Meerbusch Mehr Wohnen im Lanker Ortskern?

Im Bereich zwischen Fronhofstraße, Gonellastraße und Pfarrstraße könnten neue Wohnbauflächen entstehen. Lanker Bürger hatten dagegen in der Vergangenheit protestiert. Jetzt möchte die Stadt sie bei der Planung einbeziehen.

 Auf den Grünflächen im Innenbereich könnten Häuser entstehen.

Auf den Grünflächen im Innenbereich könnten Häuser entstehen.

Foto: RP/Sebastian Bernatzki

 In der Lanker Ortsmitte im Innenbereich zwischen Fronhofstraße, Gonellastraße, Rilkestraße und Pfarrstraße könnten neue Wohnbauflächen entstehen. Die Fläche habe großes Potenzial, heißt es von der Stadt, sie ist zentrumsnah, die Nachfrage nach mehr Wohnraum in dieser Lage könne man nicht wegdiskutieren, sagt der Technische Dezernent, Michael Assenmacher.

 Das Thema ist nicht neu: Der Stadtrat hatte schon im Mai 2013 und dann erneut im April 2016 den Beschluss gefasst, einen Bebauungsplan für das Gebiet aufstellen zu lassen, um damit die Möglichkeit für neue Wohnbauflächen zu schaffen. Im vergangenen Jahr hatten daraufhin allerdings viele Eigentümer der betroffenen Grundstücke an die Stadt geschrieben und deutlich gemacht, dass sie die weitere städtebauliche Entwicklung im Innenbereich ablehnen.

Jetzt steht die Fläche wieder auf der Tagesordnung des Ausschusses für Planung und Liegenschaften am 20. November, 17 Uhr, Bürgerhaus an der Wittenberger Straße 21. Und langsam drängt die Zeit: Die Stadtverwaltung schlägt vor, im Dialog mit den Eigentümern einen Plan für die mögliche Bebauung zu erarbeiten. Oder die Pläne ganz zu verwerfen.

Denn für das Bebauungsplanverfahren sei es „dringend erforderlich, zunächst bei den betroffenen Grundstückseigentümern eine grundsätzliche Akzeptanz für eine städtebauliche Entwicklung zu schaffen“, schreibt  Michael Assenmacher. Das könne gelingen, wenn die Eigentümer noch besser im Planungsprozess eingebunden werden können. Über deren Köpfe hinweg zu planen, sei keine Option. „Wir wollen gemeinsam mit der Bevölkerung einen Plan entwickeln“, sagt Assenmacher.

Die könnten durch Umlegungen profitieren, entweder durch das Baurecht auf dem eigenen Grundstück, oder durch einen finanziellen Vorteil, wenn Teile der Grundstücke verkauft würden. Das müsse aber von der Bevölkerung gewünscht sein. Ob das der Fall ist, soll die Bürgerbeteiligung zeigen.

Eigentümer, Verwaltung und ein externes Planungsbüro könnten sich dafür beispielsweise an einem Wochenende zusammensetzen, die Bürger hätten dann die Möglichkeit, ihre Interessen und Ideen in den Planungsprozess einzubringen und würden dabei von professionellen Planern unterstützt. „Das Ergebnis ist ein städtebaulicher Entwurf, der dann von allen, Grundstückseigentümer, Verwaltung und Politik, mitgetragen wird“, heißt es in der Beschlussvorlage der Stadt.

„Einige wollen bauen“, sagt der Vorsitzende des Ausschusses Planung und Liegenschaften, Werner Damblon (CDU). Die Politiker hatten im vergangenen Jahr vorgeschlagen, zunächst nur den Bereich zwischen Pfarrstraße und Villa Löwenburg zu entwickeln, weil sich auf dieser Seite mehr Eigentümer für eine Bebauung ausgesprochen hatten. „Darüber hat sich die Verwaltung Gedanken gemacht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das schwierig bis unmöglich ist“, so Damblon. Die Fläche müsste als Ganzes gedacht werden. Sollte es keinen Bebauungsplan geben, sieht Damblon die Gefahr, dass genau das nicht passiert und einzelne Grundstückseigentümer nach Paragraph 34 des Baugesetzbuches eigenständig im Innenbereich bauen könnten. Das sei bei einem Haus bereits der Fall, so Damblon. Wenn Wohnbebauung wie „Kraut und Rüben“ entstehe, sei das auch nicht im Sinne der Eigentümer der umliegenden Grundstücke.

 Stadt und Politik möchten die zentrale Fläche weiterentwickeln.

Stadt und Politik möchten die zentrale Fläche weiterentwickeln.

Foto: Stadt Meerbusch
Meerbusch: Mehr Wohnen im Lanker Ortskern
Foto: RP/Sebastian Bernatzki

Zwei Anfragen gibt es bereits von Eigentümern, die im Innenbereich Mehrfamilienhäuser bauen, beziehungsweise erweitern wollen. Die Stadt hat sie vorerst zurückgestellt, spätestens bis Mai 2019 ist in diesen zwei Fällen aber eine Entscheidung fällig. Daher bestehe dringender Handlungsbedarf, heißt es von der Verwaltung. Die Eigentümerbeteiligung solle zu einem Konsens mit allen Beteiligten führen. Sollte dies nicht gewünscht oder möglich sein, schlägt die Verwaltung alternativ vor, die Beschlüsse zur Aufstellung des Bebauungsplanes aufzuheben.

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