Bauen in Lank-Latum Rat gibt grünes Licht für Häuserbau hinter der Villa Jansen

Lank-Latum · Nach dreijähriger Auseinandersetzung mit den Interessen und Rechten des Investors hat die Politik nun einen neuen Bebauungsplan beschlossen.

 Die Villa Jansen soll saniert werden, im hinteren Bereich des Grundstücks sollen zwei Mehrfamilienhäuser entstehen.

Die Villa Jansen soll saniert werden, im hinteren Bereich des Grundstücks sollen zwei Mehrfamilienhäuser entstehen.

Foto: WMP Architekten GmbH

Der Rat hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, den Bebauungsplan in Lank im Bereich Uerdinger Straße/Claudiusstraße/Schulstraße zu ändern. Der neue Bebauungsplan ermöglicht, im hinteren Bereich des Grundstücks zwei Baukörper mit bis zu drei Geschossen plus Tiefgarage zu errichten. Die Pläne des Investors sehen vor, diese Möglichkeit auszuschöpfen mit zwei Baukörpern mit Staffelgeschoss angrenzend an die Straße zum Taubenacker.

Seit Jahren versucht die Stadt, eine Lösung für eine Weiterentwicklung des Grundstücks zu finden. Auslöser dafür war der Kauf des Grundstücks im November 2018 durch einen Investor, der die Villa abreißen lassen und dort ein Mehrfamilienhaus mit zwölf Wohnungen plus Tiefgarage bauen wollte. Das entsprach dem zum Zeitpunkt des Kaufs gültigen Bebauungsplan. Von Beginn an war der Planungsprozess mit juristischen Auseinandersetzungen verknüpft. Denn erst nachdem der neue Besitzer Anfang Februar 2019 den Abriss der Villa angezeigt hatte, teilte ihm die Verwaltung mit, dass für das Gebäude ein Denkmalverdacht bestehe. Nachdem die Villa dann tatsächlich im Mai 2019 unter Denkmalschutz gestellt worden war, änderte die Verwaltung den Bebauungsplan und war damit auch dem Investor entgegengekommen, der nun doch auf dem Grundstück bauen kann.

Werner Damblon, Fraktionschef der CDU und Vorsitzender des Planungsausschusse, hob hervor, dass der Investor nach dem alten Bebauungsplan weiterreichende Ansprüche hätte geltend machen können. Er lobte den neuen Plan als „sehr gelungenen Kompromiss“. Schließlich habe man sich auch das Thema Innenverdichtung auf die Fahnen geschrieben. Nicole Niederdellmann-Siemes, Fraktionschefin der SPD, betonte, dass der ortsbildende Charakter durch den Erhalt der Villa Jansen gewahrt bleibe und die Planung etwas kleinteiliger ausfalle als ursprünglich geplant. Der neue Bebauungsplan tue viel für die Anlieger, erklärte Thomas Gabernig von der FDP, daher könne man ihn mittragen.

Die Grünen lehnen den neuen Bebauungsplan für das Areal ab. Die Bebauung sei „viel zu sehr verdichtet und alles andere als kleinteilig“, erklärte Joachim Quass. Das hatten in der Vergangenheit auch Anwohner der Claudiusstraße, der Schulstraße und am Taubenacker bemängelt und angekündigt, mit rechtlichen Mitteln gegen diese Planung vorzugehen. Durch die Bebauung des Parks würden große Flächen versiegelt. „Die Folge ist eine nochmalige, massive Verschlechterung des Miniklimas. Man fragt sich, wozu die Stadt vor einiger Zeit ein Klimagutachten erstellen ließ“, so die Kritik. Die Bebauung sei zu massiv und der Abstand zu den angrenzenden Häusern im nördlichen Bereich zu gering. Diese Nähe biete eine klassische Voraussetzung für Konflikte innerhalb der Nachbarschaft. Außerdem bemängeln sie, dass die kubischen Baukörper sich nicht in die Umgebung mit Einfamilienhäusern und Satteldächern fügen. Der Charakter des Viertels werde verschwinden.

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