Kultur in Meerbusch Neue Objekte für Kunstpfad Latumer See

Lank-Latum · Das Projekt ist zwischenzeitlich aus verschiedenen Gründen ins Stocken geraten. Nun hoffen die Initiatoren, darunter der „Meerbuscher Kulturkreis“, dass in diesem Jahr ein bis zwei weitere Kunstwerke aufgestellt werden können.

 Der Meerbuscher Künstler Tristan Ulysses Hutgens hat die Skulptur Phoibos gestaltet. Sie steht seit Frühjahr 2021 auf einer Wiese am Latumer See.

Der Meerbuscher Künstler Tristan Ulysses Hutgens hat die Skulptur Phoibos gestaltet. Sie steht seit Frühjahr 2021 auf einer Wiese am Latumer See.

Foto: Ja/Anne Orthen (ort)

Auf einer Wiese nahe dem Latumer See steht seit März vergangenen Jahres eine rund 600 Kilogramm schwere Edelstahl-Plastik. Sie trägt den Titel „Phoibos“, wurde von dem jungen Meerbuscher Künstler Tristan Ulysses Hutgens gestaltet und ist das erste Kunstwerk, das im Rahmen des Konzepts „Kunstpfad Latumer See“ installiert wurde. Das Projekt selbst, vom Meerbuscher Kulturkreis (MKK) in Zusammenarbeit mit dem Verein Heimatkreis Lank unter dem Motto „Kunst trifft auf Natur“ initiiert, ist seit rund vier Jahren im Gespräch.

Für die Realisierung, das öffentlich zugängliche Naturschutzgebiet am Latumer See mit ausgewählten Kunstwerken zu gestalten, wurde zunächst Künstlerinnen und Künstler die Gelegenheit gegeben, ihre Ideen einzubringen, um sie vorab als Teil einer Ausstellung zu präsentieren. Dabei ist es das Ziel der Projektgruppe – zu ihr zählen auch der Fischereiverein Latumer See, die BUND Ortsgruppe sowie der Nabu Meerbusch – in Abstimmung mit dem Gestaltungsbeirat hochwertige Kunstwerke, die im besonderen Maße im Einklang mit der Natur stehen und von ihrer Beschaffenheit für den öffentlichen Raum geeignet sind, aufzustellen.

Zwischenzeitlich aufgetretene Probleme bei den Überlegungen bezüglich der Installation in der Natur, des Standorts oder des Materials und außerdem finanzielle Hürden und die durch die Pandemie bedingten Kontaktbeschränkungen haben die Umsetzung des Projekts „Kunstpfad Latumer See“ jedoch ins Stocken gebracht. Trotzdem ist das Projekt weiter aktuell.

„Ich hoffe, dass wir im Laufe des neuen Jahres ein oder zwei weitere Objekte aufstellen können“, lautet Lothar Beselers positive Nachricht. Der MKK-Vorsitzende fasst in Absprache mit den einzelnen mit Sachverständigen besetzten Gruppen zusammen: „Wir hängen zurzeit ein wenig in der Luft. Aber wir wollen nicht auf Grundsätze verzichten. Natur und Kultur müssen zusammenpassen, Sichtachsen erhalten bleiben.“

Lothar Beseler ist Vorsitzender des Meerbuscher Kulturkreis (MKK).

Lothar Beseler ist Vorsitzender des Meerbuscher Kulturkreis (MKK).

Foto: Anne Orthen (ort)

Lothar Beseler hofft auf die Finanzierung der Kunstwerke durch Sponsoren. Die Sparkasse Neuss etwa hat bereits den MKK und den Heimatkreis Lank zur Anschaffung weiterer Kunstwerke finanziell unterstützt. Je nachdem, ob es aufgrund der Corona-Auflagen möglich ist, will sich die Projektgruppe noch in diesem Monat oder spätestens im Februar zusammensetzen, um eine Entscheidung über den weiteren Fortgang zu treffen.

Zur Sprache kommen soll dabei auch die Überlegung, Meerbusch als „Stadt der Bildenden Künstler und der Kunst“ mit einzubeziehen: „Mit beispielsweise Mataré, Beuys, Brüll, Hable und Heerich kann Meerbusch auf namhafte Künstler verweisen“, so Beseler. „Nach Umsetzung der Idee, das Mataré-Haus in Büderich als Atelierhaus verschiedenen Künstlern zeitweise zur Verfügung zu stellen, gibt es seitens der Stadt Überlegungen, einen Bildhauer-Preis auszuloben. Hier könnte der Kunstpfad ins Spiel kommen.“ Feststehe auf jeden Fall, dass die Beteiligten sehr behutsam vorgehen würden. Beseler: „Es muss ein stimmiges Konzept bleiben, muss in die Natur passen und finanzierbar sein. Der MKK geht mit langem Atem an dieses Projekt.“

Abgesehen davon soll das jährliche Kultur-Angebot des MKK – soweit es möglich ist – in diesem Jahr wie gewohnt weiterlaufen. Der Vorsitzende kündigt an: „Im Frühjahr wollen wir die unter dem Motto Japan stehende und im November 2021 ausgefallene Soirée nachholen.“ Zudem enthält das erste Halbjahresprogramm 2022 unter anderem den Besuch von Ausstellungen in unterschiedlichen Museen der weiteren Region. Und auch Konzertbesuche, Lesungen sowie eine von Christa Ahrens-Wilke und Doris Beseler geleitete dreitägige Kultur-Wander-Reise ins Tecklenburger Land werden angeboten.

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