Unternehmen in Meerbusch Nanoo entwickelt neue Heizung mit Infrarot auf dem GEC-Gelände
Büderich · Auf dem Gelände des Global Entrepreneurship Centre haben sich zahlreiche vielversprechende Unternehmen angesiedelt. Eins davon – Nanoo – will entwickelt neue Möglichkeiten zum Heizen.
Die Energiewende und auch der Krieg von Russland gegen die Ukraine haben das Heizen zum großen Thema gemacht. Ab 2025 dürfen in Neubauten keine Öl- und Gasheizungen mehr eingebaut werden. Die Nachfrage nach Wärmepumpen steigt, so dass die Produzenten kaum hinterherkommenn. Da könnten seine energieeffizienten Infrarotheizungen eine Alternative sein, glaubt Jürgen Brink. Er ist Geschäftsführer der Firma Nanoo und wird beim Ausbau des jungen Unternehmens vom Global Entrepreneurship Centre auf dem Areal Böhler unterstützt.
„Mit Infrarot hat man eine Strahlungswärme wie bei der Sonne“, sagt Jürgen Brink. In seinem Büro in Büderich hat er eine ein Meter mal 75 Zentimeter große Heizplatte aufgestellt mit einer Leistung von maximal 650 Watt. Damit ersetze sie einen gewöhnlichen Heizkörper, erklärt er. Mit einem Gewicht von acht Kilo kann sie als Standheizung auf Beinen installiert werden, ebenso wie an der Wand oder – am besten – an der Zimmerdecke.
Auf das Thema Infrarotheizung war Jürgen Brink 2019 gestoßen. Der gelernte Investmentbanker hatte sich als Business Angel engagiert und stieß auf einen Techniker, der seit Jahren an einer effizienten Infrarotheizung tüftelte. Jürgen Brink investierte eigenes Kapital, um das Produkt zur Marktreife zu bringen. Als Zielgruppe hatte er zunächst die Immobilienwirtschaft im Visier. Er dachte daran, dass beispielsweise ein neues Hotel nicht ewig auf Wärmepumpen und ausgebuchte Monteure warten könne. Da seien die Nanoo-Infrarot-Heizungen eine schnelle und gute Alternative. „Sie schalten die Heizung an und in fünf Minuten ist der Raum warm“, sagt Brink.
Doch dann landeten seine Heizungen überraschend schnell in privaten Wohnungen und Häusern. Im November 2021 wandte sich der Präsident des Technischen Hilfswerks an ihn. Die Stiftung der THW nutzte eine Spende zur Flutopferhilfe, um 600 Familien im Ahrtal und in Euskirchen mit Nanoo-Heizungen kurzfristig zu einer warmen Wohnung zu verhelfen. Als günstig erwies sich dabei auch, dass die Installation ohne Handwerker auskommt.
Den Unternehmer hat dies darin bestärkt, beim Vertrieb des Produkts auch an Privatkunden zu denken. In Verbindung mit Ökostrom oder eigenerzeugtem Solarstrom können die Hausbesitzer sogar CO2-neutral heizen. Nun benötigt Brink weiteres Kapital, um die Heizplatten vorzuproduzieren. „Ich bin auf der Suche nach Investoren, die Spaß haben, in ein wachsendes Unternehmen zu investieren.“ Produziert wird an zwei deutschen Standorten mit deutschen und westeuropäischen Komponenten.