Meerbuscher Schulen wollen schnelles Internet Politik drängt beim Breitbandausbau

Der Schulausschuss kritisiert, dass Meerbuscher Schulen voraussichtlich erst Ende 2020 mit der Technik versorgt sind. Bürgermeisterin Mielke-Westerlage hat den Landrat gebeten, wenigstens die weiterführenden Schulen vorzuziehen.

 Baustelle Digitalisierung – auch an den Meerbuscher Schulen. Das Symbolfoto zeigt Leerrohre für Glasfaserleitungen für schnelles Internet.  dpa-Foto: Julian Stratenschulte

Baustelle Digitalisierung – auch an den Meerbuscher Schulen. Das Symbolfoto zeigt Leerrohre für Glasfaserleitungen für schnelles Internet. dpa-Foto: Julian Stratenschulte

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Der Breitbandausbau an den Meerbuscher Schulen kommt längst nicht so zügig voran, wie Lehrer, Schüler und Eltern sich das wünschen. In einem Brief an die Vorsitzende des Schulausschusses, Renate Kox, hatte die neu gegründete Stadtschulpflegschaft kritisiert, dass die Meerbuscher Schulen erst als letzte im Rhein-Kreis Neuss mit dem notwendigen Breitband versorgt werden. Voraussichtliches Bauzeitende ist das Jahr 2020. Skeptiker befürchten sogar, dass es 2022 werden könnte. „Das ist für uns nicht hinnehmbar“, so die Elternvertreter. Sie fordern deshalb vom Kreis „eine Nachjustierung des Vertrages mit der Telekom, so dass flächendeckend eine Breitbandversorgung zugesichert werden kann und nicht prognostiziert wird“.

Die Mitglieder des Schulausschusses zeigten nun in ihrer Sitzung Verständnis für den Ärger der Schulpflegschaften. Schuldezernent Frank Maatz erklärte den Politikern: „Der Rhein-Kreis Neuss hat die Reihenfolge beim Breitbandausbau bestimmt.“ Hintergrund: Die Stadt Meerbusch hatte entschieden, sich dem Breitbandförderprojekt des Bundes anzuschließen, das vom Kreis Neuss koordiniert wird. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage habe aber bereits den Landrat angeschrieben, mit der Bitte, dass wenigstens die weiterführenden Meerbuscher Schulen eher dran kämen. Bislang habe der Landrat noch nicht geantwortet. „Bei der Bürgermeister-Konferenz wird das Thema aber ebenfalls besprochen“, so Maatz weiter.

Verärgert sind die Meerbuscher auch deshalb, weil sowohl die Stadt als auch die Schulen „ihre Hausaufgaben schon gemacht haben“. Die Stadt schafft die notwendigen Voraussetzungen für den Breitbandausbau („Maatz: „Bis Ende 2019 sind wir fertig“), hat Geld im Haushalt bereit gestellt und führt bereits Gespräche mit den Verantwortlichen über Service, Support und steigende Anforderungen. Außerdem haben die Lehrer die geforderten Medienkonzepte längst beim Schulträger eingereicht. Schulausschussvorsitzende Renate Kox (CDU) befürchtet: „Ich habe die Sorge, dass die umfangreichen pädagogischen Konzepte längst überholt sind, wenn das Breitband endlich da ist.“ Michael Berthold (FDP) sagte zum selben Thema: „Solange wir nicht wissen, wie die Autobahn aussieht, wissen wir auch nicht, welche Autos wir dafür brauchen.“

Die Vertreter der Stadtschulpflegschaft betonen, dass sie die Meerbuscher Verwaltung in ihren Bemühungen unterstützen, die Schulen für die Zukunft aufzustellen. Sie fragen jedoch, „ob die bestehende Kooperation mit dem Kreis beibehalten werden muss“ oder ob sich Meerbusch nicht doch noch alleine auf den Weg machen könne. Dazu sagte Dezernent Maatz: „Wir in Meerbusch und im Rhein-Kreis Neuss gehen jetzt den Weg, den andere Städte und Kommunen auch gehen. Manchmal ist es wünschenswert, dass es schneller ginge. Aber wir üben uns in Geduld und freuen uns auf das, was da kommt.“

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