Kultur in Meerbsch Altes Küsterhaus leuchtet bei der zweiten „Night of Light“

Meerbsch · Bundesweit machen Veranstalter mit Lichtinstallationen auf die noch immer kritische Lage der Veranstaltungsbranche aufmerksam. Auch die Galerie in Büderich will mit dem roten Licht ein Zeichen setzen.

 Das Alte Küsterhaus in Meerbusch erstrahlte auch im vergangenen Jahr in Rot.

Das Alte Küsterhaus in Meerbusch erstrahlte auch im vergangenen Jahr in Rot.

Foto: Isabelle von Rundstedt

Aktuell werden die Corona-Auflagen immer weiter zurückgefahren, für viele Menschen normalisiert sich der Alltag Stück für Stück wieder. Doch jene, die besonders hart unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu leiden hatten, werden diese noch lange spüren.

Dazu zählen auch die Beschäftigten in der Veranstaltungsbranche. Diese haben vor genau einem Jahr – in der Nacht zum 23. Juni 2020 – in ganz Deutschland auf ihre Lage hingewiesen. Mehr als 7500 Wahrzeichen und Kulturstätten im Land wurden rot angeleuchtet – die Branche rief die „Alarmstufe Rot“ aus, solidarische Bürger stellten ebenfalls Lichter in ihre Fenster.

Jetzt, genau ein Jahr nach er ersten „Night of Light“, blicken viele Menschen zwar optimistisch in die Zukunft, für die Kulturschaffenden und die Veranstaltungsbranche bleibt die Lage aber angespannt, die Verluste aus den Monaten der zwangsweisen Schließung wiegen schwer. Das bestätigt Isabelle von Rundstedt, Meerbuscher Kunsthistorikerin und künstlerische Leiterin der Ausstellungen im Alten Küsterhaus in Büderich. Auch diese Galerie soll in der Nacht zu Mittwoch bei der zweiten Night of Light wieder strahlen – genauso wie der Düsseldorfer Rheinturm, die Siegessäule in Berlin oder die Münchener Theresienwiese. Auch im Ausland beteiligen sich Institutionen an der „Night of Light“, etwa in Spanien, Österreich und Großbritannien.

„Uns geht es auch darum, zu sagen: Wir sind noch hier, wir haben es durch diese schwere Zeit geschafft“, sagt von Rundstedt. Um mit den Folgen der Pandemie für Veranstaltungen und Kultur umzugehen, müssen Produzenten und Konsumenten zusammenkommen. „Die Menschen müssen das wieder startende Angebot an Kultur auch nutzen. Aber ich glaube, das sollte klappen – der Hunger nach Veranstaltungen ist nach so langer Pause groß“, sagt Isabelle von Rundstedt.

Im Alten Küsterhaus gab es am vergangenen Freitag zum ersten Mal seit dem Lockdown wieder Programm. „Im Vorfeld war ich wirklich aufgeregt, aber es war so schön und hat nach so langer Abstinenz wirklich gut getan“, so die künstlerische Leiterin der Galerie.

Trotz aller Freude warnt von Rundstedt jedoch: „Die Branche ist noch nicht über den Berg und braucht weiterhin Unterstützung.“

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