Praktisches Engagement Direkte Hilfe für Kinder in Kolumbien

Robin Brouwers und Marius Merzenich waren als Praktikanten in einem Kinderheim.

 Sandra Riano vom Verein „Für eine bessere Zukunft“ mit den beiden Praktikanten Robin Brouwers und Marius Merzenich. Sie waren mehrere Monate in Kolumbien, haben dort Kindern im Alltag geholfen und sind beeindruckt zurück gekehrt.

Sandra Riano vom Verein „Für eine bessere Zukunft“ mit den beiden Praktikanten Robin Brouwers und Marius Merzenich. Sie waren mehrere Monate in Kolumbien, haben dort Kindern im Alltag geholfen und sind beeindruckt zurück gekehrt.

Foto: RP/Monika Götz

Obwohl Robin Brouwers und Marius Merzenich nicht gemeinsam in Armenia waren, erzählen sie rückblickend einheitlich: „Wir sind als große europäische Jungens ganz schön aufgefallen.“ Aber der 20-jährige Kaarster und der 25-jährige aus Strümp haben von ihren Aufenthalten in der kolumbianischen Stadt auch ähnliche Erfahrungen mitgebracht: „Wir haben viel über uns selbst gelernt.“

Dabei war es ihre Aufgabe, Kinder im Alter zwischen vier und sechs Jahren zu betreuen, ihnen die englische und deutsche Sprache näher zu bringen, auf die Ernährung zu achten und mit ihnen Sport zu treiben. Das Praktikum im Kolumbien hatte der 2008 gegründete Verein „Für eine besser Zukunft“ vermittelt.

Mitgründer und Vereinsvorsitzender Jorge Riano, Chef des Unternehmens „Product Service Latein-Amerika“, und seine Frau Sandra sind in Kolumbien geboren, leben seit 2000 in Meerbusch und nutzen ihre Kontakte in die Heimat, um mit viel Engagement Kindern eine Zukunft zu bieten. „Durch unsere Betreuung haben Kinder, die sich tagsüber selbst überlassen waren, nun die Chance auf eine Schulausbildung“, so Sandra Riano. Sie ist dankbar, dass Freunde den kleinen Verein unterstützen, Patenschaften übernehmen und junge Menschen wie Robin und Marius die Möglichkeit nutzen, durch ein Praktikum auch Kultur, Sprache und Land kennenzulernen: „Die junge Generation bringt neue Energie in den Verein. Ich hoffe, dass wir noch viele Interessenten finden.“

Die Länge des Praktikums – Flug und private Unterkunft werden selbst getragen – kann frei gewählt werden. „Mindestens drei Monate sollten es schon sein“, findet Robin Brouwers. Der Wirtschaftspsychologie-Student war zwölf Monate unterwegs: „Erst nach zwei bis drei Monaten fühlt man sich dazugehörig und findet Freunde.“ Am meisten aber schwärmen die Praktikanten von den Vorschülern und Erstklässlern, die sie im Kindergarten betreut haben: „Die Kinder waren so stolz auf uns als ‚coole Betreuer‘ und anhänglich. Wir aber haben Dinge an sie weitergegeben, die wir gelernt hatten und für die Erziehung wichtig sind. Dass das allerdings im Zuhause der Kinder ganz anders aussieht, war uns klar. Trotzdem – es war spannend zu sehen, wie wir unsere Erfahrung genutzt haben.“

Marius, der kurz vor dem BWL-Master steht, sagt: „Ich hatte immer Probleme im Umgang mit Kindern. In Armenia habe ich Hemmungen abgebaut‘“. Und auch Robin erzählt: „Ein Küsschen hier und dort, Umarmungen und Herzlichkeit gehören dazu.“ Sandra Riano weiß, wie wichtig es ist, den Kindern, die mit spätestens sieben Jahren in die Schule wechseln, unter die Arme zu greifen: „Dazu brauchen wir Paten, die die Bildung unterstützen.“

Beispielhaft, wie sehr das Engagement des Vereins „Für eine bessere Zukunft“ berührt, ist die spontane Reaktion eines Mitglieds des Lions Clubs Düsseldorf Meererbusch – im Vorbeigehen während des Gesprächs mit den Praktikanten sagte er zu, eine Patenschaft zu übernehmen. Robin Brouwers und Marius Merzenich fassen zusammen: „Wir sind mit Herzblut dabei und werden den Kontakt zu den Kindern in Armenia halten. Wir haben ein Stück Kolumbien hierher getragen, werden aber versuchen, bald wieder hinzufliegen.“

Weitere Informationen über den Verein und seine Arbeit gibt es unter Telefon 0170 4130025.

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