Energieversorgung in Meerbusch Stadt beteiligt sich am „Wattbewerb“

Meerbusch · Rund 200 Kommunen treten gegeneinander an, um das Potenzial für Solarenergie auszuschöpfen. Ein Kataster zeigt geeignete Standorte.

 Das Solarpotenzialkataster zeigt, wo geeignete Standorte für Photovoltaik sind.

Das Solarpotenzialkataster zeigt, wo geeignete Standorte für Photovoltaik sind.

Foto: Grafik: Schnettler

Inspiriert durch seine beiden Töchter, die bei Fridays for Future aktiv sind, ist der Meerbuscher Thomas Linn zu den Parents for Future gestoßen und schließlich beim BUND angekommen. Nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen explodierenden Energiepreisen sind Thomas Linn gemeinsam mit Umweltaktivistin Anja Kreitmeyer sicher, dass viel mehr für erneuerbare Energien getan werden muss. Die Verbraucher wüssten die Benzin-, Strom- und Gaspreise kaum mehr zu bezahlen. Dabei liege die ganze Energie auf unseren Dächern.

Die Wasserenergie sei, so Thomas Linn, bereits ausgeschöpft, Wind und Sonne könnten aber noch viel mehr genutzt werden. Der große Vorteil der Sonnenenergie sieht Thomas Linn in der Tatsache, dass nicht neu gebaut werden müsse: „Die Dächer für die Photovoltaik-Anlagen stehen alle schon“. Mit dieser Überzeugung trat Linn auch an die Stadt Meerbusch heran, sich an dem bundesweiten Wettbewerb „Wattbewerb“ anzuschließen. Bereits rund 200 Städte haben sich dort registriert und „streiten nun darum, welche Stadt es schafft, in kurzer Zeit Hauseigentümer, Landwirte oder Gewerbetreibende zu motivieren, in die Sonnenenergie zu investieren. Die Städte in Deutschland treten gegeneinander an, um auf ihrer Gemarkung eine Verdopplung der Kapazitäten von Solarstrom zu erreichen. Das gemeinsame Ziel aller teilnehmenden Städte: 100 Prozent erneuerbare Energie bis 2030.

„Ich habe mich bereits in Kempen umgesehen und Ideen mit nach Meerbusch gebracht“, sagt Linn. Denn auch Kempen beteiligt sich am Wattbewerb und will mit finanzieller Unterstützung Mieter und Hauseigentümer über die sonnigen Aussichten in der Energiegewinnung überzeugen.

In Meerbusch werben die Stadt nun gemeinsam mit Parents for Future und dem Bund für mehr Solaranlagen auf den Dächern. Der Wattbewerb soll dabei helfen. Eigens dafür wurde ein Solarpotenzialkataster für die Stadt erstellt, dass jedem Bürger zeigt, ob sein Hausdach gut geeignet (grün), geeignet (gelb), bedingt geeignet (orange) oder nicht geeignet (rot) für eine Solaranlage ist. Zu erreichen ist dieses Kataster über die Seite der Stadt Meerbusch. Von der reinen Übersichtskarte gelangt der Interessent nach Eingabe der eigenen Adresse schnell zu seinem Dach, zur Flächennutzung, zum Aufbau zur Menge der zu erwartenden erneuerbaren Energie, zu den Ersparnissen und natürlich zu den Kosten für eine Neuanlage. Der BUND und die Stadt werben für mehr Solaranlagen auf den Dächern in Meerbusch. Die Teilnahme am „Wattbewerb“ soll das beschleunigen.

Die Akteure, Anja Kreitmeyer und Thomas Linn, meinen, die Energiewende brauche neuen Schwung. Für einen Aufbau mit Photovoltaik-Anlagen kommen unter anderen Dächer, überbaute Parkplätze, Balkonmodule, Freiflächenanlagen infrage. Es sei entscheidend, dass die Bürger selbst die Initiative ergreifen und Verantwortung übernehmen, um den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung exponentiell auszubauen und den Verbrauch klimaschädlicher Energie möglichst schnell zu reduzieren.

Erste Informationen erhalten Interessierte in einem Online-Vortrag am 10. Mai von 19 bis 22 Uhr Kosten: 17 Euro). Anmeldungen sind bei Thomas Linn möglich unter solar.meerbusch@t-online.de. Die Aktivisten um Thomas Linn im BUND werden auch beim Öko Markt am Sonntag, 22. Mai, von 10 bis 17 Uhr in Lank-Latum vertreten sein.

Weitere Infos zum Wattbewerb: unter „www.wattbewerb.de“.

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