Meerbusch Meerbusch im Gesamtschul-Dilemma

Meerbusch · Die Nachfrage nach der Gesamtschule übersteigt bei weitem das Angebot. Aber sie ist zu gering, um auf absehbare Zeit eine zweite Gesamtschule genehmigt zu bekommen. Das ergibt eine neue Prognose der Stadtverwaltung

Wieder mal hat die Maria-Montessori-Gesamtschule in Büderich zahlreiche Eltern unglücklich gemacht. 60 Viertklässler aus Meerbusch wurden für das kommende Schuljahr abgewiesen. Im Jahr zuvor waren es 46, davor waren es 67. Seit Jahren fordern viele Eltern die Gründung einer zweiten Gesamtschule in Meerbusch. Doch das dürfte so schnell nicht möglich sein. In der jüngsten Sitzung des Schulausschusses legte Schuldezernentin Angelika Mielke-Westerlage eine neue Prognose über die Zahl der potenziellen Gesamtschüler in den kommenden drei Jahren vor. Ergebnis: Pro Jahr kämen nie mehr als 82 Schüler zusammen. "Das Gesetz sieht aber vor, dass der Schulträger einen Bedarf von mindestens 100 Schülern über einen Zeitraum von fünf Jahren nachweisen muss", erklärte Mielke-Westerlage.

Sie setzt sich für eine Dependance-Lösung ein (RP berichtete): Im Gebäude der Realschule sollte die Büdericher Gesamtschule eine Dependance unterbringen. Dabei kämpft sie mit drei Problemen. Erstens: Bei den Lehrern der Gesamtschule und auch bei der Schulleitung selbst gilt die Lösung als unbeliebt, wegen der zu überbrückenden Entfernungen zwischen Büderich und Osterath. Zweitens: Die Bezirksregierung Düsseldorf als Schulaufsicht lehnt eine Aufstockung des Schulleitungsteams für die Dependance-Lösung ab. "Da würde ich mir etwas mehr Flexibilität wünschen", sagte Mielke-Westerlage im Ausschuss. Und drittens: Die rot-grüne Landesregierung hat gerade das Schulrecht geändert - künftig dürfen ortsfremde Kinder abgewiesen werden - und rät der Stadt Meerbusch dringend, deren Auswirkungen zunächst abzuwarten.

Zweierlei Auswirkungen könnte das Gesetz nach sich ziehen: Die Situation an der Büdericher Gesamtschule dürfte gelindert werden. Im nächsten Schuljahr nimmt die Maria-Montessori-Gesamtschule 16 auswärtige Schüler auf.

Diese Plätze könnten künftig Meerbuscher Kindern zur Verfügung stehen. Und: Weisen künftig auch andere Kommunen Meerbuscher Schulkinder ab, steigt die Zahl der potenziellen Meerbuscher Gesamtschüler. Detlef Krügel vom Fachbereich Schule erklärte, das sei bereits in die Prognose einberechnet worden. "Es wird trotzdem nicht reichen."

(RP)
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