20 Jahre Johanniter-Stift Wohnheim für Senioren feiert Geburtstag

Sozialpädagogin Heike Mack ist vom ersten Tag an dabei. Im Vergleich zu früher sind die Bewohner heute wesentlich pflegebedürftiger.

 Der Johanniter-Stift wird 20 Jahre alt - und genauso lange arbeitet Heike Mack dort.

Der Johanniter-Stift wird 20 Jahre alt - und genauso lange arbeitet Heike Mack dort.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Hält Heike Mack (55) Rückblick auf 20 Jahre Johanniter-Stift, fällt ihr auch der Garten ein: „Dort war nicht ein einziger Baum, alles sah kahl aus. Und heute ist es ein wunderschöner Park.“ Die Diplom-Sozialpädagogin war schon vor der offiziellen Eröffnung für den Johanniter-Stift Meerbusch an der Schackumer Straße tätig: „Wir haben die Musterwohnung im Apartmentbereich zum Büro umfunktioniert und von dort aus potentielle Kunden durchs Haus geführt.“

Damit spricht Heike Mack eine weitere Veränderung an: „Die Menschen, die vor 20 Jahren mit Pflegestufe eins zu uns kamen, waren richtig fit. Heute sind unsere Bewohner weitaus pflegebedürftiger.“ Dieser Fakt, die steigende Zahl der Pflegebedürftigen sowie der zunehmende Mangel an Personal stellt Einrichtungsleiter Detlef Wacker vor Probleme: „Noch wirkt es sich nicht gravierend aus. Aber wir suchen immer Personal und stellen fest, dass es sehr wenige Bewerbungen gibt – sowohl von examinierten Pflegekräften, als auch von Auszubildenden. In Meerbusch wächst kein Pflegepersonal nach.“

Es sei Aufgabe der Politik, den Beruf wieder attraktiver zu machen: „Wir brauchen nicht unbedingt mehr Geld, wir brauchen Köpfe.“ Mitarbeiter seien auch vertretungsweise gefordert und die Neukalkulation des Personalschlüssels sei auf 2020 verschoben worden: „Der jetzt geltende stammt aus den 1990er Jahren.“

Es gilt also, die eigenen Mitarbeiter zu motivieren. Dass diese durchaus Freude an ihrem Beruf haben, belegt die Tatsache, dass außer Heike Mack weitere neun Mitarbeiter – „wir erleben viele schöne Dinge“ - seit dem Start vor 20 Jahren im Johanniter-Stift tätig sind.

Die Sozialpädagogin erinnert sich an die Bemühungen des Seniorenrats, auf der vielbefahrenen Necklenbroicher Straße einen Zebrastreifen zu installieren, die Notwendigkeit des Erhalts der vor Jahren infrage gestellten Busverbindung und die St. Sebastianus Schützenbruderschaft, die den Weg des Festumzugs verlegt hat, um direkt am Stift vorbeizuziehen: „Da bekommen die Bewohner schon mal ein Röschen.“

Heike Mack erzählt, dass jetzt eine Bewohnerin verstorben ist, die 20 Jahre im Stift gelebt hat: „Heute liegt die Verweildauer bei zehn Monaten und das Durchschnittsalter bei 86 Jahren.“ Obwohl die Pflegehilfsmittel stark modernisiert wurden und der Johanniter-Stift ein „Wohlfühlbad“ eingebaut hat, bedauert Detlef Wacker im Namen seines Teams, dass sich die Menschen erst spät für einen Umzug entscheiden: „Dabei bieten wir ganz viel. Wir bieten ein neues Zuhause mit eigenen Möbeln, ohne Zwänge und Einschränkungen.“

Schließlich verfügt der Stift neben den Zimmern für 120 Personen auch über 30 Apartements: „Das ist ein Leben wie in der eigenen Wohnung – mit der Sicherheit, im Notfall Hilfe zu bekommen.“ Und Heike Mack betont weitere Vorteile des dreifach zertifizierten und mehrfach ausgezeichneten Hauses: „Der 16.000 Quadratmeter große Park ist ebenso Luxus wie unser großzügiges Foyer, in dem Konzerte oder Feste stattfinden.“

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