Stadtplanung Pläne für neues Pfarrzentrum vorgestellt

Büderich · In der Kirche Heilig Geist wurden den Mitgliedern der Katholischen Gemeinde die Gewinnerentwürfe für das neue Pfarrzentrum präsentiert. Sie kamen gut an. Kritik und Anregungen gab es für die Raumaufteilung.

 Landschaftsarchitektin Sylvia Eggert (v.l.), Architekten Gereon und Bettina Hecker vor dem Siegerentwurf in der Heilig Geist Kirche

Landschaftsarchitektin Sylvia Eggert (v.l.), Architekten Gereon und Bettina Hecker vor dem Siegerentwurf in der Heilig Geist Kirche

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die Gemeindemitglieder der katholischen Pfarrgemeinde St. Mauritius und Heilig Geist in Büderich scheinen noch ein wenig unschlüssig. Kann der Siegerentwurf für das neue Pfarrzentrum der St. Mauritius-Kirche ihren Vorstellungen gerecht werden? „Natürlich wird man nie alle unter einen Hut bekommen“, weiß auch Claudia Gerbrecht. Aber für sie ist der Entwurf des Büdericher Architekten Gereon Hecker noch ausbaufähig. „Auf den ersten Blick finde ich die Offenheit sehr schön. Die geplante Raumaufteilung müsste, meiner Meinung nach, aber noch mal überdacht werden“, sagt sie. Und mit dem Gedanken ist sie nicht alleine. Uschi Gerhards, Leiterin des Seniorencafés Miteinander, kritisiert insbesondere die Verlegung des Pfarrsaals in den ersten Stock des neuen Gebäudes. „Das ist ungünstig. Wir haben rund 50 Besucher bei unseren Seniorentreffen. Viele davon kommen mit Rollatoren oder auch Rollstühlen. Die müssen alle den Fahrstuhl verwenden. Der müsste dann auch dementsprechend ausgestattet sein. Er muss groß genug sein und die Knöpfe tief angebracht. Außerdem befindet sich die Küche im Erdgeschoss. Das ist sehr umständlich.“

Ein anderes Gemeindemitglied stört sich zum einen an der kurzen Zeitspanne, in der die Entwürfe für den geplanten Neubau in der Heilig Geist Kirche zu sehen waren. Gerade zu Coronazeiten hätte die Ausstellungsdauer verlängert werden sollen, da immer nur wenige Personen die Pläne betrachten konnten. Außerdem wünscht er sich, dass die Nutzergruppen des Pfarrzentrums sich die Vorschläge noch einmal ansehen und darüber diskutieren können. Wettbewerbsleiter und Architekt Simon Hubacher schlägt daher vor, dass sich die verschiedenen Nutzergruppen noch einmal mit Hecker zusammensetzen, um darüber zu sprechen, wie man ihre Wünsche umsetzen kann.

Die Vertreter der katholischen Jugend in Büderich hingegen sind zufrieden mit den Plänen. „Wir haben einen eigenen Clubraum, den wir hoffentlich auch selber einrichten dürfen. Ein Garten und eine Lehrküche sind auch dabei. Für uns war es sehr wichtig, einen eigenen Raum zu haben, den wir mir niemandem teilen müssen“, sagt Jugendreferentin Katrin Kreuer.

Nicht nur der Siegerentwurf für das neue Pfarrzentrum kam von einem Büdericher Architekten. Auch der Zweitplatzierte ist ein waschechter Büdericher. Ben Dieckmann hat sich schon in seiner Jugend in der Kirche St. Mauritius engagiert. Sein Entwurf entscheidet sich in zwei Punkten von Heckers. „Für mich war es wichtig, die Kirche und das Pfarrzentrum als Einheit zusammengewachsen zu sehen, ähnlich wie das Max-Haus in Düsseldorf“, erklärt er. Außerdem wünschte sich der Architekt einen Paradiesgarten als Herzstück, abgeschirmt vom Straßenlärm und kreuzgangartig.

 Nach der Präsentation nutzten einige Gemeindemitglieder die Gelegenheit, sich ein eigenes Bild von den Plänen zu machen.

Nach der Präsentation nutzten einige Gemeindemitglieder die Gelegenheit, sich ein eigenes Bild von den Plänen zu machen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die Entwürfe der Architekturbüros wurden anonym von der Fachjury bewertet. Da ist es erstaunlich, dass die ersten Plätze von Büdericher Architekten belegt wurden. „Das ist sehr ungewöhnlich. Normalerweise setzen sich die durch, die von außen kommen“, sagt Hubacher. „Ich denke, hier hatten beide ein Gefühl dafür, was die Gemeinde braucht. Sie verstehen, wo der Schuh drückt, wissen auch, worauf man verzichten kann. Das war intuitiv“, setzt er hinzu. „Wir kennen den Standort besser. Und kennen heißt auch respektieren. Vielleicht haben wir uns beide in den Entwürfen daher auch architektonisch zurückgenommen“, erklärt sich Dieckmann den Erfolg.     

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