Meerbusch Meerbusch ist bei U3-Betreuung Spitzenreiter im Rhein-Kreis Neuss

Meerbusch · Meerbusch steht im regionalen Vergleich bei der Betreuungsrate der Kinder unter drei Jahren bestens da. Das geht aus der jüngsten Erhebung des Statistischen Landesamtes hervor.

Das sind die Betreuungsquoten für unter Dreijährige
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Das sind die Betreuungsquoten für unter Dreijährige

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Foto: dpa, Patrick Pleul

Im Rhein-Kreis Neuss liegt die Stadt mit deutlichem Abstand auf Platz eins. Am 1. März lebten in Meerbusch 1392 Kinder unter drei Jahren. 347 von ihnen haben einen Betreuungsplatz — 236 in Kindertagesstätten, 111 bei einer Tagesmutter. Das entspricht einem Prozentsatz von 24,9 Prozent.

Im Rhein-Kreis Neuss sind zum Vergleich lediglich 18 Prozent der unter Dreijährigen mit einem Betreuungsplatz versorgt. In Städten wie Grevenbroich (12,8 Prozent) oder Neuss (14,9 Prozent) liegt der Betreuungssatz noch niedriger. Aber auch Kommunen wie Kaarst (19,8 Prozent) oder Dormagen (21,5 Prozent) liegen noch unter dem Meerbuscher Wert.

Nicht viel besser sieht es in Nachbarstädten außerhalb des Rhein-Kreises aus: Die Stadt Viersen zum Beispiel kann derzeit 13,3 Prozent der U3-Kinder einen Betreuungsplatz bieten, die Stadt Duisburg bringt es auf 12,2 Prozent. Lediglich die Landeshauptstadt Düsseldorf liegt leicht besser als Meerbusch. Dort sind sind insgesamt 4393 Kleinkinder, das sind rund 26 Prozent der Unterdreijährigen, betreut.

"Die großen Anstrengungen, die wir in den vergangenen Jahren unternommen haben, machen sich schon jetzt bezahlt", sagt Jugenddezernentin Angelika Mielke-Westerlage. Sie ist zuversichtlich, dass die Stadt Meerbusch bis August 2013 eine Betreuungsquote von 38 Prozent erreichen wird. Fraglich ist allerdings, ob das ausreicht. Mielke-Westerlage schätzt die Nachfrage in Meerbusch sehr hoch ein. Ab August 2013 hat jedes Kind unter drei Jahren Anspruch auf einen Betreuungsplatz.

Nach einem vom Stadtrat aufgestellten Masterplan für Aus- und Neubauten wurden in Meerbusch seit 2009 in Zusammenarbeit mit den Freien Trägern allein in Kitas 238 neue Betreuungsplätze geschaffen, weitere 36 Plätze befinden sich derzeit im Ausbau. Parallel wurde die öffentlich geförderte Tagespflege ausgebaut.

Die Anforderungen für den Bau von Betreuungsplätzen richten sich nach den besonderen Bedürfnissen der Kleinsten — entsprechend hoch ist der Aufwand. Benötigt werden unter anderem Wickelmöglichkeiten, besonders gestaltete Sanitärbereiche und deutlich mehr Platz. Um eine Betriebserlaubnis des Landesjugendamtes zu bekommen, muss für eine Gruppe von nur zehn Kindern von bis zu zwei Jahren eine Fläche von 185 Quadratmetern vorgehalten werden. Zum Vergleich: Sind die Kinder über drei Jahre alt, genügt ein 160 Quadratmeter großer Raum plus Außenanlage für 25 Jungen und Mädchen.

Für die bereits fertig gestellten oder in der konkreten Planung steckenden Ausbaumaßnahmen sind bereits Investitionsaufwände in Höhe von 10,5 Millionen Euro (ohne Grundstückskosten) entstanden. Rund 4,3 Millionen davon übernehmen Bund und Land.

Nächstes Jahr wird eine neue fünfgruppige Kindertagesstätte Am Flehkamp in Büderich gebaut, in der Planung ist zudem der Neubau einer Kindertagesstätte in der Böhler-Siedlung. Ein weiterer Neubau, der den besonderen Bedürfnissen der Kleinsten entspricht, soll 2013 in Bösinghoven entstehen. In der Planung sind darüber hinaus eine neue Kita in Strümp in Kombination mit einer Großtagespflege sowie eine weitere Kindertagesstätte in Lank-Latum.

(RP/rl)
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