Meerbusch Sommerfest mit historischen Traktoren

Nierst · Die Karnevalsgesellschaft Kött on Kleen feierte mitten im Dorf ein schönes Fest. Bei der Freiwilligen Feuerwehr konnten Kinder Figuren mit Wasser umspritzen. Zum Abschluss gab es einen Korso mit Oldtimer-Traktoren.

 40 historische Traktoren lockten Familien und Schaulustige an.

40 historische Traktoren lockten Familien und Schaulustige an.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Kaum jemand war am Samstagnachmittag bei Temperaturen um die 33 Grad in Meerbusch unterwegs. Nicht so in Nierst, wo die KG Kött on Kleen zum Sommerfest eingeladen hatte. Auf dem Platz vor der Alten Schule tummelten sich Familien mit Kindern und Großeltern. Musik und fröhliche Stimmen erfüllten die Dorfmitte. Glücklicherweise wird der Platz von großen Platanen beschattet, so dass sich die Besucher und Aktiven entspannt treffen konnten.

„Endlich dürfen wir wieder feiern“, freute sich Andreas Bongartz, Karnevalsprinz von 2005/6, der für die Organisation des Festes zuständig war. Der Verein wolle sich im Dorf präsent zeigen, zumal man noch nicht wisse, wie die nächste Session ablaufen werde. Der Zuspruch gab ihm Recht. Auf den drei Hüpfburgen, davon eine sieben Meter lange Rutsche, tummelten sich ohne Unterlass jede Menge Kinder, während die Eltern entweder klönten oder den Nachwuchs auf dem Smartphone festhielten.

Als Hingucker erwiesen sich die rund 40 historischen Traktoren, die typisch für das dörfliche Leben waren und sind. So fachsimpelten Manuel Jäger und Axel Schultheis aus Strümp über die jeweilige Technik ihres Traktors.

Auch der Nierster Bernd Kessels nennt solch ein Gefährt sein Eigen. „Ich bin mit Traktoren aufgewachsen“, erzählte er. Heute besitzt er einen Deutz 50/06 aus dem Jahr 1953, den er liebevoll restauriert hat. „Er ist elf Tage älter als ich“, sagte er augenzwinkernd. Stolz saßen die drei später beim Korso durch das Dorf hoch oben auf ihrem Traktor. Schon vorher durften die Kinder auf dem Anhänger des Traktors von Bongards auf große Fahrt gehen. „Den Oldie habe ich mir zur Geburt von meinem Sohn Toni vor sechs Jahren zugelegt“, so der Ex-Prinz. Auch er stammt aus einer Familie von Landwirten. Allerdings ist schon seit etlicher Zeit in Nierst die Zahl der aktiven Bauern stark zurückgegangen. Denn schließlich blieb es nicht beim Ersatz des Pferdes durch den Traktor. Die Industrialisierung machte vor Nierst nicht Halt. „Schade für die Tierwelt. Es gibt kaum noch Hasen“, bedauerte Jagdaufseher Achim Löwenau.

Beim Sommerfest stellte sich auch eine weitere Stütze des Dorflebens vor: die Feuerwehr. Mit einer Fettexplosion demonstrierten die Wehrleute eine spannende Aktion. Der Nachwuchs durfte mit Spritzen bewegliche Figuren umblasen. Da schadete es auch nicht, als der eine oder andere Spritzer das Publikum erreichte. Jede Erfrischung war willkommen.

Es gab sie auch in flüssiger Form als Limo oder Bier, wozu eine Grillwurst oder ein Hotdog gut schmeckten. „Wir werden hier nach eineinhalb Stunden abgelöst“, erklärten Norbert Mertens und Michael Gockel, die fleißig Würste und Koteletts wendeten. Dann werde der Flüssigkeitsverlust durch ein kühles Alt schnell wieder aufgefüllt. Gleich nebenan am Stand des Kindergartens Mullewapp konnten sich die Kinder mit Glitzer Tattoos verschönern lassen oder selbst etwas basteln. Ihre Geschicklichkeit konnten sie beim Dosenwerfen unter Beweis stellen. Für einen musikalischen Höhepunkt sorgte das Pfarrorchester St. Andreas aus Gellep-Stratum, das bekannte Hits zum Besten gab. „Alle werden heute glücklich nach Hause gehen“, zeigte sich Bongards überzeugt.

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