Michael Assenmacher. Die Kosten für die Kampagne ighid seien für die Städte sehr individuell, können je nach Größe und abhängig vom Zeit- und Arbeitsaufwand zwischen 10.000 und 60.000 Euro liegen.

Aktuelle Maßnahmen Die Stadt  vertraut lieber auf ihre eigenen Lösungsansätze. Seit mehr als zehn Jahren werden kostenfreie Kotbeutel in allen Bürgerbüros ausgegeben. Das kostet jedes Jahr 2000 Euro für 250.000 Beutel. Außerdem gibt es im Stadtgebiet 16 Dog-Stationen und 18 Beutelspender. Trotzdem bleiben die Haufen ein Problem: 3247 Hunde sind in Meerbusch gemeldet. Viele Halter würden die Haufen nicht entfernen, und dies mit der Hundesteuer begründen. Diese sei aber eine öffentlich-rechtliche Abgabe und nicht für dafür vorgesehen, Kosten für die Straßenreinigung zu decken, schreibt die Stadt.

Bußgeld Wer dabei erwischt wird, dass er den Hundehaufen nicht entfernt, muss eine Geldbuße von bis zu 150 Euro für die Ordnungswidrigkeit rechnen – allerdings erst im Wiederholungsfall, beim ersten Mal wird nur eine Verwarnung ausgesprochen. Die Außendienstmitarbeiter des Fachbereichs Bürgerbüro, Sicherheit, Ordnung haben ein Auge darauf, führen auch Schwerpunktkontrollen durch, wenn sich Anwohnerbeschwerden in einer Straße oder einem Park häufen. Die Kontrolle sei aber äußerst schwierig, zudem zeit- und personalintensiv. In Zahlen: In Meerbusch wurde in den vergangenen Jahren kein einziges Bußgeldverfahren durchgeführt.

Zukünftige Maßnahmen Der Flyer „Hundehaltung in Meerbusch“ soll 2019 neu aufgelegt werden. Im Umweltkalender sollen Informationen für Hundehalter stehen. Und eine Plakatkampagne unter dem Motto „Appell statt erhobener Finger“ soll Hundehalter sensibilisieren, die Haufen ihrer Hunde demnächst eigenständig wegzuräumen.

Ausschuss In der nächsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses, 7. November, 17 Uhr, müssen jetzt die Mitglieder entscheiden, ob sie dem Vorschlag der Verwaltung folgen oder für die Bürgeranregung stimmen und die Initiative „Ighid“ beauftragt wird.

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