Meerbusch Meerbuscher Protest im Airport

Meerbusch · Rund 50 Meerbuscher nahmen am Samstag an der Demonstration gegen Fluglärm im Düsseldorfer Flughafen teil. Mit Khaled Hussein ("Bürger gegen Fluglärm") kam einer der Hauptredner aus Meerbusch.

 Die Demonstration am Flughafen lief auch mit starker Meerbuscher Beteiligung ab.

Die Demonstration am Flughafen lief auch mit starker Meerbuscher Beteiligung ab.

Foto: RP Online

DÜSSELDORF/MEERBUSCH Eine Gruppe von 50 Meerbuschern machte sich am Samstag auf zur Demo am Flughafen — zumeist mit Pkw und Bus. Die Meerbuscher Grünen waren dabei am umweltfreundlichsten unterwegs: Sie legten den Weg per Fahrradkolonne zurück. Im Terminal B stießen die Meerbuscher zu den weiteren rund 300 Demonstranten aus Düsseldorf und den Nachbarstädten. Ihre Hauptforderung: ein konsequentes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr. "Das ist eine europaweite Aktion", sagte Khaled Hussein, stellvertretender Vorsitzender des Meerbuscher Vereins "Bürger gegen Fluglärm", der sich über die große Beteiligung freute.

London, Berlin, Paris — in mehreren Städten demonstrierten Fluglärmgegner an Airports. "Krach und Luftverschmutzung gehören nicht in so ein dicht besiedeltes Gebiet", sagte der Meerbuscher Grünen-Fraktionschef Jürgen Peters in der Abflughalle. Daher sei es gut, dass lautstark protestiert werde. Auch Landtagsvizepräsident Oliver Keymis (Grüne) aus Lank-Latum hatte sich der Demo angeschlossen. Die Meerbuscher SPD-Ratsfrau Nicole Niederdellmann-Siemes war auch dabei und lobte den dröhnenden Protest.

Mit Gesängen und Parolen machten die Demonstranten für gut eine Stunde im Terminal auf sich aufmerksam. Speziell Bärbel Höhn, Grüne Bundestagsabgeordnete und ehemalige NRW-Umweltministerin, bekam Applaus von den Meerbuschern. Sie prangerte die Folgen des Fluglärms an und forderte ein klares Nachtflugverbot. "Lärm macht krank", so Höhn. Kaarsts Bürgermeister Franz-Josef Moormann war ebenfalls unter den Demonstranten. Er sagte: "Der Schutz der Nachtruhe soll besondere Berücksichtigung finden. Das steht schon im Gesetz. Es wird aber nicht umgesetzt." Laut Moormann müsse der Bürger einfach mehr Respekt von einem Flughafen erwarten können, besonders da es sehr stark um gesundheitliche Belange gehe. Die Gesundheit sprach vor allem Albrecht Müller aus Meerbusch, Mitorganisator der Demonstration, an. "Der Flughafen durchtankt an einem Tag 4,6 Millionen Liter Kerosin", erklärte Müller. "Und die Flieger haben keine Filter oder Katalysatoren. Das wird einfach über unseren Köpfen in die Luft gepustet". Zudem schädige Fluglärm massiv Kinder, Kleinkinder und sogar Ungeborene. Am Ende machte Khaled Hussein von "Bürger gegen Fluglärm" noch einmal für alle Demonstranten klar, dass auch grüne Versprechen vor der Landtagswahl genau im Auge behalten werden: "Wer uns mit Lärm und Abgas quält, der wird ganz einfach abgewählt."

(RP)
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