Meerbusch

Meerbusch · Heimat. Das ist so eine Sache als Norddeutsche. Die liegt ja ganz woanders. Aber das Rheinland ist eben zur Wahl-Heimat im besten Sinne geworden. Aber die Sehnsucht, das Fernweh drängt eben doch manchmal in die besagte Ferne. Wenn das weder Dienstplan noch Budget zulassen, zieht es mich einfach ans nächstgelegene Wasser, in die nächstgelegene Natur. In diesem Fall ist das eben die Ilvericher Altrhein-Schlinge. Wenn ich oben an der Kreuzung rechts Richtung Langst-Kierst abbiege, kann ich schon fast mein geliebtes Meer ahnen.

Nur noch wenige Meter - ach, nein: Es ist der Rhein, nicht die Nord- oder Ostsee. Egal. Hauptsache Nähe zum Wasser. Und vor allem weite, ganz ganz weite Landschaft, über die man einfach so hinweggucken kann, in der kein Gebäude die Aussicht stört. Das geht zum Beispiel in Ilverich, wenn man sich - nur theoretisch - auf diesen Findling stellen würde. Ist ein bisschen schwierig zum Klettern, gelingt aber. Und dann schweift der Blick eben - frei nach Helge Schneider - drei Wochen geradeaus.

Einfach nur gucken, tief Luft holen. Und den Dienstplan vergessen. Also nix wie schnell wieder ins Büro. Geht auch flott von diesem Platz. Und trotzdem gab es einen Moment von Urlaub, dem Fernweh wurde ein kleines bisschen nachgegeben. Und das mitten im platten Rheinland.

(RP)
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