Meerbusch Meerbusch ist ausverkauft

Düsseldorf · Bürgermeister Spindler und Wirtschaftsförderer Malinka kehrten zufrieden von der Gewerbe-Immobilienmesse "Expo-Real" zurück. Selbst für das letzte freie Grundstück Im Mollsfeld scheint jetzt ein Investor gefunden.

"Die Jagdsaison ist eröffnet" — mit dieser Kampfansage war Klaus Malinka im vergangenen Jahr zur Expo-Real gereist, um sich auf die Suche nach Investoren für Gewerbegrundstücke der Stadt zu machen. "Ich habe keine Patronen mehr" — mit diesen Worten ist der Meerbuscher Wirtschaftsförderer gestern von der diesjährigen Expo-Real zurückgekehrt.

Malinka ist zufrieden mit den Ergebnissen der Münchener Messe. Nicht nur, dass er zu sieben potenziellen Investoren Kontakte geknüpft hat, die an zukünftigen Gewerbegrundstücken in der Stadt Interesse gezeigt haben. Auch für das Sorgenkind des Wirtschaftsförderers, das letzte Grundstück im Gewerbegebiet Im Mollsfeld, scheint sich eine Lösung anzubahnen.

Auf dem Grundstück wollte die Stadt immer ein Hotel sehen. Doch seit fünf Jahren sucht sie nun schon vergeblich nach einem Investor. "Der Bedarf ist da", versichert Malinka. "Die großen IT-Firmen in dem Gewerbegebiet haben allein rund 5000 Übernachtungen jährlich." Für diese Geschäftskunden sei eine Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe der Unternehmen ideal. Noch dazu seien der Düsseldorfer Flughafen und die Messe von dem Gewerbegebiet aus schnell zu erreichen.

Doch die Betreiber sahen das bisher anders: Der Standort liege zu weit außerhalb, außerdem seien keine Freizeitmöglichkeiten in dem Gewerbegebiet vorhanden — aufgrund dieser Argumente entschlossen sich alle bisherigen Kandidaten gegen eine Investition.

Auf der Expo-Real hat Malinka nun jedoch einen potenziellen Investor und einen Betreiber zusammengebracht. "Die beiden müssen sich jetzt darüber einigen, wie viel der Bau des Hotels kosten soll." Außerdem wolle die Stadt bei der Architektur und Außengestaltung des Gebäudes mitreden. "Es sieht jedoch so aus, dass es diesmal klappen könnte." Entscheiden werde sich das in den nächsten vier bis sechs Wochen.

Sollte das Geschäft nicht zu Stande kommen, will die Stadt nicht länger auf ein Hotel beharren. "Dann werden hier Büros entstehen und sich eine weitere IT-Firma ansiedeln", sagt Malinka. Für den Wirtschaftsförderer wäre die Expo-Real trotzdem ein Erfolg gewesen. "Ich habe mich umgeschaut, wie andere Städte sich präsentieren", sagt er. "Und wir stehen im Vergleich sehr gut da."

Vor allem als Kontaktbörse sei die Messe unschlagbar. So hätten an den 80 000 Quadratmetern, die im Gewerbegebiet Strümp ab dem nächsten Jahr bereit stehen, schon jetzt einige Investoren reges Interesse gezeigt. Und Malinka hat fleißig Visitenkarten eingesteckt. Die bewahrt er nun in der Schublade auf, bis er ihnen etwas anbieten kann. "Momentan sind wir ausverkauft."

(RP)
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