Gastronomie in Meerbusch Kaffeemone kämpft mit den Corona-Vorschriften

Lank-Latum · Simone Menk muss etliche Hürden überwinden, um das Café „Kaffeemone“ mit Einschränkungen nach den Hygienevorschriften durch Corona zu öffnen. Sie hofft auf das Verständnis der Gäste.

 Simone Menk von „Kaffeemone“ nimmt mit Mund-Nase-Bedeckung und Desinfektionsmittel in ihrem Café Platz.

Simone Menk von „Kaffeemone“ nimmt mit Mund-Nase-Bedeckung und Desinfektionsmittel in ihrem Café Platz.

Foto: Monika Götz

Grundsätzlich ist die Wiedereröffnung der Gastronomie eine gute Nachricht. Im Detail aber stellen die strengen Auflagen vor allem kleine Betriebe vor große Probleme. So schildert es auch Simone Menk, die das beliebte Café „Kaffeemone“ mitten in Lank-Latum führt.

„Entsprechend der Abstandsvorschriften können wir im Café zehn statt 42 Plätze anbieten und auf der Terrasse – bei schönem Wetter – im Optimalfall 20 statt 40 Gäste unterbringen“, erzählt sie. „Bei jedem Wechsel muss alles desinfiziert werden. Kissen und Decken aus Stoff werden nicht ausgegeben, weil die nach jedem Gast gewechselt und gewaschen werden müssten. Das verstehen manche Gäste nicht.“ Allein die Beschilderung mit den Verhaltensregeln sei aufwendig. Der eigentliche Katalog mit den zu beachtenden Hinweisen umfasse sechs Seiten.

Zu dem Café gehört eine Kaffee-Rösterei: „Die Bohnen werden im hauseigenen Röster geröstet.“ Trotzdem musste Simone Menk auf Anweisung des Ordnungsamtes am 19. März erst einmal schließen. Um aber die Nachfrage nach dem frisch gemahlenen Kaffee zu erfüllen, sind sie und ihr Team nach Absprache mit dem Ordnungsamt am 28. März mit einem „to go“-Angebot gestartet: „Viele Kunden haben Kaffee und Kuchen mitgenommen, um uns zu unterstützen und zu ermuntern, durchzuhalten. Es lohnt sich – war das Zeichen.“ Aber es lohne sich zurzeit eben nicht.

Beim Versuch, die Terrasse zu öffnen, war diese schnell zu voll. „Wir haben zwei Stunden desinfiziert, gewischt, erklärt, diskutiert, um Verständnis gebeten – und letztendlich waren die Einnahmen verschwindend gering“, bedauert Simone Menk. Kaffeemone lebt von den Radfahrern und von Stammgästen. Allerdings hätten die Radfahrer in den vergangenen Wochen häufig nicht verstanden, warum sie sich nicht setzen dürften: „Das war und ist einfach anstrengend und bedrückend.“ Insgesamt fühlt sich Simone Menk ratlos. Wenn sie Kaffeemone jetzt doch zeitweise öffnet, müssen die Gäste Listen ausfüllen, um gegebenenfalls die Infektionsketten nachvollziehen zu können. Das führe in der Außengastronomie zu Problemen und Diskussionen.

Trotz aller Schwierigkeiten und Bedenken hat Simone Menk am Freitag ein Probewochenende gestartet und den Café-Betrieb begrenzt geöffnet. Frühstück gibt es jetzt nur auf Vorbestellung für maximal zehn Personen. Snacks anzubieten lohne sich nicht: „Der Einkauf lässt sich nicht kalkulieren.“ Es bleibt erstmal bei Kaffee und Kuchen. Viel Hoffnung setzt Simone Menk auf das Verständnis ihrer Gäste. „Es ist uns sehr wichtig, unsere Stammkunden zu halten.“

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