Aufführung im Forum Wasserturm Vier Meerbuscher gehören zum Team des SeTa

Seniorendarsteller spielen in „Wie feuere ich meinen Mörder“  im Forum.

 Gisela Lang, Lis Gänseweid, Rolf Kaulmann und Angelika Niedhart (v.l.) sind das Meerbuscher Schauspieler-Quartett.

Gisela Lang, Lis Gänseweid, Rolf Kaulmann und Angelika Niedhart (v.l.) sind das Meerbuscher Schauspieler-Quartett.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die eigentliche Herausforderung ist eindeutig: „Es ist nicht immer leicht, über den eigenen Schatten zu springen, sich auf einen fremden Charakter einzustellen und in eine andere Person hineinzuversetzen. Aber das tolle Gefühl als Lohn fürs Gelingen dieser Verwandlung ist das Größte überhaupt.“

So verpacken Lis Gansweid, Gisela Lang, Angelika Niedhart und Rolf Kaulmann ihre Leidenschaft für die Schauspielerei. Sie sind Laien, aber jeder auf seine Art seit der Jugend mit dem Bühnen-Leben verbunden. „Wir sind alle von diesem Virus befallen“, stellt Gisela Lang klar. Sie gehört zu den vier schauspielernden Meerbuschern, die mit dem Ensemble des renommierten Düsseldorfer Seniorentheaters (SeTa) Erfolg um Erfolg erspielen. Dahinter steht ein professionelles Team aus Regisseuren, Choreographen, Masken- und Bühnenbildern: „Sie bringen uns dahin, wo sie uns haben wollen.“

Wie sich das dann auf der Bühne präsentiert, ist am 24. März, 18 Uhr, im Forum Wasserturm zu sehen. Dort bringen rund 20 Darsteller aus dem 30 Personen starken SeTa-Ensemble als Wiederaufnahme aus der vergangenen Spielzeit „Wie feuere ich meinen Mörder“ auf die Bühne. Das nach dem Spielfilm des finnischen Regisseurs Aki Kaurismaki von Kathrin Sievers inszenierte Stück ist eine skurrile, tragikomische Geschichte über einen Außenseiter. Angelika Niedhart spielt Margret, das Rosenmädchen, Rolf Kaulmann steht als Amtsleiter, Gangster und Arzt auf der Bühne, während Gisela Lang eine „dominante Chefsekretärin und Hure in zweifelhafter Bar“ mimt. Lis Gansweid, eine mürrische Barfrau, sagt: „Ich bin auch ein Gasherd oder die Wasserleitung.“

Damit spielt sie auf die besondere Anforderung in diesem Stück an. „Wir stellen mit dem Mund oder manuell verschiedene, teils überhöhte Geräusche dar – wie die Tür quietscht, der Wasserkessel pfeift oder die Uhr tickt. Das ist ein bisschen wie im Stummfilm“, erklärt Kaulmann, ehemaliger Vorsitzender des Fördervereins Musikschule Meerbusch. So stehen die Schauspieler mit ihren Mikrofonen rechts und links am Bühnenrand, schnappen sich, kurz bevor ihr Auftritt naht, die passende Requisite und schlüpfen so in ihre teils auch solistische Rolle: „Das ist eine ziemliche Herausforderung.“

Aber gerade das ist es, was diese Laienschauspieler schätzen: „Wir haben einen vollen Terminkalender, proben zweimal wöchentlich und kommen mit Gastspielen unter anderem in den Schauspielhäusern Düsseldorf, Hamburg und über Europa verteilt auch weit herum.“

Das Zusammensein, gemeinsame Ängste und die Freude über die Wertschätzung hat die vier Meerbuscher zu einer Art Familie zusammenwachsen lassen: „Auch Leid oder Zank gehören dazu – aber wenn wir auf der Bühne stehen, ist alles vergessen.“ Schließlich geht es um ein positives Ergebnis. Zweimal – 2010 und 2018 – durfte sich das SeTa-Ensemble und mit ihnen die Meerbuscher Laien-Schauspieler über die Ehrung als „Träger des Deutschen Amateurtheater-Preises“ freuen. Jetzt könnte ein weiterer Erfolg dazukommen: Für das erste europäische Seniorentheater-Festival im Mai in Esslingen zählen sie unter den 39 Gruppen aus 20 Ländern zu den sieben Bewerbern, die ausgewählt wurden. „Wir haben für uns den Anspruch, es richtig gut zu machen und geben unser Bestes“, versprechen Lis Gansweid, Gisela Lang, Angelika Niedhart und Rolf Kaulmann.

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