Sport in Meerbusch Kreisliga-Torjäger droht Karriere-Aus

Strümp · Dominik Blömer, Urgestein, Kapitän und Torjäger von Fußball-A-Kreisligist SSV Strümp, hat eine schwere Knieverletzung erlitten. Seine Rückkehr auf den Platz ist ungewiss. Aber als Zuschauer will er bald wieder dabei sein.

 SSV-Kapitän Dominik Blömer

SSV-Kapitän Dominik Blömer

Foto: RP/Christoph Baumeister

Vorderes Kreuzband gerissen, hinteres Kreuzband angerissen, innerer und äußerer Meniskus gerissen – das ist die bittere Diagnose, die für SSV-Torjäger Dominik Blömer womöglich das Aus seiner aktiven Laufbahn bedeutet.

Das Unglück ereignete sich im Lokalderby vor knapp zwei Wochen gegen den OSV Meerbusch. Bei einem Pressschlag mit Osteraths Kapitän Uwe Hagedorn verdrehte sich Blömers Knie ohne Einwirkung seines Gegenspielers so stark, dass er sofort gemerkt habe, dass etwas Schlimmes passiert sei. „Es hat sich direkt nach einem Totalschaden im Knie angefühlt“, erzählt der 32-Jährige, der am darauf folgenden Tag zum Orthopäden ging. „Als dieser ihn nach Ansicht der MRT-Bilder mit den Worten „Das ist schon brutal“, konfrontierte, waren die letzten Hoffnungen, dass es vielleicht doch glimpflich ausgegangen sein könnte, dahin.

„Im Knie ist eigentlich alles kaputt, was kaputt gehen kann. Die körperlichen Schmerzen waren nicht so schlimm, mental hat es einen die ersten Tage aber richtig runtergezogen“, berichtet Blömer. Kein Wunder, denn der Angreifer befand sich in der Form seines Lebens. In den ersten 14 Saisonspielen der Kreisliga A hatte der Kapitän satte 24 Mal getroffen und damit erheblichen Anteil daran, dass die Strümper sich noch Hoffnungen auf die Bezirksliga-Rückkehr machen dürfen. „Für Domme tut es mir wahnsinnig leid. Sein Ausfall trifft uns hart. Einen Torjäger wie ihn kann man nicht eins zu eins ersetzen. Wir werden jetzt variabler spielen müssen“, sagt SSV-Trainer Lutz Krumradt.

 Dominik Blömers Herz hängt am SSV. Nun ist ungewiss, ob er nach seiner schweren Verletzung nochmal für seinen Klub spielen kann.

Dominik Blömers Herz hängt am SSV. Nun ist ungewiss, ob er nach seiner schweren Verletzung nochmal für seinen Klub spielen kann.

Foto: RP/Christoph Baumeister

Der in Osterath aufgewachsene Blömer wechselte bereits in der C-Jugend vom OSV Meerbusch nach Strümp. Seit der Saison 2011/12 läuft er im Seniorenbereich für die Rot-Weißen auf und kam seitdem in elf Jahren in 270 Bezirksliga- und Kreisliga-A-Spielen auf 207 Tore. „Zu Beginn lief es für mich persönlich noch nicht so gut, aber irgendwann ist der Knoten geplatzt, von da an habe ich jede Saison zweistellig getroffen“, sagt Blömer.

Seine überragende Torausbeute weckte natürlich auch Begehrlichkeiten anderer Vereine. Immer wieder bekam Blömer Angebote höher spielender Klubs, doch sein Herz hängt am SSV. „Natürlich habe ich mal darüber nachgedacht, zu wechseln. Aber in Strümp spiele ich mit vielen Freunden zusammen. Das war immer wertvoller für mich, als anderswo vielleicht ein paar Euro mehr zu verdienen.“

Ob er nach seiner schweren Verletzung noch einmal auf den Platz zurückkehren wird, ist ungewiss. Blömer hatte ohnehin geliebäugelt, seine aktive Karriere bald zu beenden. „Der Arzt hat mir gesagt, dass mein Knie wahrscheinlich in neun bis zwölf Monaten wieder vollständig belastbar sein wird. Dann bin ich allerdings schon fast 34 Jahre alt. Ob ich das Risiko dann noch mal eingehen möchte, kann ich aktuell noch nicht abschätzen.“

Im ersten Schritt gehe es für ihn nun erst einmal darum, seinen Alltag wieder vernünftig zu bewältigen. Momentan geht Blömer auf Krücke –, Autofahren, mit seinem Hund spazieren gehen oder andere simple Dinge sind momentan für ihn noch nicht möglich. Im zweiten Schritt möchte er dann sein Knie stabilisieren und Muskelkraft aufbauen, um wieder richtig laufen und sich fit halten zu können.

Seine Mannschaft möchte er für den Rest der Saison zumindest bei den Meisterschaftsspielen unterstützen. „Ich bleibe auf jeden Fall eng dran. Wenn ich wieder mobil bin, werde ich versuchen, so oft wie möglich vor Ort zu sein, um von außen Impulse zu geben – auch wenn das Zuschauen am Anfang sicherlich weh tun wird.“ Den Aufstieg traut der Kapitän dem SSV auch ohne seine Tore zu: „In unserer Truppe steckt so viel Qualität, dass sie es auch ohne mich schaffen kann, unser großes Ziel zu erreichen.“

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