Schulprojekt Grundschüler programmieren eigenen Roboter

30 Kinder der Büdericher Adam-Riese-Schule machen bei internationalem Forschungswettbewerb mit. Andere Schulen sollen nachziehen.

 Zara und Mio packen das Bastelset für den zweiten Workshop aus. Aus den Steinen sollen ein Kran und ein Roboter gebaut werden.

Zara und Mio packen das Bastelset für den zweiten Workshop aus. Aus den Steinen sollen ein Kran und ein Roboter gebaut werden.

Foto: ena

Zara kennt sich aus mit Kleinteilen und Klötzchen. „Bevor wir anfangen, müssen wir erstmal alles sortieren“, weist die Neunjährige ihr Team an. Deshalb räumt Taha den Verpackungsmüll weg, und der Rest der Gruppe sortiert die bunten Plastikteile in die jeweiligen Fächer der Box. Erst dann kann es losgehen: Die einen bauen einen Kran, die anderen eine Roboter-Alarmanlage.

 Lenny hat die Plattform für den Kran gebaut.

Lenny hat die Plattform für den Kran gebaut.

Foto: ena

An diesem Nachmittag treffen sich 30 Dritt- und Viertklässler der Büdericher Adam-Riese-Grundschule zum zweiten Mal, um in 90 Minuten gemeinsam Zukunftsthemen zu erforschen: Sie planen und bauen Städte, programmieren, diskutieren, probieren Sachen aus, lösen als Team Probleme und haben einfach Spaß. Ihr Auftrag diesmal: eine Baustelle vorbereiten und gegen Diebstahl sichern.

 Die Kinder haben schnell festgestellt, dass sie gemeinsam als Team am erfolgreichsten sind.

Die Kinder haben schnell festgestellt, dass sie gemeinsam als Team am erfolgreichsten sind.

Foto: ena

In fünf gemischten Gruppen sitzen die Jungen und Mädchen an ihren Tischen, leicht zu erkennen an ihren jeweiligen Team-Shirts in gelb, rot, grau, hellblau und orange. Maja aus dem roten Team schnappt sich die Bauanleitung für den Kran, Sana sucht die entsprechenden Bauteile aus der Box, und Lenny nimmt sich die Plattform vor – „wie am Fließband“, erklärt Maja. „Wir haben gemerkt, dass es zusammen viel schneller geht.“

Teamarbeit – das ist ein Aspekt, der Katrin Schwarz bei diesem Projekt besonders gut gefällt. Die Meerbuscherin ist Geschäftsführerin der Düsseldorfer About Your Business GmbH, eine Firma, die den Mittelstand in Sachen Digitalisierung berät. Ihre beiden Kinder besuchen ebenfalls die Adam-Riese-Schule, und sie hatte die Idee, den Wettbewerb dort zu veranstalten. Mehr als 60 Kinder wollten dabei sein, schließlich konnten 30 teilnehmen. „Dass mehr Mädchen als Jungen Interesse an den Workshops hatten, begeistert mich“, sagt Schwarz. „Denn es gibt mir Mut, zukünftig den Frauenanteil im MINT-Bereich, also in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, verändern zu können.“

Schwarz’ Wunsch ist es, dass sich weitere Meerbuscher Grundschulen an dem Wettbewerb beteiligen, „dass das hier erst das Leuchtturmprojekt ist“. Das Ganze kostet allerdings: An der Adam-Riese-Schule hat About Your Business als Sponsor die Teilnahmegebühr für alle übernommen und außerdem fünf Tablets und die T-Shirts angeschafft. Außerdem begleiten Viktoria Bujka, Lehrerin an der Adam-Riese-Schule, und Matthias Albers, Chemiker und Partner von Bujka, die Kinder ehrenamtlich während ihrer Freizeit. Während Albers den Workshop leitet, ist Bujka Ansprechpartner für die Kinder. Und zwischendurch twittert sie mit ihnen das aktuelle Geschehen. „Das ist natürlich ein Glücksfall bei uns. Aber ich hoffe auf weitere Sponsoren, schließlich ist das ein einmaliges Projekt“, so Schwarz.

Insgesamt zwölf Workshops umfasst das internationale Projekt der Bildungsstiftung First und des Spielzeugherstellers Lego. Am Ende gibt es regionale Ausstellungen in verschiedenen Städten in sechs europäischen Ländern, bei der alle Teilnehmer ihre Ergebnisse präsentieren werden. „Davor bin ich schon richtig aufgeregt“, erzählt Sana.

Aber vorher muss erst einmal der Roboter, den die Kinder mittlerweile eigenständig fertig gebaut haben, programmiert werden. „Programmieren ist so etwas ähnliches wie Übersetzen“, erklärt ihnen Matthias Albers. Er zeigt die Arbeitsschritte auf dem Tablet, die Kinder machen es ihm nach. Und tatsächlich: Bereits im ersten Versuch macht der Roboter vom Team Hellblau einen hellen Ton, sobald er eine Bewegung registriert. „Cool, der Alarm funktioniert wirklich“, freut sich Maximilian. Und auch Coach Albers ist nach 90 Minuten zufrieden: „Der Tatendrang der Kinder ist unglaublich.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort