Meerbusch Meerbuschs Fähre für zehn Tage nach Wesel?

Düsseldorf · Meerbusch wird während der Herbstferien möglicherweise ohne Autofähre auskommen müssen. Fährmann Hans Schäfer (70) denkt zumindest darüber nach, seine Michaela II vom 8. bis 18. Oktober nach Wesel zu verlagern. Dort wird wegen Bauarbeiten die Rheinbrücke komplett gesperrt. Tausende Pendler könnten in dieser Zeit die Fähre in Anspruch nehmen – ein auf den ersten Blick lukratives Geschäft. "Noch ist nichts spruchreif", betont Schäfer, der auch die treue Meerbuscher Stammkundschaft nicht verprellen möchte. Diverse Punkte seien auch noch nicht klar, etwa ob der bauliche Zustand der Anlegestelle ausreiche.

Meerbusch wird während der Herbstferien möglicherweise ohne Autofähre auskommen müssen. Fährmann Hans Schäfer (70) denkt zumindest darüber nach, seine Michaela II vom 8. bis 18. Oktober nach Wesel zu verlagern. Dort wird wegen Bauarbeiten die Rheinbrücke komplett gesperrt. Tausende Pendler könnten in dieser Zeit die Fähre in Anspruch nehmen — ein auf den ersten Blick lukratives Geschäft. "Noch ist nichts spruchreif", betont Schäfer, der auch die treue Meerbuscher Stammkundschaft nicht verprellen möchte. Diverse Punkte seien auch noch nicht klar, etwa ob der bauliche Zustand der Anlegestelle ausreiche.

Als Ersatz für die Strecke zwischen Langst-Kierst und Düsseldorf-Kaiserswerth hätte Schäfer noch eine reine Personenfähre anzubieten.

Schäfers Vorfahren sind seit dem 13. Jahrhundert als Fährleute auf dem Rhein bei Kaiserswerth tätig, haben seit Generationen Menschen, Tiere, Wagen und Waren transportiert. Die Weseler suchen nun jemanden, der zwischen Bislich und Xanten täglich von 7 bis 20 Uhr Pkw und Lkw bis zu 40 Tonnen von einem zum anderen Ufer transportiert. Dort (einige Kilometer nördlich der Rheinbrücke) verkehr normalerweise die Personenfähre "Keer tröch II". Wer an der Stelle nicht über den Fluss kommt, hat während der Komplettsperrung nur die Chance, über Rees und Duisburg auszuweichen — macht 100 Kilometer pro Hin- und Rückfahrt von Wesel-Büderich aus gerechnet. Bisher gibt es nur noch die Idee eines Radverleihs, um die neue Rheinbrücke per Zweirad zu queren. Eine Fähre hätte eine ganz andere Qualität. "Wenn die Werbetrommel ordentlich gerührt wird, kann das für uns ein lohnendes Geschäft werden", sagt Schäfer, der bereits die Rampen in Bislich und Xanten in Augenschein genommen hat. Sie gehören der Bundeswehr und sind eigentlich nicht als Anlegestellen für zivile Autofähren vorgesehen — im Kriegsfall sollten sie schnelle Truppenverlegungen per Schlauch- und Landungsboot ermöglichen.

"Mit der Bundeswehr dürfte es keine Probleme geben. Aber ich muss natürlich einen schriftlichen Antrag stellen." Auch mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt, der Bezirksregierung und dem Heimatverein Bislich will sich Schäfer in Verbindung setzen. "Der Heimatverein als Betreiber der ,Keer tröch' wird sicher auch nichts dagegen haben", sagt der Unternehmer

Eine Fahrt mit der Autofähre Michaela II (Baujahr 1993, 44 Meter breit, elf Meter lang) würde für Fußgänger 1,50 Euro, für Radler zwei Euro und für Autos drei Euro kosten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort