Polizei in Meerbusch Trickbetrüger erbeuten Schmuck und Bargeld

Die Täter gaben sich gegenüber einer Seniorin erst am Telefon als Bankmitarbeiter aus, später holte ein vermeintlicher Polizist die Wertsachen ab.

 Die Polizei warnt davor, Bankdaten preiszugeben.

Die Polizei warnt davor, Bankdaten preiszugeben.

Foto: dpa/Friso Gentsch

(RP)  Am Mittwoch gegen 14.45 Uhr, rief ein Unbekannter eine 81-Jährige in Meerbusch an und gab sich als Bankmitarbeiter aus. Betrüger hätten Zugang zu ihrem Konto, behauptete der Anrufer, und hätten bereits für eine vierstellige Summe bei einem Online-Versandhandel bestellt. Dies sei eine neue Masche und es gäbe gleichgelagerte Fälle. Am besten sei es, so der vermeintliche Bankmitarbeiter, wenn sie vorsorglich ihre Wertgegenstände und ihr Bargeld der Polizei übergebe. Dass alles seine Richtigkeit habe, könne sie überprüfen, wenn sie nun aus dem laufenden Gespräch heraus die 110 wählen würde. Dies tat die Seniorin und es meldete sich ein angeblicher Polizeibeamter der Wache Meerbusch. Er kündigte auch gleich einen Kollegen von der Kriminalpolizei an, der die Wertgegenstände abholen werde.

Gegen 15 Uhr stand tatsächlich ein Mann in einer Uniform vor ihrer Tür an der Kierster Straße. In Sorge übergab die Seniorin dem Unbekannten Schmuck und Bargeld. Der falsche Polizeibeamte entfernte sich sodann. Erst im Nachhinein erkannte die Seniorin, dass sie Opfer von Betrügern geworden war, und erstattete Anzeige, diesmal bei der echten Polizei. Der Abholer, der sich als Polizist ausgegeben hatte, soll circa 30 bis 35 Jahre alt und etwa 170 bis 175 Zentimeter groß gewesen sein. Er war von normaler Statur und hatte kurze dunkle Haare. Bekleidet war er mit etwas, das nach einer dunkelblauen Polizeiuniform aussah.

 Das Kriminalkommissariat 12 hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen, die den Mann an der Kierster Straße beobachtet haben. Hinweise nimmt die Polizei unter der Nummer 02131 300-0 entgegen.  Die Polizei warnt: Betrüger gehen sehr geschickt vor, überrumpeln ihre Opfer oder setzen sie gezielt unter Druck - mit unterschiedlichen Maschen. Wichtig zu wissen: Die Polizei wird Bürger niemals nach dem Aufbewahrungsort ihrer Wertgegenstände und ihres Bargelds fragen und es für diese "sicher aufbewahren" wollen. Angerufene sollten am Telefon keine persönlichen Daten, PIN-Nummern oder Ihre Vermögensverhältnisse preisgeben. Ebenfalls zu beachten: Wenn ein Telefongespräch einmal besteht, bleibt das so, auch wenn man zwischendurch eine andere Nummer wählt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort