Meerbusch Polizei entdeckt Hanfplantage mit 700 Cannabis-Pflanzen
Lank-Latum · Der Vermieter des Einfamilienhauses hatte die Beamten alarmiert. Die Fenster des Gebäudes waren abgeklebt, und es roch stark nach Cannabis.
(RP) Die Polizei wurde am Mittwoch (16.9.) gegen 16.45 Uhr zu einem Einfamilienhaus in Lank-Latum gerufen. Das Haus ist nach ersten Erkenntnissen seit Anfang 2020 vermietet. Der Vermieter machte sich Sorgen, dass dort etwas passiert sein könne. Vor Ort zeigte sich, dass die Fenster des Gebäudes abgeklebt und somit nicht einsehbar waren. Zudem war starker Cannabisgeruch wahrnehmbar.
Als sie im Inneren des Hauses nachschauten, stellten die eingesetzten Polizeibeamten fest, dass sich dort eine Vielzahl von Cannabispflanzen befand. Die Feuerwehr unterstützte die Polizei bei der Arbeit, indem sie die Räume ausleuchtete.
In mehreren ehemaligen Wohnräumen konnten schließlich knapp 700 überwiegend erntefähige Hanfpflanzen mit einer Größe von bis zu 160 Zentimetern aufgefunden werden. Offenbar haben bislang Unbekannte dort eine professionell angelegte Hanfplantage eingerichtet und betrieben. Zur Ausstattung gehören beispielsweise ein Belüftungssystem und Hochleistungslampen, für deren Verwendung Starkstrom verlegt worden war. In einem separaten Raum trockneten die geernteten Gewächse.
Je nach Betäubungsgehalt der Pflanzen handele es sich bei der Menge pro Ernte um einen Marktwert von 300.000 bis 500.000 Euro, erklärte eine Polizeisprecherin. Dabei sei eine Ernte drei- bis viermal jährlich möglich.
Noch am Abend wurden die Pflanzen sowie die Ausstattung durch die Polizei sichergestellt. Das Fachkommissariat hat gemeinsam mit der Spurensicherung vor Ort die Ermittlungen wegen Anbau und Handels mit Betäubungsmitteln aufgenommen. Die Spurensicherung und -auswertung dauert ebenfalls an. Zum genaueren Standort wollte sich die Polizei nicht äußern, nur dass das Haus weder besonders abgelegen noch besonders nah an anderen Häusern liegt.