Aktion der Evangelischen Kirche Büderich Abiturientin will dem Frieden nachjagen

Mataré-Schülerin Eda Senyurt hielt die Kanzelrede in der Evangelischen Kirche Büderich.

 Kanzelrednerin war dieses Mal Eda Senyurt, Schülersprecherin am Matare-Gymnasium.

Kanzelrednerin war dieses Mal Eda Senyurt, Schülersprecherin am Matare-Gymnasium.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Schüler gehen auf die Straße und zeigen so – von der Öffentlichkeit stark beachtet – ihr Engagement für eine weltweit nachhaltige Klimapolitik. Es gibt aber auch engagierte Schüler, die vor der eigenen Haustüre beachtliche Beiträge leisten, um die Welt zu verändern und zu verbessern. Eda Senyurt etwa, Schülersprecherin am Mataré-Gymnasium, ist als Bindeglied zwischen Schulleitung und Schülern unter anderem intensiv daran beteiligt, das Projekt „Saubere Schule“ umzusetzen.

Grundsätzlich geht es der 18-jährigen Abiturientin auch um ein friedliches Miteinander, um den Frieden weltweit. „Viele denken, sie können nichts bewegen. Aber ich finde, stark machen lohnt sich“, beschreibt Eda Senyurt ihr Engagement. Ihr Einsatz wird auch von der Evangelischen Kirchengemeinde Büderich beachtet. Presbyterin Ute Canaris sprach die Schülerin an und so stand Eda Senyurt am Sonntag vor rund 65 Besuchern des Abendgottesdienstes mit der Liturgie von Pfarrer Wilfried Pahlke auf der Kanzel der Christuskirche, um ihre „komplexen Gedanken“ zum Thema Frieden darzulegen. Ihre Rede war Teil einer Gottesdienstreihe, die die Gemeinde ins Leben gerufen hat. In den „Kanzelreden“ sprechen statt eines Pfarrers Laien zur Gemeinde. Thema für 2019 ist die Losung aus Psalm 34 „Suche Frieden und jage ihm nach!“.

Eda Senyurt betonte, dass es ihr eine besondere Ehre sei, „als Sprachrohr der jungen Generation“ dort stehen zu dürfen: „Wir sind die Zukunft, wir bestimmen das Morgen.“ Sie teilte den Begriff Frieden auf, sprach vom „inneren und äußeren Frieden“ und sagte: „Wenn wir das, was wir für gut halten, in die Tat umsetzen, haben wir den inneren Frieden erreicht.“ Die Schülerin betonte, wie wichtig es sei, in einem friedlichen Elternhaus aufzuwachsen: „Aber auch die Religion predigt Frieden – trotzdem wird Hass gesät.“ Sie selbst komme aus einer Familie, in der es selbstverständlich sei, friedlich zu leben und Menschen zu helfen.

„Wir sind sehr stolz auf das, was unsere Tochter bewegt“, sagen Hülya und Hüseyin Senyurt. Der Mediziner lebt seit 19 Jahren mit seiner Familie in Meerbusch und sagt: „Deutschland und Büderich sind unser Zuhause.“ Auch die Tochter möchte den Arzt-Beruf erlernen und damit auch beruflich helfen. Sie forderte von der Kanzel aus auf: „Es ist Zeit, dem Frieden nachzujagen. Wir müssen aufstehen. Wer sonst?“

Den musikalischen Abschluss übernahm Kantorin Ekaterina Porizko am Flügel mit einer eigenen Komposition. Anschließend probten die Kirchenbesucher auf Anregung von Pfarrer Pahlke ein friedliches Miteinander – mit einem Lächeln, einem Händedruck. Der nächste Termin für die Laien-Kanzelrede ist der 25. August. Dann steht Delikatessenhändler Ralf Bos auf der Kanzel.

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