Feierabendmarkt als kleiner Höhepunkt der Händler-Aktion Fröhlicher Einkauf vor der Haustür

Mit dem Feierabendmarkt in Lank erlebte die Aktion Heimatshoppen ihren kleinen Höhepunkt. Viele Kunden nutzten die Angebote.

 Freitagabend beim Feierabendmarkt in Lank-Latum: Die Händler (v.l).Andrea Schneider, Björn Kerssenberg, Renate Schwarz,Thomas Degen, Dagmar Steinhof, Helga Anger, Juan Saenz, Admir Deljkovic mit Alexandra Schellhorn vom Stadtmarketing, Metzger Markus Helbig und Heimatshopperin Inge Rose.

Freitagabend beim Feierabendmarkt in Lank-Latum: Die Händler (v.l).Andrea Schneider, Björn Kerssenberg, Renate Schwarz,Thomas Degen, Dagmar Steinhof, Helga Anger, Juan Saenz, Admir Deljkovic mit Alexandra Schellhorn vom Stadtmarketing, Metzger Markus Helbig und Heimatshopperin Inge Rose.

Foto: Georg Salzburg(salz)

(ak/dans/mgö/kir) Fleisch, Fisch, Olivenöl, Pesto, Käse und zu guter Letzt eine Currywurst mit Pommes: Die Verkäufer an den Ständen am Freitagabend im Herzen von Lank-Latum hatten beim Feierabendmarkt gut zu tun. Bis 21 Uhr konnte direkt vor der Haustür eingekauft werden. Sogar zur Überraschung von einigen, die nicht informiert waren. „Heute ist Markt? Ist der nicht eigentlich donnerstags?“ fragte ein Passant, der nur schnell in den Supermarkt wollte, aber dann doch einen Stopp einlegte. Das taten ihm viele andere nach und genossen den herbstlichen Abend inmitten von Freunden. Damit hatte die Aktion Heimatshoppen auch schon ihren kleinen Höhepunkt erlebt. Seit Donnerstag warben Geschäftsleute mit roten Teppichen, Aktionen oder Rabatten für das Einkaufen vor der Haustür.

Eine gute Aktion sei das Heimatshoppen, sagt Simone Menk vom Café Kaffeemone in Lank. Damit werde Kaufkraft im Dorf gehalten, die sonst in die Großstädte abfließe. Bei solch einer Aktion kämen sogar Kunden von außerhalb. So wie Anita und Walter Kippels aus Krefeld. Sie besuchen immer wieder ihren Freund Jürgen Jänicke, trinken einen Cappuccino - und kaufen in den schönen kleinen Geschäften des Ortes ein. „Wir haben keine Lust mehr auf die anonymen Kaufhäuser in der Großstadt“, sagen sie. Jürgen Jänicke ist kein Shopper und lässt lieber seine Frau einkaufen. „Aber wenn etwas Besonderes los ist wie der Feierabendmarkt, begleite ich sie gerne“, ergänzt er. Auch Simona Libner, Inhaberin des Geschäfts „Fräulein“, hatte am Donnerstag volles Haus. „Es lief mega gut“, bilanziert sie. Besonders Familien mit Kindern und Berufstätige hätten die Gunst der Stunde genutzt, um ganz in Ruhe einzukaufen. Es mache zwar Arbeit, solch eine Aktion vorzubereiten, aber auch viel Spaß. Die Stimmung sei immer super. Kundin Silke Seifert stimmt zu: „Heimatshoppen finde ich toll.“ Man könne nicht nur ohne Hektik aussuchen und anprobieren, sondern auch nette Leute treffen. Es gibt allerdings auch Kritik an der Organisation von Heimatshoppen. „Ich hätte erwartet, dass die Stadt im Vorfeld einmal zu einem Treffen einlädt, um über die Aktionen und den Termin zu sprechen“, sagt eine Geschäftsinhaberin, die lediglich eine Info-Mail erhalten hatte.

Ebenfalls am Donnerstag zog eine bunte Schar von Bloggern durch die Orsteile. Zwar liegt bei den Aktionstagen „Heimat shoppen“ der stationäre Einzelhandel im Mittelpunkt – doch ganz ohne Internet geht es trotzdem nicht. Schließlich lassen sich durch soziale Netzwerke viele Menschen erreichen. So kam man bei der IHK auf die Idee für eine Werbeaktion auf der Plattform Instagram. Für einen „Instawalk“ waren Blogger aus der Region eingeladen, vorab die Vielfalt der Geschäftswelt zu entdecken, um auf ihren Profilen für die Stadt und ihre Geschäftswelt zu werben. „Wir müssen bei der Ansprache von Kunden neue Wege gehen“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Auch Wirtschafts-Staatssekretär Christoph Dammermann hatte – neben Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage,  Heimastshopperin Inge Rose und Alexandra Schellhorn vom Stadtmarketing – an der Tour mit den Bloggern teilgenommen. Er glaubt: „Im Internet einkaufen ist ergebnisorientiert, Einkaufen im Geschäft ist aber ein Erlebnis.“ Auf dem Programm standen vier Stationen. So wurden das Schmuck- und Modegeschäft von Anneke Linden in Büderich, die Firma Hey-Sign in Osterath und die Rösterei Kaffeemone in Lank-Latum besucht, bevor es zum Essen ins Sternerestaurant von Anthony ging. Fazit: „Meerbusch hat viel mehr tolle Läden, als ich es gedacht hatte“, sagt die Krefelder Bloggerin Sarah Dickel. Bloggerin Isabella Bednarzyk lobte insbesondere die Vielfalt und gute Organisation der Tour.

Auch in Büderich beteiligten sich die Geschäftsleute an der Aktion. So wie Dorothee Meier zu Verl mit ihrem Geschäft Veneziano: „Das ist eine super Möglichkeit, sich auch mal in den Geschäften zu informieren, in denen man nicht Stammkundin ist und sonst oft vorbeigeht. Mit Freundin bummeln, Eis essen und dann was Schönes anprobieren..“ Almuth Berghs aus der Mauritius-Apotheke sagt: „Die Stimmung war gut, aber leider war nur sehr wenig Publikum unterwegs und damit gab es wenig Ansprache. Das Thema aber bleibt wichtig, deshalb machen wir weiter.“ Eine Passantin meint: „Einkaufen vor Ort ist grundsätzlich eine gute Sache, dann muss man nicht extra nach Düsseldorf fahren. Hier auf der Dorfstraße gibt es auch Dinge für den täglichen Bedarf und einen guten Mix. Aber wenn demnächst auf dem Dr. Franz-Schütz-Platz Parkgebühren bezahlt werden müssen, werde ich mir überlegen, ob ich nicht lieber woanders einkaufe.

Großes Lob für die Meerbuscher Organisatoren gab es am Ende von IHK-Chef Jürgen Steinmetz: „Meerbusch macht das wirklich vorbildlich.“ Darum wurde schon zum zweiten Mal in vier Jahren der offizielle Startschuss von Heimatshoppen, das ja in zahlreichen Orten des IHK-Bezirks stattfindet, in Meerbusch gegeben.

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