Geschwindigkeitsbegrenzung in Meerbusch Lank: Fahrradweg sorgt für Verwirrung

Derzeit richtet die Stadt auf der Gonellastraße in Lank eine Tempo-30-Zone und einen weiteren Fahrradstreifen ein. Erste Markierungen sind schon erfolgt – und sorgen bei Bürgern teilweise für Verwirrung.

 Tempo-30-Schilder gibt es bereits auf der Claudiusstraße.

Tempo-30-Schilder gibt es bereits auf der Claudiusstraße.

Foto: Milena Reimann

Die Tempo-30-Schilder sind noch nicht alle aufgestellt, doch schon gibt es ersten Unmut über die Pläne für die Gonellastraße in Lank. Die Stadt richtet auf der viel befahreren Straße derzeit eine Tempo-30-Zone ein, auf der Fahrbahn gibt es bereits einige große „30“-Schriftzüge.

„Die preschen trotzdem noch hier durch“, sagt Anwohnerin Christa Schmidt und bezieht sich damit auch auf Bereiche der Gonellastraße, auf denen die neuen 30er-Schilder bereits stehen. Ohne Kontrollen der Polizei würden die Autofahrer auf ihrer Straße sicher keine 30 km/h fahren, glaubt sie. „Wenn die Polizei hier kontollieren würde, die würde Geld ohne Ende verdienen“, sagt sie.

In der kommenden Woche sollen die Markierungsarbeiten an der Gonellastraße vorerst abgeschlossen werden. Grund für die 30er-Zone ist der Fahrradweg, der auf der Seite des Drogerie-Marktes auf dem Bürgersteig aufgemalt ist. Er erlaubt derzeit Fahrradfahrern noch, in beide Richtungen zu fahren. Weil eine neue Regelung aber für eine solche Nutzung in beide Richtungen einen breiteren Weg verlangt, brauchte es laut Stadt eine Möglichkeit, auch auf der anderen Straßenseite zu fahren. Dort gibt es nun bereits in Teilen einen neuen Fahrradschutzstreifen. Der etwa 1,50 Meter breite Schutzstreifen für die Radfahrer, die in Richtung Ortsmitte unterwegs sind, wird derzeit vom Ismer Platz bis zur Josef-Tovornik-Straße angelegt. Durch die Tempo-30-Regelung dürften Radfahrer nun auch ohne Fahrradweg auf der Straße fahren.

Allerdings sorgt gerade der neue Fahrradsteifen für Verwirrung bei einigen Verkehrsteilnehmern. Denn die Markierung endet wenige Meter vor der Mündung der Gonellastraße in die Josef-Tovornik-Straße und zeigt einen Rechtsabbiegerpfeil. Auf Facebook schreibt uns ein Leser dazu mit etwas Ironie: „Wer als Radfahrer dort abbiegt, landet in einer Tiefgarage. Oder soll er etwa als Radfahrer über den Bürgersteig fahren, was nur Kindern erlaubt ist?“ Michael Assenmacher, Technischer Beigeordneter der Stadt, weist auf Anfrage darauf hin, dass an dieser Stelle in den kommenden Tagen noch ein Schild aufgestellt wird, das den Radfahrern die Benutzung des Fußgängerwegs ausdrücklich erlaubt.

Doch auch das wird laut Assenmacher wohl nur eine Zwischenlösung sein. Derzeit verhandele die Stadt mit dem Kreis, ob eine abknickende Vorfahrtstraße von der Gonellastraße auf die Josef-Tovornik-Straße – die eine Kreisstraße ist – eingerichtet werden kann. „Dann könnten wir dort auch den Fahrradweg fortführen“, sagt er. Radfahrer könnten so auch auf der Straße nach links in Richtung Friedhof abbiegen. Auf der Josef-Tovornik-Straße gebe es bereits einen Fahrradweg. Eventuell lasse sich das Vorhaben im Laufe des kommenden Jahres realisieren.

Weil derzeit aber auf der Gonellastraße der Fahrradweg auf dem Bürgersteig noch in beide Richtungen befahrbar ist – die Markierungen sollen demnächst angepasst werden und nur noch in eine Richtung zeigen – fahren viele Radler noch auf der „falschen“ Seite. So auch eine junge Frau. Ihr sei der neue Fahrradweg bisher noch nicht aufgefallen, sagt sie. Allerdings begrüßt sie die neue Regelung: „Wenn sich hier auf dem Bürgersteig zwei Radfahrer entgegenkommen, wird es eng. Und wenn dann noch jemand aus einem der Hauseingänge kommt...“

Autofahrerin Irmela Gatt findet den neuen Fahrradweg allerdings eher „unpraktisch“. Denn: „Wenn man hier mal kurz anhalten muss, gerade vor dem dm-Markt, ist das nicht mehr so leicht“, sagt sie. Die neue 30er-Zone allerdings begrüßt sie. „Hier ist so viel Verkehr, da kann man sowieso kaum schneller fahren.“

 Der Pfeil vom Fahrradweg zeigt auf eine Tiefgarageneinfahrt.

Der Pfeil vom Fahrradweg zeigt auf eine Tiefgarageneinfahrt.

Foto: Milena Reimann
 Der neue Fahrradweg und gegenüber der alte Weg auf dem Bürgersteig – er ist zu schmal für das Fahren in beide Richtungen.

Der neue Fahrradweg und gegenüber der alte Weg auf dem Bürgersteig – er ist zu schmal für das Fahren in beide Richtungen.

Foto: Milena Reimann

Neben der Einrichtung der 30er-Zone auf Claudius- und Gonellastraße plant die Stadt noch weitere Änderungen der Geschwindigkeitsbegrenzung. Geprüft werden laut Stadt derzeit 30er-Zonen oder Verkehrsberuhigungen auf folgenden Straßen: Theodor-Hellmich-Straße / Büdericher Allee, Holbeinstraße, Necklenbroicher Straße, Hauptstraße Nord, Hauptstraße Süd / Matthias-von-Hallberg Straße, Rheinstraße.

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