Umwelt in Meerbusch Ein umweltbewusster Wandertag

Büderich · Nicht nur Theoretisches über Umweltbewusstsein lernen, sondern es praktisch umsetzen, das hat sich die 9d des Mataré-Gymnasiums zur Aufgabe gemacht. Das galt auch für das Picknick nach dem Aufräumen am Rhein.  

 Luisa (v.l.), Natalia und Josephine befreiten am Wandertag des Mataré-Gymnasiums das Rheinufer vom Müll. Jeder sollte selbst seinen Abfall entsorgen, finden sie.

Luisa (v.l.), Natalia und Josephine befreiten am Wandertag des Mataré-Gymnasiums das Rheinufer vom Müll. Jeder sollte selbst seinen Abfall entsorgen, finden sie.

Foto: Nicole Esch

Mit großen Müllbeuteln und dicken gelben Handschuhen machen sich die Schüler und Schülerinnen der 9d des Mataré-Gymnasiums auf den Weg. Vom Modellflugplatz aus geht es direkt zum Rhein, dorthin wo Familien und Freundesgruppen gerne im Sommer grillen und Party machen. Den Mataré-Wandertag verbinden die Jugendlichen mit einem Clean-Up, auch wenn einige der Aktion am Anfang etwas skeptisch gegenüber standen. „Ich hätte auch gerne etwas anderes gemacht“, gibt Natalia offen zu. Im Nachhinein sei der Clean-Up aber eine gute Sache gewesen, findet sie. „Ich hätte mir das schlimmer vorgestellt. Aber es tut ja keinem weh und es ist doch schön, wenn man beim Spazieren gehen der Umwelt helfen kann“, setzt ihre Freundin Luisa hinzu.

Die Liste der aufgesammelten Dinge ist lang. Flaschen – und nicht nur leere – sind bei den Sammlern besonders häufig im Müllsack gelandet. Neben Essensresten wie angegessenen Tomaten, Würstchen oder einer halben Melone finden die Jugendlichen auch Klassiker wie Zigarettenkippen, Taschentücher, Grills oder Papierbecher. Ziemlich ekelig wird es, wenn es darum geht, Unterhosen, Windeln und auch Binden aufzusammeln.

Viele Menschen seien wahrscheinlich einfach zu faul ihren Müll aufzusammeln und wegzubringen schätzen die Schüler und Schülerinnen. „Manchen – und zwar nicht nur den Jugendlichen, sondern auch den Älteren – ist das eben einfach egal“, glaubt Natalia. Dabei sei es gar nicht so schwer, den sorglos herumliegenden Müll zu vermeiden, finden die Jugendlichen und haben auch schon ein paar Ideen parat.

„Das einfachste wäre Mülltüten mitzunehmen und den Müll im Container am Parkplatz zu entsorgen, da kommt man doch eh dran vorbei“, meint Natalia. „Es wäre auch gut, wenn am Rhein Mülleimer stehen würden“, schlägt Luisa vor. Und Josephine kann sich konkrete Grillstellen mit Mülltonen vorstellen.

Die Jugendlichen fänden es toll, wenn sie ein Vorbild für andere sein könnten. „Man müsste mit größeren Gruppen herkommen und länger sammeln, damit das was bringt“, meint Natalia. Allerdings sei es schon frustrierend, zu wissen, dass es in der nächsten Woche am Rhein genauso vermüllt aussehen wird. „Man kann ja auch nicht für alle aufräumen. Das sollte jeder selber machen“, setzt Natalia hinzu.

Sehr gefreut haben sich die Schüler und Schülerinnen über das Lob eines Hundebesitzers. „Das war sehr motivierend“, finden sie. Und diesen Ansporn geben sie gleich weiter, indem sie einer Gruppe Radfahrern zurufen, sie mögen doch bitte keinen Müll am Rhein hinterlassen.

Wie es besser geht, zeigen die Schüler und Schülerinnen bei ihrem Picknick zum Abschluss des Wandertages. Das Essen ist in Tupperschalen verpackt. Es gibt größtenteils Fingerfood, so dass Besteck kaum nötig ist und auch auf Teller größtenteils verzichtet werden kann. Die Jugendlichen benutzen wiederverwendbare Becher und Mehrwegflaschen. Und für den Müll, der doch anfällt, haben sie einen Müllbeutel dabei.

Die Idee zu einem Clean-Up am Wandertag des Gymnasiums hatte Bettina Giemsa, eine Mutter, die im lokalen Umweltschutz sehr aktiv ist. „Die Kinder sind jetzt in einem Alter, in dem sie selber bald hier feiern werden. Und das sollen sie auch machen. Die Aktion soll ihnen aber die Augen öffnen, wie es hier nach Partys aussieht und sie dafür sensibilisieren, es besser zu machen“, sagt Giemsa.

Die Mutter hofft, das andere Klassen die Idee aufgreifen und etablieren. Dafür werden auch auf dem Instagram-Kanal der Schule Bilder gepostet, erzählt Klassenlehrer Sebastian Grothus. Diese sollen auch andere Lehrer motivieren, Theorie in Praxis umzusetzen. „In der Schule wird sehr viel über Nachhaltigkeit geredet. Das bleibt aber meist theoretisch. Hier am Rhein kann man sehen, dass es die Probleme wirklich gibt und man etwas tun kann“, so Grothus.

Die Müllsäcke, am Ende der Aktion werden es wohl 10 bis 15 sein, schätzt Giemsa, werden am großen Müllcontainer auf dem Parklatz des Modellflugplatzes abgestellt und später von der Stadt dort abgeholt. Der Container wurde extra dort aufgestellt, um es Feiernden einfacher zu machen, ihren Müll zu entsorgen. Die Handschuhe und die Müllsäcke der 9d wurden vom Umweltamt der Stadt Meerbusch zur Verfügung gestellt. „Das ist ein Angebot für alle, die einen Clean-Up anmelden“, sagt Giemser.

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